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193 - Im Schatten der Tower Bridge

193 - Im Schatten der Tower Bridge

Titel: 193 - Im Schatten der Tower Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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lag auf seiner Schulter, sein Gesicht lag auf ihrem Haar. »Ja«, hauchte sie gegen seinen Hals.
    »Von wem?« wollte er wissen.
    »Du… wirst es mir nicht glauben. Es… ist so unglaublich …«
    »Ich weiß, daß du mich noch nie belogen hast.«
    »Du könntest denken, ich hätte den Verstand verloren.«
    »Ich würde mir gern mein eigenes Urteil bilden«, sagte er lächelnd.
    Sie hob den Kopf und sah ihm durch einen dichten Tränenschleier in die blauen Augen. »Es… es klingt verrückt, Steve«, warnte sie ihn, und dann erzählte sie ihm von dem unheimlichen Nebel, in dem sich das Geisterschiff befand, vom Überfall der Horror-Piraten auf die Madonna, von Thomas’ und Mitchs Vorhaben - und welche Rolle sie dabei gespielt hatte. Sie erzählte die ganze irrsinnige Geschichte…
    Steve unterbrach sie nicht, er hörte nur zu. Er sagte auch nichts, nachdem sie geendet hatte. Sie wußte nicht, ob er ihr glaubte oder ob er sie für verrückt hielt.
    Ihr war nur wichtig, daß sie bei ihm und außer Gefahr war.
    Aber dann hörte sie ein Geräusch, das Aprils Angst sofort wieder hochpeitschte. »Todd!« schrie sie entsetzt. »Er hat mich gefunden!«
    Steve löste sich von ihr. »Ruhig«, sagte er gedämpft. »Ganz ruhig.« Er stand auf.
    Sie griff nach ihm, erreichte ihn aber nicht. »Was hast du vor?«
    »Ich seh’ mal nach.«
    »Laß mich nicht allein.« Ihre Stimme klang hysterisch.
    »Ich bin gleich wieder bei dir«, versprach Steve und begab sich zum Schrank - einem schweren, antiken Stück -, der eine doppelte Rückwand hatte, hinter der sich zwei Präzisionsgewehre, eine Bump Gun und mehrere Revolver befanden.
    Das hatte April nicht gewußt.
    Steve griff nach der kurzläufigen, geladenen Bump Gun. Hart und entschlossen wirkte seine Miene in diesem Augenblick. April hatte ihn noch nie mit einer Waffe in der Hand gesehen.
    Die Bump Gun schien ihn zu verändern. Sein Blick verströmte Kälte. Er machte eine dämpfende Handbewegung und legte den Zeigefinger auf seine Lippen, um ihr zu bedeuten, sie solle sich ruhig verhalten. Dann schlich er hinaus.
    Aprils Hand krampfte sich um die Sofalehne. Nahm dieser quälende Alptraum denn kein Ende?
    ***
    »Es gab drei Sampsons!« sagte ich zu Mr. Silver. »Wir müssen noch Craig und Dex aufstöbern!«
    »Und zum Reden bringen!« knurrte der Ex-Dämon. »Sie müssen uns verraten, wohin sie Noel Bannister gebracht haben. Es würde mich nicht wundern, wenn wir dort Morron Kull antreffen würden.« Er ließ das Höllenschwert auf und ab wippen. »Shavenaar würde es ein großes Vergnügen bereiten, ihn zu vernichten - und mir auch.«
    Wir suchten Craig und Dex Sampson in den anderen Räumen.
    Sie waren da - und sie ergriffen die Flucht. Das Schicksal ihres Bruders schien ihnen den Mut zu nehmen, uns ebenfalls anzugreifen.
    Wir hörten sie durch die Diele stürmen, und die Wohnungstür knallte gegen die Wand. Ich riß meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter und folgte ihnen. Die Sampsons hetzten die Treppe hinunter. Mr. Silver und ich blieben ihnen auf den Fersen, aber wir konnten sie nicht einholen.
    Draußen trennte sie sich. Wir mußten das auch tun. Mein Sampson sprang in einen Wagen und raste los. Ich stürzte mich in meinen Rover und hängte mich an die Heckleuchten des Fluchtfahrzeugs.
    Nun kam es darauf an, wer von uns beiden der bessere und routiniertere Fahrer mit den stärkeren Nerven war…
    ***
    Dex Sampson verschwand um die Ecke und tauchte in die Dunkelheit einer schmalen Straße ein. Morron Kull hatte ihn und seinen Brüdern befohlen, Tony Ballard zu töten. Das galt selbstverständlich auch für Ballards Begleiter, aber der Augenblick war nicht günstig, deshalb hatten sich Dex und sein Bruder zur Flucht entschieden. Aber sie würden Julians Tod auf jeden Fall rächen. Zu einem Zeitpunkt, der ihnen genehm war.
    Mr. Silver trug das Höllenschwert wieder unsichtbar auf dem Rücken. Mit weit ausgreifenden Schritten versuchte der Ex-Dämon die Distanz zwischen sich und dem Fliehenden zu verringern.
    Dex Sampson überkletterte einen eisernen Zaun und lief auf eine Reihe von Lastwagen zu, die auf markierten Parkplätzen vor dem langen Gebäude eines Knabbergebäck-Unternehmens standen.
    Er warf sich auf den Boden, rollte unter dem ersten Fahrzeug durch, sprang auf der anderen Seite hoch und hastete durch die Gasse, die die beiden Trucks bildeten.
    Verbissen blieb ihm der Ex-Dämon auf den Fersen. Sampson verließ das Fabriksgelände und jagte auf allen vieren

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