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1921 - Projekt Mirkandol

Titel: 1921 - Projekt Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß die beiden Toten bei der IPRASA waren. Atlans Truppe arbeitet schließlich so geschickt, daß ein gewöhnlicher Händler so etwas nie mitbekommt. Mit anderen Worten: Beide stehen zuverlässig auf unserer Seite."
    Sargor von Progeron atmete kaum merklich auf. Er glaubte ihr vorbehaltlos, da er wußte, wie sorgfältig sie arbeitete. Sie gab derartige Erklärungen erst ab, wenn sie sich ihrer Sache absolut sicher war.
    „Sie wollen wissen, was Mirkandol ist", stellte er fest. „Aber das war ja zu erwarten. Ein solches Projekt, das über viele Jahre hinweg aufgebaut wird, läßt sich nicht völlig geheimhalten."
    Er lächelte zynisch.
    „Eigentlich muß man den Tolkandern für ihre Invasion gleich mehrfach dankbar sein: Sie haben Terra geschwächt, und sie haben ein Problem aus der Welt geräumt, das sonst wir hätten erledigen müssen: das Humanidrom. Wir haben alle möglichen Anstrengungen unternommen, aber irgend etwas sickert immer durch. Doch sie werden die Nuß nicht knacken. Sie werden uns nicht aus dem Rhythmus bringen. Erst wenn wir es wollen, lassen wir den Vorhang fallen."
    „Das heißt also, die Völker der Milchstraße werden frühestens in einem Jahr erfahren, was Mirkandol ist?"
    „Keinen Tag früher", bestätigte er. „Das garantiere ich mit meinem Kopf! Der Kreis der Informierten ist sehr klein, und für jeden einzelnen von ihnen lege ich meine Hand ins Feuer. Darüber hinaus gibt es niemanden mehr, der das Geheimnis verraten könnte."
    Dies war der zweite Irrtum, der Sargor von Progeron unterlief, nachdem er sich von der Zuverlässigkeit Trondars hatte überzeugen lassen.
     
    *
     
    Der Sturm tobte mit Windgeschwindigkeiten, die über das Vorstellungsvermögen von Lengor hinausgingen. Angesichts der Dichte der Atmosphäre hatte er das Gefühl, pausenlos von Faustschlägen getroffen zu werden, wobei sein Schutzanzug nur einen Teil der auf ihn einprasselnden Energien von ihm fernhielt.
    Die Stimme Syorrs klang in seinen Kopfhörern auf.
    „Ich rufe Lengor!" dröhnte er. Der Wärter verfügte über die bessere Technik, er konnte einen Gefangenen direkt anpeilen.
    „Ich bin hier. Ich höre dich. Syorr. Bei mir ist alles in Ordnung. Ich bin auf dem Wege zurück ins Lager."
    „Das will ich hoffen. Du hast noch exakt fünfzehn Minuten."
    Der Architekt zuckte erschrocken zusammen. Unwillkürlich blickte er auf die Anzeigen seines Chronometers, die auf die Scheibe seines Helms projiziert wurden „Das ist zuwenig. In dieser kurzen Zeit kann ich es nicht schaffen. Der Sturm tobt, so daß ich mich auch mit Hilfe der Gravo-Paks nicht halten kann."
    „Das ist mir egal", behauptete der Gefangenenwärter, und dabei lachte er kurz auf, als mache es ihm Freude, ihn so hilflos zu sehen. „Der Peilsender wird pünktlich abgeschaltet. Wenn du bis dahin nicht zurück bist, ist das dein Problem."
    Seine Stimme wurde von Störungen überlagert, klang verzerrt, und da die Lautstärke erheblich schwankte, war sie nur schwer verständlich. Es war schwierig, sich in der Atmosphäre des Methanplaneten zu verständigen, und es gab Zeiten, in denen es sogar unmöglich war. Lengor wußte nicht, was die Störungen verursachte.
    „Syorr!" rief er verzweifelt. Seine größte Angst war, daß er sich Syorr we gen der Störungen nicht mitteilen konnte. „Es gibt Situationen, in denen kann man unmöglich Forderungen wie diese erfüllen. Die Temperaturen fallen. Überall um mich herum bildet sich Eis. Meine Füße sind von Eisklumpen umgeben."
    Der Gefangenenwärter antwortete nicht, und wieder blickte der Architekt auf die Anzeigen. Ihm blieben nur noch vierzehn Minuten bis zur sicheren, lebensrettenden Schleuse. Wenn er es bis dahin nicht schaffte, die Energiekuppel zu erreichen, konnte er sie nicht mehr finden, denn die Sicht reichte nur wenige Meter weit. Ohne Peilstrahl würde er selbst dann an der Kuppel vorbeilaufen, wenn sie nur wenige Schritte von ihm entfernt war.
    Es gab nur die Alternative, es zu versuchen oder zu sterben.
    „Hör zu, Syorr. ich war in der Eingangshalle der Anlage der Methanatmer. und es ist mir gelungen, eines ihrer größten Geheimnisse zu enträtseln. Wenn du mich sterben läßt, wird es vielleicht Jahre dauern, bis wieder einmal jemand so weit kommt."
    Er hoffte, sich mit diesen Worten seine Rettung erkaufen zu können, doch der Gefangenenwärter antwortete nicht. Entweder glaubte er ihm nicht, stand den Fortschritten bei den Forschungsarbeiten gleichgültig gegenüber. oder er konnte ihn

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