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192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich mit Vicky noch ein paar Tage wohnen würde, damit sie mich erreichen konnte, falls sich die Riesenraupe noch einmal blicken ließ. Ich hatte nicht die Absicht gehabt, gleich nach meiner Entlassung nach England zurückzukehren, und jetzt kam das schon gar nicht in Frage.
    Erstens wegen Frank Esslins Besuch.
    Und zweitens wegen dieser Horror-Raupe, die aus dem entstanden war, was mir Dr. Lancaster aus dem Arm geschnitten hatte. Ich betrachtete es als meine Pflicht, dieses Monster unschädlich zu machen.
    Ich wandte mich an den Arzt und verlangte die Raupe zu sehen.
    Noel Bannister kam, sich fröhlich die Hände reibend, zur Tür herein. »Sag diesen netten Leuten Lebewohl, Tony, wir gehen. Es ist in Ihrer Klinik zwar gemütlicher als im Waldorf-Astoria, Dr. Lancaster, aber ich denke, Tony Ballard wird beim Abschied dennoch keine Tränen vergießen…« Jetzt erst fiel ihm die Spannung auf, die das Büro ausfüllte. »Irgendein Problem?«
    erkundigte er sich, schlagartig ernst.
    »Kann man wohl sagen«, antwortete ich, und dann informierte ich ihn.
    »Heiliges Kanonenrohr!« stöhnte er, nachdem ich geendet hatte.
    ***
    Ich war gespannt wie ein Regenschirm. Wie würde die Höllenraupe auf unsere Anwesenheit reagieren? Dr. Lancaster schloß die Haustür auf und trat ein.
    Noel Bannister zauberte seine Luger hervor. Der Arzt schaute auf die Waffe und schüttelte den Kopf. »Damit erreichen Sie überhaupt nichts. Mr. Ballard hat Ihnen doch erzählt, daß Miß Wisemans Nachbar mit einer Schrotflinte…«
    »In dem Ballermann befindet sich eine Spezialmunition: geweihte Silberkugeln«, erklärte der Agent. »Damit lasse ich die Luft aus der aufgeblasenen Raupe, sobald sie sich zeigt.«
    »Wo befindet sich Ihr Arbeitszimmer?« erkundigte ich mich.
    Dr. Lancaster zeigte uns den Weg.
    Er wollte wieder vor uns eintreten, doch ich hielt ihn sicherheitshalber zurück. »Bleiben Sie lieber hier draußen«, riet ich ihm.
    »Sie finden die Raupe in einem kleinen Glasgefäß, das ich luftdicht verschlossen habe. Es steht auf dem Tisch«, sagte der Arzt. »Eigentlich dürfte sie nicht mehr leben.«
    Er hatte keine Erfahrung mit schwarzen Wesen. Sie konnten unter den unglaublichsten Bedingungen existieren.
    Noel Bannister und ich betraten den Raum. Vor den Fenstern waren die schweren Übergardinen zugezogen. Ich riß sie zur Seite, um Tageslicht hereinzulassen.
    »Tony!«
    Ich fuhr herum, und Noel Bannister zeigte mit der Luger auf den Tisch. Glasscherben bedeckten ihn. Die Raupe hatte ihr Gefängnis gesprengt und war verschwunden.
    Wir suchten sie. Zuerst im Arbeitszimmer, dann im ganzen Haus. Dr. Lancaster half uns aufgeregt, aber wenn die Satansraupe so klein wie ein Kinderfinger blieb, war es so gut wie unmöglich, sie zu finden. Da hätte uns schon der Zufall zu Hilfe kommen müssen, doch der ließ uns diesmal im Stich.
    Ich entdeckte im Obergeschoß die aufgebrochene Schlafzimmertür.
    »Die ist schon seit gestern kaputt«, sagte Dr. Lancaster, als ich sie ihm zeigte.
    »Sie sollten bis auf weiteres nicht hier wohnen«, riet ich dem Arzt.
    »Ich kann in der Klinik bleiben«, meinte Dr. Lancaster.
    Ich nickte. »Tun Sie das. Ich denke, das ist sicherer.«
    »Wir nehmen Sie gleich wieder mit«, sagte Noel Bannister.
    Der Chirurg verließ mit uns sein Haus, und wir setzten ihn vor der Klinik ab.
    »Sie hören bald wieder von uns«, versprach ich, und Noel Bannister drückte aufs Gas.
    Vicky Bonney überraschte mich im Apartment freudestrahlend mit meinem Lieblingsgericht: Cordon bleu. Ihre Mühe hätte sich mehr Anerkennung verdient, das muß ich zugeben. Ich stocherte ziemlich appetitlos und geistesabwesend auf meinem Teller herum, und meine Freundin war natürlich enttäuscht.
    »Ist das Fleisch nicht in Ordnung?« erkundigte sie sich.
    Obwohl ich ihre Frage gehört hatte, fragte ich: »Wie?«
    »Schmeckt es dir nicht?«
    »Doch, es ist ausgezeichnet.«
    »Diesen Eindruck erweckst du nicht. Du machst ein Gesicht, als wüßtest du, daß ich Gift hineingetan habe.«
    »Tut mir leid, Vicky«, sagte ich entschuldigend. »Ich habe Sorgen, und die schlagen sich mir auf den Magen. Du bist eine phantastische Köchin, das weißt du doch.«
    Vickys Blick pendelte zwischen Noel Bannister und mir hin und her. Unser amerikanischer Freund litt nicht an Appetitlosigkeit. Er verschlang hungrig große Happen und war bereits beim zweiten Cordon bleu angelangt.
    »Was macht dir Sorgen?« wollte Vicky wissen.
    Es hätte keinen Zweck gehabt, es ihr

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