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1929 - Der General der Träumerin

Titel: 1929 - Der General der Träumerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bewaffnete Koraw entgegen.
    Sie richteten Energiestrahler auf sie.
    „Du hast einen Fehler gemacht, Tolotos", sagte Gucky leise. „Ganz so, wie wir gedacht haben, klappt es nicht."
    Ein schlanker Koraw erschien hinter ihnen. Er trug eine flammend rote Kappe, die mit drei kurzen Hörnern versehen war, auf dem Kopf.
    Die muskulösen Beine steckten in leuchtend grünen Hosen, während der Oberkörper unbekleidet war.
    Breitbeinig blieb er vor ihnen stehen und hob in gebieterischer Geste die rechte Hand
     
    4.
     
    Ein Gerücht wächst, indem es sich verbreitet. Es ist wie das Wasser, das als Quell in den Bergen entspringt, sich mit Bächen vereinigt zum Fluß wird und als breiter Strom ins Meer mündet, wo es sich mit anderen Wassern vermischt, seine Existenz aber nie verliert.
    Hannas-Obortga, Philosophische Schriften zur Jahrtausendwende, Wanseroo, Koraw im 37. Jahr der Herrschaft Ogal-Achuas
     
    *
     
    Michael Rhodan gab den Befehl zum Start der EIDENGOORD und überließ alles andere dem Kommandanten Koa-Woshahout, einem Rawwen mit der stattlichen Körpergröße von 2,16 Metern und einer Schulterbreite, die auch einem Epsaler imponiert hätte. Ungewöhnlich für einen Rawwen war, daß ihn niemand mit seinem vollen Namen, sondern nur mit dessen erstem Teil ansprach.
    Koa war ein ehemaliger Chronaut, der wie so viele andere gehofft hatte, im Minzant-System Tronium-Azint erbeuten und damit unermeßlichen Reichtum gewinnen zu können. Mittlerweile war er kuriert und zu einem zuverlässigen Mitarbeiter geworden - was sicherlich daran lag, daß Jii'Nevever ihn geistig beeinflußte. Doch über die Gründe der Loyalität Koas machte Michael Rhodan sich keine Gedanken. Ihm kam es nur darauf an, daß der Kommandant und die Mannschaft ausführten, was er anordnete. Alles andere war ihm egal.
    Eine halbe Stunde nach dem Start beschleunigte die EIDENGOORD, um das Minzant-System zu verlassen. Nun aber war sie nicht mehr allein, sondern bewegte sich klein und beinahe unscheinbar neben einem Raumschiff, das eine Länge von rund tausend Metern hatte. Es war ein Keulenschiff der Ginkoos, und es war voll beladen mit Tronium-Azint. Sein Heimatplanet war Zovork im Angeemo-System.
    Michael Rhodan empfand es als glückliche Fügung, daß sich das Ginkoo-Schiff auf diesem Kurs befand, denn auf Zovork würde niemand Verdacht schöpfen, wenn ein Raumschiff des eigenen Volkes eintraf, um dort zu landen.
    Der Aktivatorträger lächelte.
    Zovork befand sich schon so gut wie in der Macht der Träumerin. Die Ginkoos hatten keine Chance, ihrem suggestiven Einfluß zu entgehen.
    Nach der kurzen Auseinandersetzung mit Jii'Nevever hatte er alle Enttäuschungen überwunden und konzentrierte sich vollständig auf die Aufgabe, die er für die Träumerin zu erfüllen hatte.
    Unter den Ginkoos gab es viele reiche und geschäftstüchtige Tronium-Azint-Händler. Sie würden dem Keulenschiff auf gar keinen Fall mit Mißtrauen begegnen, sondern allenfalls mit der Überlegung, wie sie mit der Fracht Gewinne erzielen konnten.
    In der Gewißheit, alles Nötige geregelt zu haben, verließ Michael Rhodan die Zentrale, um erst zurückzukehren, sobald sie ihr Ziel erreichten.
    Als es soweit war, flog die EIDENGOORD sehr dicht neben dem Keulenraumer, so daß sie von Zovork aus nicht zu orten war. „Wir haben ein Raumschiff erfaßt. Es verläßt gerade das System", meldete der Kommandant.
    Michael Rhodan hörte kaum hin. Seine Gedanken galten allein der Eroberung des Planeten. Jetzt mußte sich zeigen, ob Jii'Nevevers Träume stark und gebündelt genug waren, um mit Hilfe des Tronium-Azints die Bewohner von Zovork erfassen zu können.
    Er glaubte an die Träumerin, und er war überzeugt davon, daß sie die Folgen der Isolation nun bald überwinden würde. „Sie stehen in Funkverbindung mit Zovork", teilte Koa mit.
    Michael Rhodan schreckte aus seinen Gedanken auf. „Wer?"
    Doch dann begriff er. Mäßig interessiert wandte er sich den Stimmen zu, die aus den Lautsprechern klangen. „Cji ... Sikod", sagte jemand mit heller Stimme, und dabei schwang so etwas mit wie Ihr seid selbst schuld an dem, was jetzt passiert! „Was?" stammelte jemand, den Michael mühelos als Ginkoo identifizierte. „Jii'Nevever!" Der Unbekannte mit der hellen Stimme schien zu lachen. „Sie klopft an!
    Meldet euch mal, wenn ihr noch könnt."
    Ihm war, als würde er von einem Blitz getroffen, und er war augenblicklich hellwach.
    Jetzt wußte er genau, wer da sprach. Es war der Mausbiber.

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