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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tropfte immer noch glutflüssiges Gestein vor dem Höhleneingang ab.
     
    *
     
    Mit der Unbestechlichkeit seiner syntronischen Synapsen registrierte der Servo jede Bewegung von Tessas Pupillen und desaktivierte den Deflektor.
    Blickschaltung und akustische Befehlseingabe bleiben erhalten.
    Die Physikerin stellte ihre Handfeuerwaffe auf Impulsmodus um. In der Felsspalte, in die sie sich zurückgezogen hatte, befand sie sich nahezu im toten Winkel des Thermogeschützes, hatte aber selbst einen einigermaßen guten Überblick. Als SeGuera getroffen und wie ein flammendes Fanal über den Boden gewirbelt wurde, gab Tessa Mundi eine Salve kurzer Impulsschüsse ab, die jedoch keine Wirkung erzielten.
    Verwitterung hatte die Felsspalte geschaffen, ein mehrere tausend Quadratmeter großer Block war wie mit dem Beil eines Riesen abgespalten worden und zur Seite gekippt.
    Das von Schründen und Vorsprüngen durchzogene Material bot der Physikerin ausreichend Halt; sie konnte ohne Zuhilfenahme des Antigravs die schräge Platte hochklettern und sich dem Geschütz auf die Weise von der Seite her nähern.
    Etwa fünfzig Meter hoch war sie gekommen, als sie schräg unter sich einen metallischen Reflex sah. Erneut war eine der silbernen Kugeln erschienen; dicht an der gegenüberliegenden Abbruchkante entlang schwebte sie zur Lichtung hinüber.
    Mit dem Rücken an den Stein gelehnt, hob Tessa den Strahler und visierte die nur faustgroße Spionsonde an. Im Helmdisplay erschien ein Fadenkreuz, das jede Bewegung des Waffenlaufs nachvollzog.
    Das Ziel wurde erfaßt!
    Der Impulsstrahl ließ die Sonde sofort aufglühen und zerplatzen. „Wie viele von diesen verdammten Dingern schwirren hier eigentlich herum?"
    Unendlich leise erklang die Stimme, Tessa Mundi befand sich beinahe schon außerhalb der Kommunikationsreichweite. Die Antwort blieb sie schuldig. Von zwei Schüssen getroffen, die ihren Schutzschirm aufflammen ließen, stürzte sie, sich überschlagend, in die Tiefe. Ein weiterer Treffer brachte den Schirm an den Rand des Zusammenbruchs.
    Angreifer am anderen Ende des Einschnitts lokalisiert. „Grauopak starten und stabilisieren!"
    Tessa wurde in die Höhe gerissen und sah es unter sich wieder aufblitzen, als Strahlbahnen exakt dort einschlugen, wo sie sich in dem Moment hätte befinden müssen.
    Gleichzeitig entdeckte sie die Angreifer, zwei schwarzhäutige, entfernt humanoide Wesen, die mit halsbrecherischer Geschicklichkeit über die Felsen turnten und sich schnell näherten.
    Das neuerliche Ausweichmanöver der Physikerin kam zu spät, wieder wurde sie getroffen. Der Konturschirm zeigte Überlastungserscheinungen. „Ich werde angegriffen", warnte sie über Funk. „Zwei schwarzhäutige Humanoide, zwei Meter bis zwei Meter zehn groß ..."
    Keine Antwort. Allerdings ortete der SERUN eine heftige Entladung aus der Richtung des Geschützes; offenbar war es Saffar oder Fee gelungen, die Stellung zu vernichten.
    Die Angreifer versuchten, sie in die Zange zu nehmen, sie bewegten sich über den Fels, als hätten sie selbst nicht das geringste zu befürchten. Tessa atmete erleichtert auf, als sie endlich eine ausreichende Deckungsmöglichkeit fand.
    Sie visierte einen der Fremden über den Strahler hinweg an. Jäh ruckte sein Kopf hoch, als spüre er ihren Blick. Die Physikerin sah einen durchaus menschlichen Mund, ebenso zwei Ohren und die Nase an der gewohnten Stelle, nur die Augen waren so gänzlich anders - zehn Zentimeter hohe, senkrecht stehende schmale Schlitze. Sie paßten irgendwie nicht zu diesem Wesen und seiner glatt wirkenden schwarzen Haut. Oder handelte es sich um ein Kleidungsstück, das nur die Körperöffnungen frei ließ? „Uns liegt nicht daran, gegen euch zu kämpfen", sagte Tessa Mundi. Ein Akustikfeld übertrug ihre in Glausching gesprochenen Worte.
    Als hätten die Schwarzen erst dadurch ihre neue Position entdeckt, eröffneten sie erneut das Feuer. Tessa zielte sekundenlang, ihr Finger lag auf dem Auslöser der Kombiwaffe, aber sie zögerte. „Falls ein Mißverständnis zwischen uns steht, müssen wir darüber reden", schlug sie vor. „Laßt euch nicht in die Enge treiben!" erklang in dem Moment Fee Kellinds Stimme aus dem Helmlautsprecher; die Beschränkung der Funkreichweite hatte inzwischen ihren Sinn verloren. „Ihre Waffen sind stark genug, unsere Schirme zu durchschlagen."
    Die Physikerin feuerte. Eine gleißende Lohe umfloß den Fremden, also war auch er in ein Schirmfeld gehüllt, das sich

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