1922 - Die Solmothen
entfernt menschenähnlich. Sie schienen eigentlich nur aus stählern schimmernden Skeletten zu bestehen. die überdies - genau wie die drei anderen - in flimmernde, anscheinend nichtstoffliche Felder gehüllt waren.
Als der vorderste der fünf Neuankömmlinge sprach, verstand Battanboo seine Worte. Er hatte seinen Translator aktiviert, um dem Solmothen mitzuteilen, was er sagte! Allerdings wollte Battanboo nicht ganz glauben, was er hörte.
„Laßt die Waffen fallen!" sagte der Galaktiker. „Sofort. Die GLADIATOREN haben den Befehl, jegliches Feuer mit Desintegratoren zu erwidern. Wer seine Waffe benutzt, stirbt.
Das ist meine einzige Warnung."
Ungläubig drehte Battanboo sich seitwärts, so daß er gleichzeitig die Neuankömmlinge als auch Nicholls und dessen Leute aus den Augenwinkeln beobachten konnte.
Auf Michunda Nicholls Gesicht löste sich eine so erstaunliche Vielzahl von Regungen ab, daß der Solmothe sich schließlich ein wenig mehr in dessen Richtung drehte Zuerst Trot7 und Zorn. Dann ein Anflug von Furcht, der sich schnell in Entsetzen wandelte.
Schließlich eine abgrundtiefe Enttäuschung. Kurze Verzweiflung, dann Hoffnungslosigkeit Und dann wieder Trotz.
Diese Renitenz war es letzten Endes wohl auch, die Nicholls dazu bewog, die Waffe auf den vorderen Neuankömmling zu richten. Er kam jedoch nicht mehr dazu, sie zu aktivieren. Bevor er den Abzug betätigen konnte, löste sein Oberkörper sich ganz einfach auf Die Beine und der Unterteil des Rumpfs trudelten langsam, ja fast gemächlich zurück, und Wasser strömte dorthin, wo sich gerade noch feste Materie befunden hatte. Nun ließen Nicholls Begleiter ihre Waffen fallen.
Die stählern schimmernden Neuankömmlinge hielten sie in Schach, während zwei der drei anderen zu ihnen schwammen und ihnen Fesseln anlegten. Der dritte näherte sich Battanboo und richtete das Wort an ihn.
„Mein Name ist Samuel Artinagho", vernahm der Solmothe. „Ich bin Terraner. Wir haben endlich herausgefunden, welche Greueltaten hier geschehen, und ich bin hier, um diesen Vorgängen Einhalt zu gebieten. Wir werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und dafür sorgen, daß so etwas nie wieder geschieht."
5.
Perk Zaidan 26.-28. April 1290 NGZ
Als Perk zu sich kam, schaute er in Marga Rejkas Gesicht. Die Meeresbiologin nickte zufrieden und lächelte dann sogar schwach. „Es geht dir wieder gut?" fragte sie.
Perk schaute sich um und mußte feststellen, daß er anscheinend doch in der Medoabteilung der Station gelandet war. Der winzige Raum war mit kaum mehr als dem Biobett. in dem er lag. und einem Medorobot ausgestattet. Mehrere Geräte an einer schmalen Wand zeigten seine Biodaten an. Sie schienen stabil zu sein und innerhalb der Normbereiche zu liegen.
„Was ist passiert?" fragte er. „Ich erinnere mich nicht mehr genau. Der Tiefseegraben ...„ „Richtig", sagte Marga. und ihr Lächeln verschwand. „Du hast eigenmächtig eine kleine Rettungsaktion gestartet, über die wir uns noch unterhalten müssen Aber nicht jetzt. Zuerst mußt du wieder auf die Beine kommen."
Er kniff die Augen zusammen. Das Licht in der Medostation schien ihm fürchterlich grell zu sein. Und irgendwie kamen seine Gedanken nicht richtig in Gang.
„Leide ich etwa an der Caissonkrankheit?" fragte er.
Marga schüttelte den Kopf. „Hat es dich so schlimm erwischt?" gab sie zurück. „Als Student der Exobiologie, der sich auf Meeresbiologie spezialisiert hat. müßtest du die Symptome der Druckluftkrankheit kennen. Und weshalb habe ich dich ausführlich mit unseren Taucheranzügen vertraut gemacht?"
Perk atmete tief durch. „Natürlich. Wenn man erhöhtem Druck ausgesetzt ist, zum Beispiel in den Tiefen des Meeres ..." Er hielt inne. „Aber ein Taucheranzug stellt ein geschlossenes System dar und nimmt automatisch eine Dekompression vor. In dieser Hinsicht ähnelt er tatsächlich einem SERUN. Wurde der Anzug beschädigt?"
„Das wurde er in der Tat", bestätigte Marga. „Aber der Riß wurde sofort abgedichtet.
Nein, der Rabbastuhr hat dir ganz einfach einen Schlag auf den Kopf verpaßt. Es hat ihm nicht gefallen, daß du ihm seine Beute wieder abjagen wolltest. Du hast Glück gehabt, bist mit einer schweren Gehirnerschütterung und einer Prellung der Wirbelsäule davongekommen."
„Wie lange war ich weg?"
„Wir haben dich drei Tage lang in einem künstlichen Koma gehalten und dabei die erforderlichen Behandlungen durchgeführt. Bleibende Schäden sind
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