1921 - Projekt Mirkandol
Äußerung ansetzte, war es bereits zu spät. Die beiden Arkoniden hatten die Halle verlassen und waren in einen Raum gegangen, um dort die geforderten Formalitäten zu erfüllen.
Hermon von Ariga blickte in die Halle zurück. Der junge Arkonide sah, daß Brant und J. J. die Köpfe zusammensteckten. Der Industriemagnat beruhigte den Politiker und war offensichtlich bemüht, die Scharte auszuwetzen, die dieser davongetragen hatte.
Wenige Minuten später traten die bei den Arkoniden auf das Landefeld hinaus, gingen zum Beiboot und kehrten zur RICO zurück.
*
Das intergalaktische Kommunikationsnetz sorgte dafür, daß noch nicht einmal eine halbe Stunde nach diesen Ereignissen Informationen nach Arkon Igelangten.
Sargor von Progeron wollte seine Mitarbeiterin Khara von Voria zurückweisen, als sie sein Büro betrat, um ihm eine Meldung zu überbringen. Er hob die Hand und ließ zuerst noch die Folgen einer Trivid-Meldung auf sich wirken.
„Das ist ja interessant", murmelte er. „Die Führung des Forums Raglund hat sich neu konstituiert. Lange .genug haben die ja dafür gebraucht, nachdem die Tolkander die Führungsschicht des Forums nahezu komplett umgebracht haben. Das neue Triumvirat besteht nun aus den Blues Zio Trytun, Ruenzi Malayjat und Kükük Yppenk." Er grinste.
„Fragt sich nur, ob das funktioniert. wenn plötzlich auch Antis, Unither, Topsider und all die anderen von Blues vertreten werden. Da haben wir einen schönen Hebel, an dem wir ansetzen können."
Leutselig winkte er Khara näher. „Was willst du?" fragte er.
Sie war eine große, weißhaarige Frau mit ausdrucksvollen roten Augen. Ein Hauch von Hochmut prägte ihr ebenmäßiges Gesicht. Die junge Frau kam aus dem Nebenzweig einer der ganz großen arkonidischen Familien. Sargor. der nur aus einer Familie der „zweiten Reihe" kam, genoß es geradezu, Khara als Melderin zu benutzen.
„Wir haben Atlan natürlich wie immer beobachten lassen", teilte sie ihm mit. „Sofern das ging... Er ist nach Lokvorth geflogen - aus Gründen, die uns bislang unbekannt sind.
Dort hat es eine Auseinandersetzung mit Solder Brant gegeben, diesem Kandidaten zum Ersten Terraner - davon haben wir sogar Aufnahmen. Zuvor hat er auf der Erde eine Unterredung mit Cistolo Khan gehabt. Darüber liegen leider keine gesicherten Meldungen vor. Der LFT-Kommissar soll aber gefordert haben, daß die Cameloter ihre Geheimniskrämerei aufgeben. Atlan hat nach nicht bestätigten Informationen abgelehnt."
„Und?" fragte der Geheimdienstchef ungeduldig.
„Auf der Erde macht man sich Gedanken darüber, was bei uns in der Wüste Khoukar entsteht."
Sargor von Progeron legte seinen Schreibstift zur Seite, lehnte sich lächelnd in seinem Sessel zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Man ist neugierig!" erkannte er. und sein Lächeln machte deutlich, wie sicher er sich fühlte. „Das ist einkalkuliert. Je weiter das Projekt Mirkandol fortschreitet, desto stärker werden die Bemühungen, hinter unser Geheimnis zu kommen."
„Wie du weißt, hat gestern ein kleines Kommandounternehmen versucht, Mirkandol zu erreichen", erinnerte sie ihn. „Zwei Männer sind dabei getötet worden. Ihre Leichen konnten mittlerweile identifiziert werden. Es handelt sich um Kai Klim und Praston. Sie waren Besatzungsmitglieder der TURA-KO-PRENK. Beide stehen zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit im Dienste von Atlans IPRASA."
Sargor von Progeron richtete sich ruckartig auf, und seine Augen verengten sich.
„Wie wahrscheinlich ist das mit der IPRASA?"
„So gut wie sicher."
„Und was ist mit Trondar?" Mit energischer Handbewegung befahl er der jungen Frau, sich ihm gegenüber in einen der Sessel zu setzen. „Der muß doch dann mehr über die beiden wissen."
Sie gehorchte. Wohlgefällig ließ der Geheimdienstchef seine Blicke auf ihren langen Beinen ruhten, als sie in die Polster sank. Sie unterdrückte ein Lächeln. Der Geheimdienstchef war als ein Bewunderer schöner Frauenbeine bekannt, ebenso bekannt war aber auch, daß sie vor seinen Nachstellungen sicher war.
Sargor von Progeron war viel zu klug. um sich mit einer Mitarbeiterin seiner Behörde einzulassen und sich dadurch eine Blöße zu geben, die gegnerische Kräfte ausnutzen konnten.
„Wir haben ihn sehr eingehend überprüft, aber weder bei ihm noch bei seinem Stellvertreter Gelarim Anzeichen dafür gefunden, daß sie für die andere Seite arbeiten.
Sie wußten mit hundertprozentiger Sicherheit nichts davon,
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