1929 - Der General der Träumerin
genügt nicht, einfach in die Milchstraße zu reisen und dort vorhandenes Tronium-Azint - oder Howalgonium, wie man dort sagt - als Sender für deine Träume zu nutzen, denn es ist auch in den Ballungszentren der dortigen Zivilisationen nicht in so großer Menge vorhanden wie für dich notwendig", argumentierte er.
Dabei dachte er daran, daß Jii'Nevever ihre Macht unter normalen Umständen explosionsartig über das Minzant-System hätte ausweiten können. Alles wäre sehr viel leichter gewesen, wenn die Nachwirkungen der langen Isolation nicht gewesen wären.
Sie benötigte Tronium-Azint-Depots, um sich darin manifestieren und sich damit eine Basis schaffen zu können. Waren sie erst einmal eingerichtet und hatte sie erste Kräfte daraus gewonnen, würde sie von Tag zu Tag stärker werden. Dann würde die Träumerin mehr und mehr Übergewicht über alle Mächte gewinnen, die sich ihr entgegenstellten.
Nicht mehr lange, dachte Michael Rhodan, dann gibt es überhaupt keine Macht mehr, die Jii'Nevever aufhalten könnte!
Aber eigentlich meinte er gar nicht Jii'Nevever, sondern Shabazza!
*
Hotch-Kotta trug eine Alkoholfahne vor sich her, als die MAJJETT das Lamboru-System erreichte und sich dem Planeten Wanseroo näherte.' Gucky schnupperte erstaunt. Er tat so, als wüßte er nicht, wie der Händler an seine Getränkeorgel gekommen war. „Ich dachte, er ist mittlerweile nüchtern", kritisierte Julian Tifflor. Fragend blickte er den Mausbiber an. „Hast du nicht behauptet, du hättest ihn von allen Quellen abgeschlossen?"
„Hab' ich", gab der Ilt zu, „aber das Schlitzohr hat noch eine Reserve aufgetan, von der ich nichts wußte."
„Regt euch nicht auf!" bat Hotch-Kotta, rülpste kräftig und ging zum Steuerleitstand. Er druckste herum und konnte sich nicht dazu entschließen, etwas mehr von sich preiszugeben. „Spuck es aus!" riet Gucky ihm, der längst wußte, um was es ging. Hotch-Kotta verdrehte die Augen und legte die Hände auf den Kopf, als müsse er sich gegen Unheil schützen, das von oben auf ihn herabkam. „Wenn ich erst einmal auf Wanseroo bin, gibt es nichts mehr für mich zu feiern. Meine Familie hat mir den Alkohol verboten. Was glaubt ihr denn, warum ich als Händler durch die Galaxis streife? Vor allem, weil ich für einige Zeit mal nicht zu Haus sein will."
Icho Tolot lachte dröhnend. „Vielleicht solltest du einmal mit der Faust auf den Tisch schlagen", sagte er und demonstrierte, was er meinte, indem er eine seiner vier Fäuste in eine offene Handfläche klatschen ließ. Es krachte so laut, daß der Koraw unwillkürlich den Kopf einzog. „Du weißt ja nicht, wovon du redest!" klagte er. „Damit könntest du recht haben", grollte der Haluter amüsiert, doch der Koraw verstand nicht, worauf er anspielte. Er wußte nicht, daß die dunkelhäutigen Riesen eingeschlechtlich waren und keine eheliche Partnerschaft kannten.
Die MAJJETT verzögerte. Sie hatte sich dem dritten Planeten der Sonne Lamboru nun so weit genähert, daß sie das Landemanöver einleitete.
Tifflor wandte sich den naheliegenden Fragen zu. „Wir müssen den Regenten sprechen", eröffnete er Hotch-Kotta. „Wenn die Informationen in deinem Computersystem noch stimmen, ist es Ogal-Achua. Er ist der Bygoon und residiert in der Hauptstadt."
„Das stimmt", bestätigte der Koraw. „Aber es wird schwierig werden. Ihr müßt mit einer Wartezeit von zwei bis drei Monaten rechnen, bevor der Bygoon euch empfängt."
„Wie kommst du darauf, daß wir so lange warten?" fragte Icho Tolot mit dröhnender Stimme. Er sprach so laut, daß der Händler vor ihm zurückwich und sich die Ohren mit den Händen schützte. „Wir bringen eine Warnung, und die muß sofort beachtet werden. In ein paar Wochen ist es längst zu spät für Wanseroo, von Monaten gar nicht erst zu reden!"
„Ihr kennt die Beamten unseres Reiches nicht", entgegnete Hotch-Kotta. „An ihnen führt kein Weg vorbei. Wenn ihr zum Regenten wollt, müßt ihr euch ihnen beugen, und wenn ihr euch ihnen beugt, dann könnt ihr froh sein, wenn ihr nur einige Monate warten müßt. Widersetzt ihr euch ihnen, schieben sie euch auf die Liste der Jahressperre. Und dann können Jahre vergehen, bevor ihr den Regenten seht."
„Wo müssen wir denn unsere Anträge stellen?" fragte Gucky.
Julian Tifflor unterbrach ihn mit einer Geste. „Schon gut. Das ist nicht so wichtig für uns.
Mehr müssen wir gar nicht wissen. Wir haben begriffen."
Der Terraner wußte sich einig
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