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1921 - Projekt Mirkandol

Titel: 1921 - Projekt Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geschichte der Menschheit nicht schon immer so gewesen, daß viele der großen Vermögen zunächst auf anrüchige Weise erworben worden waren? Er erinnerte sich daran, Berichte über berühmte europäische Adelsfamilien gelesen zu haben, bei denen der große Vorfahr als Pirat die Weltmeere geplündert hatte oder raubend und marodierend durch die Lande gezogen war. bis die Königs- und Fürstenhäuser ihn dadurch befriedet hatten, daß sie ihn kurzerhand in den Adelsstand erhoben hatten. Natürlich hatten die Nachfahren schleunigst „vergessen", wie die Vermögen entstanden waren, und ihr edles Blut flugs blau eingefärbt, damit sie sich deutlich vom Fußvolk unterschieden.
    Und das sollte im Jahr 1290 NGZ anders sein?
    Solder Brant glaubte nicht daran.
    Auch interessierte ihn nicht, daß J. J. hin und wieder in den Medien als allzu arkonidenfeindlich dargestellt wurde. Er wollte und konnte sich der faszinierenden Ausstrahlung dieses Mannes nicht entziehen, und er sah nur sein großes Ziel, das nun überraschend in greifbare Nähe gerückt war.
    Mit dem Geld Jankinnens im Rücken würde er es schaffen. Erster Terraner zu werden!
    Damit waren ganz andere Werbe- und Marketing-Möglichkeiten denkbar.
    Das Tor zur Macht stand schon jetzt weit offen. Er mußte nur hindurchgehen und dafür sorgen, daß er festen Boden unter den Füßen behielt.
    Um Erster Terraner zu werden. würde ich auch einen Pakt mit dem Teufel schließen, dachte er. Ich weiß, daß ich mich einem J. J. niemals beugen würde. Ich konnte ihn für meine Zwecke nutzen, seine Macht, seinen Einfluß und sein Geld zu meiner Waffe machen, aber ich sollte mir schon jetzt überlegen, wie ich ihn am Ende auf mehr oder minder elegante Weise wieder loswerden kann! Bevor ich den ersten Schritt tue, muß ich wissen, wie der letzte aussieht.
    Er war sich vor allem darüber klar, daß J. J. nicht aus altruistischen Motiven handelte, sondern handfeste Interessen verfolgte. Mit ihm zusammen zu gehen hieß, den Tanz auf dem Vulkan zu wagen!
     
    5.
     
    Der Krieg kündigt sich durch Schimpfworte an. Willst du wissen, wer dich angreifen wird, denn sperre die Ohren auf!
    Atlan - aus „Diskussionen mit dem Logiksektor", viertes Kapitel; Der Kristallprinz - Aufzeichnungen eines Unsterblichen, Staatsbibliothek Alexandria.
    „Tu es nicht!" schrie Lengor. „Bei allen Göttern Arkons - nein!"
    Auch jüngere und kräftigere Männer wären an den Aufgaben gescheitert, die man ihnen aufgetragen hatte. Der Architekt wußte es, und er war sich darüber klar, daß seine Peiniger es ebenso sahen. Doch er ließ nicht locker. Er klammerte sich mit aller Kraft an einen Felsen, der als vielfach zerklüftete Nadel aus dem windgepeitschten Ammoniaksee emporragte.
    Wie alle Sauerstoffatmer mußte er außerhalb der großen Kuppel einen Schutzanzug tragen, denn sonst hätte er noch nicht einmal eine Minute lang in dieser Hölle aus unberechenbar tobenden Elementen überleben können.
    Croton von Beturga kauerte in einer Nische dicht neben ihm. Lengor konnte sein bleiches Gesicht durch die Scheibe seines Helms sehen. Mit weit aufgerissenen Augen blickte der junge Mann ihn an.
    „Ich kann nicht mehr", wimmerte er mit versagender Stimme. „Ich bin am Ende."
    Die Stimme drang undeutlich durch den Funk. noch schwächer, als man sie ohnehin hätte hören können. Die Geräte der Gefangenen waren absichtlich schlecht - sie konnten so kaum miteinander kommunizieren.
    Der Sturm peitschte den Ammoniaksee auf. der sie kilometerweit umgab, nachdem die Temperaturen um einige Grad gefallen waren. Wo vorher die bizarren Bauten einer versunkenen Kultur von Methanatmern zu sehen gewesen waren, war jetzt überhaupt nichts mehr zu erkennen. Eine bräunliche, gischtende Brühe überdeckte alles.
    Lengor konnte nachempfinden, wie Croton sich fühlte. Ihm ging es ja nicht viel anders.
    Auch er war mit seinen Kräften am Ende, und auch er konnte sich nicht vorstellen, daß er die nächste Stunde überleben würde.
    Einzig und allein ein Gedanke hielt ihn am Leben: Er wollte es Sargor von Progeron und Imperator Bostich irgendwann heimzahlen, daß sie ihn so schmählich verraten hatten.
    Anstatt ihn für die großartige Leistung zu belobigen und zu belohnen, die er vollbracht hatte, waren sie zu Verrätern an ihm geworden und hatten ihn behandelt, als hätte er ein schweres Verbrechen begangen.
    Und das alles nur, um geheimzuhalten, was Mirkandol war.
    Er hätte die Wahrheit hinausschreien mögen, so daß alle

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