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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago
Autoren: Unbekannt
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Helm zu öffnen. Die Sperre, die verhindern sollte, daß sich jemand im Vakuum des Weltraums oder innerhalb giftiger Umgebung selbst tötete, blockierte.
    Korrelierende hyperenergetische Felder schienen die hochgezüchteten syntronischen Elemente lahmgelegt zu haben. Fee selbst verstand zuwenig von fünfdimensionalen Vorgängen, um plausibel erklären zu können, wie der Gegner trotz der vorhandenen Abschirmung die Arbeitsfrequenzen des Syntrons herausgefunden hatte. Das war Tessas Metier.
    Endlich reagierte die Vorrangschaltung. Das bedeutete die Abtrennung sämtlicher syntronischer Verknüpfungspunkte und die Aktivierung der miniaturisierten Positronik.
    Diese konnte die wichtigsten Funktionen aufrechterhalten, aber nicht mehr. Der Vergleich eines frühtechnischen Kraftwerks im Gegensatz zu solarer Energiegewinnung bot sich an. Überhaupt verfügten nicht einmal alle SERUNS von Einsatzagenten über die platzzehrenden positronischen Elemente. „Schirmfeld aktivieren und Lokalisierung eventueller Angreifer!" befahl die Kommandantin.
    Auf gewisse Weise hatte sie das unbestimmte Gefühl, gefangen zu sein in einer Hülle, die nicht mehr den optimalen Schutz bot. „Keine Angreifer", meldete die Positronik.
    In Situationen wie dieser dehnte sich die Zeit unendlich lang: Erst eine Minute war vergangen, seit der Anzug das bevorstehende Funktionsende angekündigt hatte. Jon Cavalieri öffnete soeben den Helm und schob ihn im Nacken zusammen. Fee konnte sehen, daß er tief die Luft in seine Lungen sog und sich mit dem Handrücken übers Gesicht fuhr.
    Offensichtlich fühlte er sich dabei beobachtet, denn er wandte sich spontan zu ihr um und hob den Arm zum Zeichen, daß wieder alles in Ordnung sei. „Ganz schön hartnäckig, unsere unbekannten Gegner", erklang Aguilas sonore Stimme aus dem Funkempfang. „Hätte nicht geglaubt, daß sie solche Überraschungen ..."
    „Helft mir!" Tessa Mundis gequälter Aufschrei brach in einem heiseren Gurgeln ab. „Die Speicher ..."
    Ihr Schutzschirm baute sich auf. Doch die übliche, mit dem bloßen Auge nur schwer wahrnehmbare Kontur stabilisierte sich nicht, sondern begann zu flackern und intensiv zu glühen. Zuckende Entladungen schlugen in den Boden ein ...
    Fees warnender Aufschrei kam viel zu spät, da explodierte der SERUN bereits in einer wabernden Feuerlohe. Sekundenlang zeichnete sich Tessas Gestalt deutlich inmitten der Flammenwand ab, dann durchschlugen die gespeicherten 5-D-Energien alle Sicherheitspuffer. Ein wesenloses, düsteres Wogen breitete sich aus, ein mit menschlichen Sinnen nicht erfaßbares Nichts, das sich ebenso rasch wieder zusammenzog und auflöste. Zurück blieben verkohltes Gras, das die Ausdehnung des Schutzschirms erkennen ließ, und einige weit versprengte Glutnester.
    Fee Kellind hatte sich die Lippe aufgebissen.
    Der leicht metallische Geschmack von Blut half ihr, die Erstarrung zu überwinden, die von ihr Besitz ergriffen hatte. „Raus aus den Anzügen!" befahl sie. „Die Fremden nehmen Einfluß auf unsere Systeme!"
     
    *
     
    „Schaltfehler sind in allen Peripheriesystemen aufgetreten", wisperte die fein modulierte Syntronstimme hinter Aguilas Ohr. „Ich empfehle eine vollständige Desaktivierung."
    Saffar Aguila reagierte instinktiv und ohne darüber nachzudenken. Die Wahrscheinlichkeit für Fehlfunktionen innerhalb eines SERUNS lag rechnerisch bei eins zu dreihunderttausend, und wenn es wirklich einmal dazu kam, hatten peinlich genaue Untersuchungen der Herstellerfirmen meist äußere Einflüsse als Übeltäter entlarvt. „Die Fehlschaltung dauert an, eine Selbstreparatur kann nicht durchgeführt werden."
    Die akustische Bestätigung wurde von Störgeräuschen überlagert. Augenblicke später traten die ersten Ausfälle offen zutage, gleichzeitig explodierte der SERUN der Physikerin.
    Aguila erfaßte intuitiv, daß der beste Schutz, über den sie verfügten, nämlich der Paratronschirm, schlagartig wertlos geworden war. Selten zuvor hatte er sich auch nur annähernd so schnell aus einem SERUN herausgeschält.
    Ein stechender, überaus intensiver Schmerz raste durch seine rechte Wade bis zur Hüfte hinauf.
    Aguila mußte sich bücken, um den Anzug vollends auszuziehen. Das einzige, was er damit erreichte, war eine zweite Injektion des Medosystems, und diesmal spürte er sein Blut wie flüssiges Feuer durch die Adern pulsieren.
    Eine seltsame Übelkeit umfing ihn, ein Gefühl wie nach etlichen Dutzend Gläsern Vurguzz.
    Zunehmend fiel es ihm
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