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1922 - Die Solmothen

Titel: 1922 - Die Solmothen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über die Korallenburg herfielen, in der Battanboo wohnte Es gelang den überraschten Solmothen zwar, den Angriff unter hohen Verlusten zurückzuwerten, indem sie die Eindringlinge teilweise sterbend mit ihrem bloßen Körpergewicht zerquetschten, doch von nun an war niemand von ihnen mehr sicher, wenn er die Korallenbank verließ. Die Nahrung wurde immer knapper, ständig wurden Stoßtrupps aufgerieben, die Vorräte beschaffen wollten.
    Kuriere aus anderen Burgen trafen ein und baten um Hilfe, die man ihnen jedoch nicht gewähren konnte. Jede Solmothensiedlung in der näheren Umgebung schien von den Galaktikern heimgesucht zu werden.
    Die Eindringlinge verfolgten immer neue Strategien, um an die Steine zu kommen. Sie fingen Solmothen außerhalb der Burgen ab, in die sie sich nach dem ersten Fiasko nicht mehr wagten, um sie zu zwingen, sie zu versteckten Perlamarinen zu führen. Dann wollten sie sie dazu bringen, ihnen Einlaß in die Korallenburgen zu verschaffen.
    Schließlich nahmen sie sie als Geiseln. die sie gegen Perlamarine austauschten.
    Und dann schlachteten sie sie einfach nur ab. Brutal, grausam und ohne die geringsten Skrupel. Wie Battanboo es am heutigen Tag beobachtet hatte.
    Obwohl es völlig sinnlos war. Sogar aus der Sicht der Galaktiker. Sinnlos. So sinnlos.
     
    *
     
    Battanboo betrat die Korallenburg durch einen Geheimgang, den die Solmothen mit ihren kräftigen Gebissen ausgehöhlt hatten. In unmittelbarer Nähe des Riffs, in dem sie lebten, mußten sie ständig damit rechnen, daß die Galaktiker ihnen auflauerten Nur diese verborgenen Zugänge boten noch ein Minimum an Sicherheit. Gaaha rieb sich an ihm, als er in den großen Versammlungsraum schwamm, in dem die Solmothen sich regelmäßig einfanden, um ihre Lage zu erörtern und die Gegenwehr zu organisieren, so aussichtslos sie auch erschien. Trotz - oder gerade wegen - der ernsten, fast hoffnungslosen Lage, in der sie sich befanden, trug sie seit sechs Monaten sein Kind.
    Soidofa sah ihn erwartungsvoll an. Obwohl solch eine Denkweise ihrer Spezies eigentlich fremd war, hatten die Umstände sie gezwungen, ihren Widerstand zu koordinieren, und viele dieser Fäden liefen bei seinem Vater zusammen.
    Erschöpft sank Battanboo auf den Boden. „Maaha und ihr Kind sind tot", sagte er. „Ich konnte ihnen nicht helfen. Sie haben sie vor meinen Augen umgebracht."
    Die anderen Anwesenden schwiegen rücksichtsvoll, um ihm Gelegenheit zu geben, sich geistig zumindest etwas von dem grauenhaften Geschehen zu erholen. Nachdem er seine Kräfte gesammelt hatte, wandte er sich wieder an seinen Vater.
    „Unsere Befürchtung trifft zu", sagte er. „Nun schlachten sie uns ab. um uns die Drüsen zu entnehmen, in denen das Duftsekret gebildet wird. und damit künstlich die Perlakorallen zu befruchten, um Perlamarine zu erzeugen. Sie haben wahrscheinlich schon längst eingesehen, daß es sinnlos ist, versuchen es aber mit immer neuen wissenschaftlichen Methoden. Anfangs haben sie das Sekret einfach über die Korallen gestreut, nun bereiten sie es irgendwie auf. Aber Perlamarine können sie damit nicht schaffen."
    Einen Moment lang herrschte Stille Im Versammlungsraum. „Wir könnten es ihnen sagen", stellte Soidofa dann betroffen fest. „Wir könnten sie davon überzeugen. Wenn sie nur mit uns sprechen würden.
    Aber sie unterbinden gezielt jede Kommunikation."
    „Vielleicht, weil sie sich schämen", sagte Battanboo. „Oder weil sie Angst davor haben, wir könnten sie tatsächlich überzeugen. Sie dazu bringen, endlich einzuarten, was sie uns antun, und damit aufzuhören. Aber ihre Gier ist zu stark."
    „Vielleicht werden sie von selbst aufhören. uns zu jagen, nachdem sie eingesehen haben, wie sinnlos ihr Verhalten ist", sagte Gaaha Battanboo schnaubte. „Das werden sie erst einsehen. wenn es keinen einzigen von uns mehr gibt. Bis dahin werden sie weitermachen."
    „Aber was wollen wir nun unternehmen'' Was können wir noch unternehmen?" fragte Gaaha.
    Er kam nicht mehr dazu, ihr zu antworten Mit einem Donnerschlag zerbarst die Decke des Versammlungsraums, nein. löste sich in der Mitte einfach auf, während die Ränder plötzlich keinen Halt mehr hatten und nach innen einstürzten.
    Die Galaktiker, dachte Battanboo fassungslos. Sie wagen keinen zweiten Vorstoß in unsere Korallenburg, der ihnen hohe Verluste einbringen würde, sondern sind dazu übergegangen, mit ihrer überlegenen Technik die gesamte Korallenbank oder große Teile davon einfach zu

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