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192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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etwa? Es gibt keine so großen Raupen, das steht fest.«
    Sergeant Douglas sah seinen Kollegen prüfend an. »Bist du sicher, Wesley?«
    »Du etwa nicht?«
    Steven Douglas schüttelte langsam den Kopf. »Nein, Wes, ich glaube, daß Megan Wiseman und Lucas Heller die Wahrheit sagten.«
    Im Haus des Professors brannte Licht, und die Cops staunten, als ihnen Dr. Lancaster auf ihr Klopfen öffnete.
    »Dr. Jordan Lancaster?« fragte der Sergeant.
    Der Arzt sah ihn und seinen Kollegen erstaunt an. Er schien sich nicht erklären zu können, was die Polizisten von ihm wollten, ließ sie aber eintreten.
    »Ich hoffe, Sie entschuldigen die späte Störung«, sagte Steven Douglas und nannte seinen und den Namen seines Kollegen.
    »Das ist schon in Ordnung«, erwiderte Dr. Lancaster. »Sie haben mich nicht aus dem Bett geholt.«
    »Haben Sie Ihr Haus heute abend verlassen, Dr. Lancaster?«
    erkundigte sich Sergeant Douglas.
    »Ja«, antwortete der Arzt gedehnt. Er wirkte verlegen.
    »Waren Sie bei Ihrer Sekretärin?«
    »Bei Megan?« Jordan Lancaster senkte den Blick und betrachtete angelegentlich seine Hände. »Ehrlich gesagt, das… weiß ich nicht…, Sergeant. Ich fühlte mich nicht ganz wohl, wollte frische Luft schnappen, ging aus dem Haus – und irgendwann… rasselte in meinem Kopf eine Jalousie runter. Sie ging erst vor wenigen Minuten wieder hoch. So etwas ist mir noch nie passiert. Ich scheine wohl ein wenig überarbeitet zu sein. Bei Megan Wiseman war ich?«
    »Ja, Sir, und Sie sahen krank aus und schienen auf der Flucht zu sein.«
    Dr. Lancaster sah den Sergeant verblüfft an. »Auf der Flucht? Hat mich jemand überfallen?«
    »Nicht jemand, sondern etwas«, antwortete Steven Douglas.
    Er hoffte, daß es jetzt beim Professor dämmerte, doch der zeigte keinerlei Reaktion.
    Der Sergeant sprach daraufhin offen über das, was sich in Megan Wisemans Haus zugetragen hatte, und Dr. Lancaster fiel aus allen Wolken. »Das ist ja grauenvoll, Sergeant.«
    »Halten Sie es für möglich – Sie sind immerhin Arzt –, daß Ihre Begegnung mit dieser Riesenraupe bei Ihnen einen Schock auslöste, der einen Teil Ihrer Erinnerung löschte? Präzise gefragt: Weigert sich Ihr Gedächtnis, sich an dieses Monster zu erinnern?«
    »Leider kann ich diese Möglichkeit nicht mit Sicherheit ausschließen, Sergeant«, mußte Dr. Lancaster zugeben. »Im menschlichen Gehirn sind, simpel ausgedrückt, Sicherungen eingebaut. Besteht die Gefahr, daß wir an äußeren Einflüssen Schaden nehmen könnten, brennen sie durch. Es ist ein sehr wirksamer Schutz, Was unser Geist nicht fassen kann, blockt er ab.«
    Steven Douglas bat den Professor, sich zu melden, falls sich seine Erinnerung wieder einstellen sollte.
    Nachdem die Beamten gegangen waren, rief Dr. Lancaster seine Sekretärin an. Sie schien zuerst nicht glauben zu können, daß es seine Stimme war, die sie hörte. »Sie… leben!« stieß sie fassungslos, aber auch glücklich hervor. »Von wo aus rufen Sie an?«
    »Ich bin zu Hause.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht, Megan. In meinem Gedächtnis gähnt eine Lücke, die sich hoffentlich bald schließt. Ich wollte nur, daß Sie wissen, daß mit mir – abgesehen davon – alles in Ordnung ist. Wir sehen uns morgen in der Klinik, okay?«
    »Ja, Dr. Lancaster. Selbstverständlich. Oh, ich kann nicht sagen, wie froh ich bin, daß Ihnen nichts zugestoßen ist.«
    »Bis morgen also«, sagte der Arzt und legte auf.
    Im Arbeitszimmer näherte er sich jenem geheimnisvollen Ding, das er mit Blut »gefüttert« hatte. Vorsichtig beugte er sich darüber. Es hatte immer noch dieselbe Größe, aber es hatte sich verändert – und es lebte!
    Aus dem fingergroßen Ding war eine fleischfarbene Raupe mit schwarzem Kopf und winzigen glühenden Augen geworden.
    ***
    Dr. Lancaster war kurz erschienen, um mir mitzuteilen, daß es keinen Grund mehr gab, mich noch länger in der Klinik zu behalten. Er schien in der vergangenen Nacht wenig bis gar nicht geschlafen zu haben. Diese Leute wälzen häufig Probleme, die sie nicht zur Ruhe kommen lassen und ihnen den Schlaf rauben.
    Ich kündigte an, bei ihm reinzuschauen, bevor ich die Klinik verließ. Dann packte ich meine Siebensachen. Obwohl ich mich bei Schwester Rose entschuldigt hatte, ging sie mir aus dem Weg.
    Ich war wütend auf Frank Esslin, der sie für sein schändliches Spiel mißbraucht hatte.
    Noel Bannister kam, um mich abzuholen. Vicky bereitete sich zu Hause auf meine Heimkehr vor, wie er

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