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1922 - Die Solmothen

Titel: 1922 - Die Solmothen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bei nächster Gelegenheit konkret darauf ansprechen und auffordern, Boodes Perlamarin zurückzugeben."
    Boode war eine junge Solmothin, die gerade eine Beziehung mit Endrudek eingegangen war und ihm einen Liebesbeweis geschaffen hatte, den Nicholls unmittelbar nach seiner Entstehung einfach an sich genommen hatte. Als die Solmothen daraufhin versuchten, ihn zur Rede zu stellen, hatte der Mensch sie mit einem seltsamen Gegenstand bedroht, den er in letzter Zeit zwar ständig mit sich trug, aber noch nie eingesetzt hatte. Nicholls hatte gezeigt, daß er es ernst meinte, indem er die Energiewaffe betätigt und eine kleine Koralle einfach in nichts aufgelöst hatte.
    Die Gelegenheit zu dem Gespräch bot sich, als Nicholls in Begleitung eines weiteren Galaktikers zwei Tage später erneut in der Nabe der Korallenburg gesichtet wurde.
    Gemeinsam mit Boode und Endrudek schwamm Battanboo zu ihnen.
    Er wußte, er mußte eine direkte Konfrontation unbedingt vermeiden, da es für ihn keinen Schutz gegen die Waffen der Galaktiker gab. Er konnte nur auf seine Überzeugungskraft hoffen. Das Recht stand auf seiner Seite, und für ihn war es einfach unvorstellbar, daß die anderen sich seiner Auffassung verschließen konnten.
    „Was ihr tut, ist falsch", sagte er. „Ihr nehmt euch Dinge, die euch nicht gehören. Wie würdet ihr euch fühlen, wenn wir euch so etwas antäten?"
    Im Gesicht von Nicholls' Begleitung arbeitete es Die etwas kleinere, zierlichere Gestalt, die weicheren Züge und die längeren Haare, die man unter dem Helm ausmachen konnte, verrieten, daß es sich um eine Menschenfrau handelte.
    „Die Steine haben doch keinen Wert für euch", sagte sie. „Gebt uns einfach, was wir haben wollen, und wir verschwinden wieder."
    „Und kommt zurück, wenn ihr mehr davon braucht", erwiderte Battanboo. „Welchen Wert haben diese Steine denn für euch?"
    Die Frau lachte auf. „Du hast ja keine Ahnung", sagte sie. „Für uns haben sie einen unvorstellbar hohen Wert. Wir könnten unser Leben lang arbeiten und würden trotzdem nicht so viele Galax verdienen, wie wir bekämen, wenn wir zehn oder zwanzig dieser Steine verkauften. Also gebt uns. was wir verlangen, und ihr könnt weiterleben wie zuvor."
    „Nein", widersprach Battanboo fest „Denkt einmal nach. Was würdet ihr ..."
    „Wir können auch andere Saiten aufziehen", unterbrach Nicholls ihn barsch und zog seine Waffe. „Wir können euch zwingen, uns die Steine zu geben."
    „Und wie wollt ihr das anstellen, ohne uns zu töten?" fragte Battanboo. „Wie weit würdet ihr gehen? Welches Unrecht würdet ihr noch begehen, nur um ein anderes durchzusetzen?"
    Zur Antwort hob Nicholls seine Waffe und richtete sie auf Endrudek. „Bring uns Perlamarine, oder ich erschieße ihn."
    „Nicht!" sagte die Galaktikerfrau. „Treib es nicht zum Äußersten! Was der See-Elefant sagt, ist richtig. Wir müssen uns ..."
    „Sei still!" herrschte der Mann sie an.
    Und schoß.
    Endrudek wurde aufgelöst, als hätte es ihn nie gegeben. Wasser strömte dorthin, wo sich gerade eben sein Körper befunden hatte.
    Battanboo fiel in eine geistige Starre. Zu unfaßbar war das, was er beobachtet hatte. Ein intelligentes Wesen hatte ein anderes getötet, lediglich eines Perlamarins willen' „Bring uns Perlamarine!" brüllte Nicholls. Er schien völlig die Fassung verloren, einen Schritt über eine letzte Grenze getan zu haben, nach dem es kein Zurück mehr gab. „Sofort! Oder ich erschieße sie ebenfalls!"
    Hätte Battanboo sich rühren können. wäre er losgeschwommen und hätte Perlamarine geholt. Doch er konnte es nicht. Der Schock hatte ihn in einen Krampfzustand gestürzt, in dem sein Gehirn nicht mehr die geringste Kontrolle über seine Muskulatur hatte.
    Hilflos mußte er mit ansehen, wie Nicholls seine Drohung in die Tat umsetzte.
    „Schwimm zurück in deine Korallenburg", sagte Nicholls dann, „und erkläre deinen Artgenossen, wie es von jetzt an läuft. Wir wollen Perlamarine. vorzugsweise blaue. Und wenn wir sie nicht bekommen, töten wir euch."
    Als Battanboo drei Tage später langsam aus seiner geistigen Starre erwachte, waren die Galaktiker verschwunden. Die Solmothen glaubten bereits, der Spuk habe ein Ende gefunden.
    Doch Nicholls kehrte zurück, nach beträchtlicher Zeit, als die Solmothen schon hofften, er habe sie und ihre Welt längst vergessen. Und diesmal brachte er noch mehr Fremde mit.
     
    *
     
    Es waren mindestens zwei Dutzend Galaktiker, die plötzlich und unvermittelt

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