Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
193 - Im Schatten der Tower Bridge

193 - Im Schatten der Tower Bridge

Titel: 193 - Im Schatten der Tower Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
erschrocken hatte.
    »Thomas«, sagte der Steuermann der Madonna verblüft. »Was suchst du denn auf diesem verdammten Geisterschiff?«
    »Blöde Frage«, antwortete Nessman. »Dich natürlich. Und Hyram Todds Gold.«
    »In umgekehrter Reihenfolge«, stellte Hoffa richtig, aber im Grunde genommen war es egal. Hoffa staunte über den Mut des Wirts, hinter dem jetzt Mitch Hayworth - ein bißchen blaß um die Nase - eintrat. Er zeigte auf die Truhen. »Das Gold ist hier. Ich hab’ mich schon bedient.«
    »Mann, du hast Nerven«, sagte Hayworth in ehrlicher Bewunderung.
    »Warum soll Todd nicht für das bezahlen, was er mir angetan hat?« fragte Hoffa. »Aber woher wißt ihr beide von den Geister-Piraten?«
    »Benny Stack war im Blue Tavern «, antwortete Nessman. »Von ihm kenne ich die ganze schreckliche Geschichte, in die ihr geraten seid.«
    »Benny war doch stockbesoffen und schlief seinen Rausch aus«, sagte Hoffa.
    »Das Grauen hat ihn ernüchtert. Er wollte gleich nach seinem Besuch bei mir seinen Pfarrer aufsuchen, um ihm von Hyram Todds Ankunft zu erzählen. Er hofft, daß dieser Pater den Mut aufbringt, etwas gegen Todd und seine Männer zu unternehmen.«
    Nessman entfaltete die erste Tasche. »Fang an, Mitch.« Er ging von Truhe zu Truhe und öffnete den Deckel. »Ich habe keine Lust, an einem dieser Haken zu enden.«
    ***
    Die »Faust«, die auf mich zuraste, entpuppte sich als Schlangenkopf.
    Eine Schlange zuckte mir aus Julian Sampsons Mund entgegen! Der Mann drehte dabei die Augen so weit nach oben, daß nur noch das Weiß der Augäpfel zu sehen war.
    Wenn Mr. Silver mich nicht gewarnt hätte, wäre es Samspon gelungen, mich zu überraschen.
    Die Schlange riß ihr Maul auf, und ich blickte in einen blutroten Rachen. Sampson war kein Mensch, sondern ein Ungeheuer! Ich duckte mich und schwang meinen Oberkörper rasch nach links, um dem tödlichen Biß des Höllenreptils zu entgehen.
    Der Ex-Dämon griff über seine linke Schulter nach hinten, und im nächsten Moment wurde Shavenaar sichtbar. Nur wenn das Höllenschwert zu sehen war, konnte man es gegen einen Feind einsetzen.
    Es war eine prachtvolle Waffe, vom Höllenschmied Farrac auf dem Amboß des Grauens für Loxagon, den Teufelssohn, geschmiedet.
    Die Klinge war leicht geschwungen, wurde zuerst breiter und lief dann spitz zu. Auf ihrem Rücken befand sich eine Krone, in der ein Herz schlug. Meines Wissens gab es nur diese eine lebende Waffe.
    Die Schlange folgte meiner schnellen Ausweichbewegung und versuchte ihre Zähne in meine Nacken zu schlagen, doch das verhinderte Mr. Silver mit dem Höllenschwert.
    Die scharfe Schneide traf das Reptil kanpp hinter dem Kopf und trennte ihn ab. Er fiel auf den Boden und löste sich auf. Der Körper des Tiers schnellte in Sampsons Mund zurück.
    Der Mann schrie markerschütternd, und schwarzes Blut rann ihm über Zähne und Unterlippe. Er schlug sich beide Hände auf den Mund, torkelte davon, alles umstoßend, was im Weg stand. Vor einem der Fenster drehte er sich um.
    Er starrte uns haßerfüllt an. Jetzt waren seine Pupillen und die Iris wieder zu sehen. Sampson hörte auf zu schreien. Er ließ die Hände sinken, verlor das Gleichgewicht, fiel gegen das Fensterglas, das seinen massigen Körper nicht halten konnte und brach -und stürzte hinaus.
    Vier Etagen in die Tiefe.
    ***
    Schmiere stehen. April Wills kam sich vor wie ein Gangsterliebchen, das auch mal bei einem Coup mitmachen durfte. Aber sie nahm an keinem Verbrechen teil. Thomas und Mitch bestahlen keinen Menschen. Gott, das war das Verrückteste, was April je erlebt hatte.
    Und das Gefährlichste.
    Sie beklauten Horror-Piraten!
    Und ich stehe hier Schmiere, als wäre das die selbstverständlichste Sache von der Welt, dachte das blonde Mädchen aufgewühlt. April hoffte, daß Thomas und Mitch nicht zu lange auf dem Geisterschiff blieben, und sie hoffte auch, daß sie - neben dem Gold - auch Robert Hoffa mitbrachten.
    Eine solche gute Tat wäre Balsam für ihr Gewissen gewesen, das ihr pausenlos einzureden versuchte, sie würden dennoch etwas Unrechtes tun.
    Es war ihr unmöglich, stillzustehen. Fortwährend wechselte sie die Position, und sie starrte wie eine Katze in die Dunkelheit. Mal suchte sie Schutz hinter den Containern, dann verbarg sie sich eine Weile hinter einem Transformatorenhäuschen, um sich wenig später hinter den eisernen Stelzen des Krans zu verstecken.
    Wie lange waren Thomas und Mitch schon weg? Wenn die Horror-Piraten jenseits des

Weitere Kostenlose Bücher