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1922 - Die Solmothen

Titel: 1922 - Die Solmothen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verhältnis zu den Solmothen. Trotzdem besaßen sie eine Macht und waren zu Grausamkeiten fähig, die Battanboo völlig unbegreiflich waren.
    Die Bewegungen der drei Eindringlinge wirkten zwar sorgsam um Kontrolle bemüht, aber überaus hektisch, als sie auf der Perlakoralle niederknieten. Nicholls hielt den abgetrennten Kopf Maalas in den Händen, einer seiner Begleiter den ihres ungeborenen Kindes Der dritte Galaktiker gestikulierte erregt und schien ihnen Anweisungen oder Ratschläge zu geben.
    Die beiden anderen hantierten an ihren Vibratormesser, bis die Justierung der Klingen ihren Anforderungen zu entsprechen schien. Dann schickten sie sich an, die beiden Solmothenköpfe aufzutrennen und die Drüsen aus den Nasen zu entfemen, die das Sekret absonderten, das der Markierung von Revieren und Behausungen diente. Diese Drüsen legten sie dann behutsam in ein etwa dreißig Zentimeter hohes, kegelförmiges Gerät, das sie sorgfältig schlössen. Der Behälter gab ein dumpfes Brummen von sich, und Battanboo sah, daß sein oberer Teil sich rasend schnell drehte.
    Ein paar Minuten später verhallte der tiefe Ton, und Nicholls öffnete das Gerät und entnahm ihm einen kleineren Behälter, den er schließlich dicht über die Perlakoralle hielt.
    Er öffnete ihn und verschüttete eine grünliche Substanz. Dann trat er zu seinen Gefährten zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete.
    Battanboo wußte, daß er vergeblich ausharrte. Was die Galaktiker versuchten, hatte nicht die geringste Aussicht auf Erfolg. Es war ... völlig sinnlos. Und doch war es für das Leid und das Grauen verantwortlich, das die Eindringlinge über Battanboos Volk brachten.
    Der Solmothe mußte ausharren, bis die drei Galaktiker sich, heftig gestikulierend und aufeinander einredend, von der Perlakoralle entfernten. Er wartete noch eine Weile, bis er sicher war, vor einer zufälligen Entdeckung geschützt zu sein, und machte sich dann, jede Deckung ausnutzend, auf den Rückweg zur Korallenburg.
     
    *
     
    Die Katastrophe hatte im Prinzip in dem Augenblick begonnen, in dem Michunda Nicholls zum erstenmal einen Perlamarin sah.
    Battanboo hatte sofort bemerkt, daß der leuchtende Stein eine gewaltige Faszination auf den Terraner ausübte. In seiner Ahnungslosigkeit hatte der Solmothe dem Terraner kurz darauf einen Perlamarin geschenkt und ihm erklärt, was es damit auf sich hatte: daß sie mit ihnen Reviere markierten - oder die weiblichen sie als Liebesbeweise für ihre Lebenspartner schufen - und sie lediglich entstanden, wenn das Duftsekret der Bewohner Zyans auf die gerade im Wachsen begriffene Perlakoralle gesprüht wurde.
    Kurz darauf hatte Nicholls um einen zweiten Perlamarin gebeten, dann um einen dritten.
    Irgendwann hatte Battanboo ihn gefragt, wieso er sich dermaßen für die Steine interessiere, vorzugsweise für die blauen. Der Terraner verweigerte die Antwort und beschränkte von diesem Augenblick an die Kommunikation mit den Solmothen auf ein Minimum.
    Die Suche nach Perlamarinen gab er allerdings nicht auf. Er zog auf eigene Faust los, graste die Weidegründe der Solmothen und schließlich die gesamte nähere und fernere Umgebung nach ihnen ab.
    Zum endgültigen Zusammenbruch ihrer Welt kam es dann, als der Galaktiker Boode und Endrudek tötete.
     
    *
     
    Battanboo wurde Zeuge des schrecklichen Ereignisses. Michunda Nicholls wagte sich mittlerweile nicht mehr allein unter die Solmothen, sondern nur noch in Begleitung. Es waren immer wieder andere, die mit ihm über die Weidegründe der Solmothen zogen und nach Perlamarinen suchten. Die Bewohner Zyans fragten sich allmählich, wie viele Eindringlinge mittlerweile auf ihre Welt gekommen waren.
    In der Korallenburg wurden unentwegt Gespräche geführt. „Wir müssen etwas unternehmen", sagte Soidofa. „Die Zustände sind unhaltbar. Was die Galaktiker tun, ist falsch.„ „Aber was können wir tun?" entgegnete Arusa. „Die Fremden hören nicht auf uns, sprechen einfach nicht mehr mit uns. Wie können wir sie von der Unrechtmäßigkeit ihres Handelns überzeugen?"
    „Genau das ist es", sagte Soidofa eindringlich. „Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Dialog mit ihnen zu suchen. Kämpfen wollen und können wir nicht gegen sie. Unsere einzige Hoffnung liegt darin, sie mit der Kraft unserer Worte, der Vernunft, von ihrem Tun abzubringen."
    „Ich halte diesen Versuch für aussichtslos", sagte Battanboo, „bin aber trotzdem bereit, ihn zu unternehmen. Ich werde sie

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