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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago
Autoren: Unbekannt
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werden durch den kreuzenden Planeten verursacht", meldete Fee Kellinds Servo.
    Wenige hundert Meter entfernt dröhnte eine Geröllawine zu Tal. Eine gigantische Wolke aus Staub und Dreck wälzte sich heran und überrollte die Alashaner, doch der Spuk war ebenso schnell wieder vorbei, wie er begonnen hatte. Wie ein riesiges, matt glotzendes Auge hing die Nachbarwelt inzwischen über den höchsten Gipfeln. „Die Beben werden sich wiederholen", vermutete Kormani, „schon deshalb sollten wir uns be...ei...len."
    Sein Gesicht verzerrte sich zur Grimasse, dann brach er zeitlupenhaft langsam in die Knie, als hätte eine unsichtbare Kraft ihn gefällt.
    Spontan sprangen die Agenten auseinander und sicherten nach allen Seiten. Aber da war nichts, was sie mit ihren Waffen hätten aufhalten können.
    Fee erschrak, als sie sah, daß Kornanis Facettenaugen weit aus den Höhlen hervorquollen. Oder gewann sie nur den Eindruck, weil sein Gesicht jetzt eingefallen wirkte? Seine Haut und das Fleisch wurden unwiderstehlich nach hinten gezerrt wie bei jemandem, der starken Andruck- oder Fliehkräften ausgesetzt war. „Servo, welchem Einfluß unterliegt Ursa?"
    „Keine Feststellung möglich."
    „Befindet er sich innerhalb eines Bereichs veränderter Gravitation?"
    „Sein SERUN würde ihn schützen."
    „Ich verlange eine eindeutige Analyse!"
    „Negativ."
    Kormani öffnete den Mund, er schien etwas sagen zu wollen, doch nicht einmal ein Ächzen drang über seine Lippen. Lautlos brach er zusammen.
    Ein modifizierter Traktorstrahl konnte eine solche Wirkung haben, ebenso ein projiziertes Schwerkraftfeld - aber beide Möglichkeiten schieden aus, die Ortungen hätten solche kurzfristigen Veränderungen wahrnehmen müssen.
    Nur einen Augenblick lang zögerte die Kommandantin, bevor sie alle Bedenken beiseite schob und neben Kormani niederkniete. Falls da wirklich etwas war, was sich ihrem Zugriff entzog, spielte es keine Rolle, wo die fremde Kraft auch sie erwischte.
    Ursa war ohne Bewußtsein, als sie ihn auf die Seite drehte. Jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, aus den Augenwinkeln sickerte Blut. „Medo-Check!" forderte Fee.
    Erst als Ursas SERUN nicht reagierte, „stöpselte" sie sich ein. Die Verbindung beider High-Tech-Schutzanzüge ermöglichte einen kompletten Datenaustausch. „Was ist geschehen?" fragte die Kommandantin. „Keine Aussage möglich."
    „Was heißt das?"
    „Keine Aussage möglich."
    Fee Kellind warf einen flüchtigen Blick in die Runde. „Lethos ...? Jon ...?"
    „Alles ruhig!" meldete Cavalieri. Ganz entgegen ihren sonstigen Gepflogenheiten reagierte die Kommandantin mit einer deftigen Verwünschung. Mit fliegenden Fingern öffnete sie Ursas Helm und tastete nach seiner Halsschlagader. Die Feststellung, daß sein Puls noch deutlich zu tasten war, erfüllte sie mit Erleichterung. „Wir werden angegriffen", meldete unvermittelt der Servo. In der Einspiegelung erschienen zehn deutliche Reflexe; die Fremden hatten Fee und ihre Gruppe umzingelt und rückten langsam vor.
    Kormanis Wangenmuskulatur begann zu zucken, allem Anschein nach stand er kurz davor, das Bewußtsein zurückzuerlangen. Fee kniete noch immer neben ihm, stützte seinen Oberkörper mit einer Hand und hielt in der anderen die entsicherte Waffe. Vergeblich versuchte sie, einen der Androiden zu entdecken, die sich nach der Anzeige ihres SERUNS inzwischen bis auf knapp einhundert Meter genähert hatten. „Wenn es nach meinen Ortungen geht, sind wir weit und breit allein", stellte Teresa Newman fest. „Schadenskontrolle?"
    „Alle Systeme arbeiten einwandfrei. Ich..."
    Teresas Stimme wurde zum unverständlichen Dröhnen, sie benutzte plötzlich nicht mehr Interkosmo, sondern ein völlig fremdartiges Idiom. Nur fragmentartig klangen verständliche Begriffe an. „... keine Schwarz ... fehlerhafte Anzeige ... Translatorproblem im ..."
    Zweierlei geschah gleichzeitig: Die Funkverbindung brach zusammen und ließ sich nur bedingt wiederherstellen, außerdem erloschen die Ortungssymbole im Headup-Display. Fee reagierte überreizt, sie war nahe daran, ihrerseits das Feuer auf einen der eben noch markierten Standorte zu eröffnen.
    Lediglich Cavalieris Behauptung, er hätte ebenfalls keine Anzeige bekommen, hielt sie zurück. „Vielleicht verwenden die Fremden eine Art Virtuellbildner", argwöhnte die Physikerin. „Ich will nicht ausschließen, daß sie die Projektionstechnik perfekt beherrschen."
    „Das finden wir heraus." Fee gab SeGuera
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