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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schutzschirm und seine instinktive Reaktion würde er nicht mehr leben.
    Fee Kellind kam zu dem Schluß, daß die Gegner von Anfang an über ihr Ziel informiert waren. Ihr Blick suchte aufmerksam die nahen Hänge und den Himmel ab, aber nichts erweckte ihren Argwohn.
    Die Wolkendecke in großer Höhe lichtete sich und ließ die Sonne durchbrechen. Im raschen Wechselspiel von Licht und Schatten veränderten die Felsen ihr Antlitz. Schroffe Grate wurden sichtbar, wo eben vermeintlich schmale Saumpfade in die Höhe führten, und steile Abbruchkanten wirkten nun unbezwingbar. Nicht allzuweit entfernt donnerte eine Felslawine ins Tal.
    War da nicht ein flüchtiges Aufblitzen? Als Fee zum zweitenmal die Steilwand in Augenschein nahm, verhüllte eine Staubwolke die Szenerie. „Oberflächenanalyse!" forderte sie den SERUN auf, den Blick noch immer auf den Abhang gerichtet. „Zielgebiet wurde identifiziert", meldete der Servo. „Die Formation besteht aus den vorherrschenden Tiefengesteinen in unterschiedlichem Verwitterungszustand. Die Absorptionslinien bestätigen außerdem einen unregelmäßigen Pflanzenwuchs."
    Sie hatte sich geirrt. Vielleicht war die vermeintliche Reflexion nur eine Täuschung ihrer überreizten Sinne gewesen. „Die Massetaster zeigen einen Bereich erhöhter Dichte", fügte der Pikosyn hinzu.
    Eine Rasterwiedergabe der Steilwand erschien auf der Sichtscheibe. Im oberen Drittel, ungefähr dort, wo Fee glaubte, die Spiegelung bemerkt zu haben, markierte der Servo einen unregelmäßig geformten Bereich.
    In der Vergrößerung wuchs dieser Fleck zum Oval, von dem sich vier Fortsätze wie die Haltefäden eines Spinnennetzes über den Fels zogen und schließlich darin verschwanden.
    Die Anlage, nur wenig unterhalb des Gipfels, war perfekt getarnt. Falls da oben Energien flossen, und davon war Fee überzeugt, besaßen die Fremden eine hervorragende Abschirmung. Möglicherweise handelte es sich um ein Segment der Ortungsanlage. „Wir haben Besuch bekommen", sagte Kormani in dem Moment.
    Er deutete nach links, hinüber zu einer Gruppe von Zwillingsfelsen, die einen mächtigen Gesteinsblock trugen. Die unterschiedliche Verwitterung mochte das eigenwillige Gebilde erschaffen haben. Überhaupt waren die Berge übersät von Höhlungen und Überhängen. „Sieht aus wie ein gewaltiges Tor", bemerkte Teresa Newman. Im nächsten Moment entdeckte sie, was Ursa Kormani mit „Besuch" gemeint hatte: eine matt schimmernde, faustgroße Kugel, die dicht über dem Boden schwebte, in einer Entfernung von höchstens fünfzig Metern. Das Ding, mit einer Vielzahl antennenartiger Auswüchse versehen, rotierte langsam. „Sie sendet keinerlei Ortungsimpulse aus", stellte Cavalieri fest. „Ich hatte das Gefühl, daß sie mich ansieht", sagte die Frau. „Das ist die Anspannung", behauptete SeGuera. „Jeder von uns hat schon einmal auf irgendeine Weise siganesische Okrills gesehen."
    Teresa schwieg, obwohl sie `eine scharfe Erwiderung auf der Zunge hatte. Die Kugel kam näher, ruckartig, als könne sie sich nicht entschließen - sie taumelte Fee Kellind entgegen, die im Bewußtsein des lichtablenkenden Deflektorfelds und des Ortungsschutzes mehrere Schritte zur Seite auswich.
    Aguila war der nächste in der Flugbahn.
    Grinsend zog er seinen Kombistrahler, schaltete auf Impulsmodus und richtete die Abstrahlmündung auf das näher kommende silberne Ding. Daß Fee heftig abwinkte, quittierte er mit einem Achselzucken.
    Mit einer halben Körperdrehung folgte Aguila der Kugel, schließlich sicherte er den Strahler wieder. Untereinander konnten sie sich sehen, weil ihre Deflektoren aufeinander abgestimmt waren. Das Gebilde einer fremden Technik hatte sie aber nicht entdeckt, ruckartig pendelnd verschwand es soeben hinter einem größeren Felsblock. „Was war das?" fragte Tessa Mundi. „Eine Spionsonde mit fehlerhafter Lageregulierung?"
    „Und wennschon ...", sagte Aguila. „Sieht so aus, als wären wir tatsächlich nahe am Ziel."
     
    4.
     
    „Keinen Schritt weiter!" warnte SeGuera.
    Abrupt war er stehengeblieben und musterte die Felskante, von der ihn nur noch zwei Meter trennten. Indes konnte er beim besten Willen nicht entdecken, worauf der Servo ihn eben aufmerksam gemacht hatte. Erst der optische Hinweis verriet die nur millimetertiefen kreisförmigen Schleifspuren.
    Sie waren eindeutig künstlich geschaffen.
    Nach wenigen Augenblicken lokalisierte SeGueras Ortungsgerät schwache Kriechströme im Inneren des

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