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1922 - Die Solmothen

Titel: 1922 - Die Solmothen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zerstören, um sich Einlaß zu erzwingen.
    Wie in Zeitlupe fielen riesige Kalksteinablagerungen herab auf die Solmothen, trudelten scheinbar langsam, in Wirklichkeit jedoch so schnell durch das Wasser, daß man ihnen nicht mehr ausweichen konnte. Battanboo beobachtete die gewaltigen Steine, war aber wie gelähmt, konnte sich nicht bewegen. nicht reagieren. Seine Gedanken glitten in abstrakte Bahnen ab.
    Er stellte fest, daß das Wasser sich schlagartig erwärmt hatte.
    Was hat sie bislang davon abgehalten, derart massiv gegen uns vorzugehen? fragte er sich. Wir haben immer angenommen, sie hätten darauf verzichtet, unsere Städte zu zerstören, weil es zu mühsam für sie ist, unter den Trümmern dann nach Perlamarinen zu suchen.
    Er nahm wie ein völlig Unbeteiligter zur Kenntnis, daß die meisten der Solmothen, die sich mit ihm in diesem Raum aufgehalten hatten, von den Trümmern der Decke und dem darüber befindlichen Gestern erschlagen worden waren.
    und wieso haben die Galaktiker ihr Vorgehen ausgerechnet Jetzt abgewandelt? Wieso haben sie ...
    Battanboo konnte den Gedanken nicht zu Ende führen. So gern er es getan hätte, er konnte es nicht.
    Er mußte sich der Realität stellen. Er konnte sie nicht verdrängen.
    Der Solmothe schrie auf. Schrie lange und gellend.
    Unter einem der Trümmerstücke lag Gaaha. die leblosen, glasigen Augen weit aufgerissen. Der schwere Gesteinsbrocken hatte ihr Rückgrat zertrümmert.
     
    *
     
    Drei, vier, fünf Gestalten drangen durch die mit brutaler Gewalt geschaffene Öffnung in den Raum. Battanboo wußte nicht, ob sein Vater noch lebte oder ebenfalls unter den Toten war. Er wußte nur. daß Gaaha mit zerschmettertem Rücken unter einem vielleicht tonnenschweren Kalksteinsegment lag.
    Zum erstenmal in seinem Leben empfand er etwas, das Haß gleichkam. Was auch immer die Galaktiker ihnen bislang angetan hatten, er hatte ihnen nur Unverständnis entgegengebracht, lediglich ihre Uneinsichtigkeit bedauert. Doch nun verspürte er einen tiefen Groll und den Drang nach Rache.
    Er wollte den Terraner töten, der Gaaha - und ihm - dies angetan hatte.
    Um ihn töten zu können, mußte er aber überleben. Aus diesem Raum, dieser Korallenburg fliehen, um später zuzuschlagen, wenn niemand damit rechnete.
    Er setzte sich in Bewegung. Seine Schwanzflosse peitschte durch das immer wärmer werdende Wasser, und er schoß auf den ersten Galaktiker zu. der durch die Öffnung sank Der Terraner riß seine Waffe hoch, doch bevor er sie auf Battanboo richten konnte, hatte der Solmothe ihn mit seiner bloßen Körpermasse aus dem Weg gedrückt. Im Vorbeischwimmen erkannte Battanboo unter der Helmscheibe Michunda Nicholls Gesicht.
    Nicholls! Der Mensch, der das ganze Elend über die Solmothen gebracht hatte. Der vor seinen Augen Boode und Endrudek erschossen, Maala und ihr Kind abgeschlachtet hatte und nun auch für Gaahas Tod verantwortlich war.
    Einen Augenblick lang spielte Battanboo mit dem Gedanken, umzukehren und den Terraner anzugreifen, doch dann wurde ihm klar, daß die Übermacht der Galaktiker einfach zu groß war. Sie würden ihn töten, bevor er an Nicholls herankam. Nein, er mußte fliehen. irgendwo einen Unterschlupf finden, Schutz ...
    Battanboo schlug mit der Schwanzflosse und raste weiter. Die verblüfften Galaktiker ließen ihn ungehindert passieren. Als der Solmothe kurz zurückschaute, sah er, daß Nicholls sich nicht mehr überschlug, sondern seinen Taucheranzug stabilisiert und die Verfolgung aufgenommen hatte.
    Dann schaute Battanboo wieder nach vorn - und schloß mit dem Leben ab.
    Über ihm näherten sich vier, fünf weitere Galaktiker seiner Position.
    Sie hatten ihn eingekreist, umzingelt.
    Es war aus.
    Vorbei.
    Alles war verloren.
    Der Terraner vor ihm zielte mit seiner Waffe und löste sie aus.
     
    *
     
    Die Energie, die die Waffe freisetzte, strahlte nur so kurz auf, daß Battanboo sie kaum wahrnahm.
    Und sie fuhr hoch über den Solmothen hinweg und schlug harmlos in eine weit entfernte Kalkablagerung ein.
    Immerhin erregte es die Aufmerksamkeit der Galaktiker hinter Battanboo. die abrupt innehielten und an Ort und Stelle verharrten.
    Der Solmothe konnte ihre Überraschung verstehen, denn auch er hatte mittlerweile erkannt, daß es sich bei zwei der fünf Geschöpfe vor ihm um welche handelte, wie er sie noch nie gesehen hatte. Sie waren mindestens um einen halben Meter größer als die meisten Menschen und kamen ihm auch viel schwerer vor. Und ihre Gestalt wirkte nur

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