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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Platzwunde an der Stirn, doch Aguila achtete nicht darauf. Erst die Anstrengung, als er die Trümmer zur Seite wuchtete, verzerrte die Miene des Mannes. „Schadensmeldung!" verlangte Fee routinemäßig.
    Aber eigentlich brauchte sie sich nur flüchtig umzusehen, um zu erkennen, daß der Gleiter sich nie wieder in die Luft erheben würde. Die schwere Maschine war ein Wrack.
    Sie selbst fühlte sich, als wäre sie in den Sog einer startenden Space-Jet geraten und von den Turbulenzen durchgeknetet worden; jeder einzelne Knochen in ihrem Körper schmerzte.
    Die Frontscheibe war zerborsten, zwischen den verbogenen Streben rieselte Schnee herein. Tauwasser sammelte sich am Boden.
    Beißender Ozongestank und der Geruch verschmorter Isolationen reizten zum Husten.
    Erst das Fauchen des Feuerlöschers, mit dem Cavalieri aufzüngelnde Flammen erstickte, erinnerte Fee daran, daß der Gegner bestimmt einen Suchtrupp ausschicken würde.
    Ein Zwischenschott hatte sich durch den Aufprall zwei Handbreit weit geöffnet, ließ sich aber nun nicht weiter bewegen. Die dahinter gelagerte empfindliche Fracht stand teilweise in Flammen.
    Damit waren zehn Prozent der Ladung, die die GOOD HOPE III nach Alashan bringen sollte, schon im Vorfeld verloren. Für Fee bedeutete das eine Katastrophe, die ausschließlich sie selbst zu verantworten hatte.
    Ein dumpfes Hämmern schreckte sie aus ihren Überlegungen auf. Ihre Rechte zuckte zur Waffe, doch Cavalieri hatte nur den Löschbehälter in den schmalen Spalt zwischen Schott und Wand getrieben und war im Begriff, über die Hebelwirkung das Schott aufzubrechen. SeGuera half ihm dabei mit einer der abgesplitterten Verstrebungen.
    Die ganze Fracht verloren ... Hätte sie nur nie auf den verfluchten Scan-Versuch reagiert!
    Was wäre dann schon geschehen? Nichts, wenn sie es recht bedachte.
    Eine schwache Explosion im Triebwerkssektor erschütterte den Gleiter, der daraufhin knirschend in Schräglage geriet.
    Zwei, allerhöchstens drei Minuten waren vergangen. Der Gleiter war nicht mehr als ein Wrack, die Funkanlage zerstört ... Ein erneuter Ruck ließ Fee taumeln und nach einem sicheren Halt greifen; der Gleiter rutschte ab, drehte sich halb um die Längsachse und blieb an einer Felsformation hängen. Wo eben noch Schnee hereinwirbelte, war nun graugrünes Gestein zum Greifen nahe. „Den SERUN anlegen, wer das noch nicht getan hat!" befahl Fee. „Und dann raus hier und auf sicherem Gelände sammeln!"
    Die Sicht reichte kaum wenige Dutzend Meter weit, grau in grau präsentierte sich die Umgebung, und die Kälte stach wie mit Nadeln ins Gesicht. Instinktiv schloß die Kommandantin den Helm. Das Heulen des Sturms und das Knistern der Eiskristalle wurden nur noch gedämpft von den Akustikfeldern wiedergegeben, die Sicht war wieder ohne störende Einflüsse möglich. Infrarot- und Relieftastung setzte der Pikosyn in eine normaloptische Projektion um.
    Fee Kellind verließ den Gleiter als letzte.
    Der Absturzort lag am Rand einer Gletscherzunge, die Unmengen von Geröll vor sich herschob. Tiefe Spalten durchzogen das matte Eis. Noch hielt ein kantiger Vorsprung dem Gewicht der Maschine stand, doch der endgültige Absturz schien vorprogrammiert.
    Suchend schaute Fee Kellind sich um; der Vergrößerungsmodus auf dem Helmdisplay ließ Einzelheiten erkennen, die dem bloßen Auge verborgen blieben. Sie hätte schwören können, daß das Thermogeschütz in einer der nur wenige Kilometer entfernten Steilwände zu suchen war. Aber nicht einmal eine schwache Energieortung deutete darauf hin.
     
    *
     
    Ein schneidender Westwind peitschte Eiskristalle vor sich her. Die Alashaner kauerten im Windschatten einer mächtigen Felsnadel; einige Dutzend dieser Formationen ragten bis zu vierzig Meter hoch auf. Fee Kellinds anfänglicher Verdacht, es handele sich um künstliche Gebilde, hatte sich nicht bewahrheitet. Die Nadeln waren nichts als eine Laune der Natur, sie bestanden aus verwitterndem Gestein und würden in einigen Jahrtausenden wohl verschwunden sein.
    Der Absturz hatte zwei Verletzte gefordert.
    Marya Senumy war erst am Tag vor der Katastrophe mit dem Heliotischen Bollwerk im TLD-Tower eingetroffen, frisch von der Akademie und mit dem noch unerschütterlichen Glauben, als Agentin im Dienst einender großen galaktischen Mächte Berge versetzen zu können. Obwohl sie starke Schmerzen zu haben schien, brannte in ihren Augen nach wie vor das lodernde Feuer ungestümer Ideale. „Erinnerst du dich?" Stockend

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