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193 - Im Schatten der Tower Bridge

193 - Im Schatten der Tower Bridge

Titel: 193 - Im Schatten der Tower Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er wieder da, gefährlich und grausam - einer unserer erbittertsten Feinde. Kaum vorstellbar, daß wir einmal Freunde gewesen waren.
    »Wir sollten uns auf ihn konzentrieren. Tony«, sagte Mr. Silver grimmig.
    »Du meinst, ihn jagen?« erwiderte ich. »Er wird sich den Kampf nicht aufzwingen lassen. Frank schlägt nur zu, wenn die Chancen für ihn optimal sind.«
    »Wir müssen eben versuchen, ihn in die Enge zu treiben.«
    »Und was dann?«
    Mr. Silver machte die Geste des Halsabschneidens. »Er läßt uns keine andere Wahl. Als Freund haben wir ihn verloren. Den Traum, ihn noch mal umdrehen zu können, können wir begraben. Ich wüßte nicht, wie sich das jetzt noch bewerkstelligen ließe. Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen und uns damit abfinden, daß wir Frank Esslin als Freund vor einigen Jahren schon verloren haben. Es nützt nichts, wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Er ist ein Dämon und steht in einer Reihe mit Atax, Rufus oder Morron Kull.«
    Beim letzten Namen war mir, als würde Tucker Peckinpah zusammenzucken, aber vielleicht hatte ich mir das nur eingebildet.
    ***
    Roxane hatte eine Vision: Sie sah verschwommen im Nebel einen alten Frachter - und ein schäbiges, morsches Geisterschiff mit zerfetzten Segeln und verfaulten Planken. Sie sah zwei Männer und spürte körperlich die ungeheure Gefahr, die ihnen drohte, aber sie konnte sie nicht warnen.
    Sie konnte nur wie erstarrt Zusehen, was passierte…
    ***
    Hoffa zog die Augenbrauen zusammen. Das Knarren beunruhigte ihn. Er hätte Eliot Culver lieber ein andermal von Hyram Todd erzählen sollen, und nicht ausgerechnet bei diesem unheimlichen Nebel.
    »Kann es sein, daß wir zu nahe am Ufer sind?« fragte der Maschinist.
    »Ausgeschlossen.«
    »Das Geräusch kam von vorn«, sagte Culver. »Hörte sich nach ’nem Segelschiff an.«
    »Bei der Flaute läuft kein Segelschiff aus. Geh mal nach vorn und sperr die Augen ganz weit auf. Ich habe keine Lust, so kurz vorm heimatlichen Hafen noch’n Schiff zu rammen.«
    Culver atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Obwohl nichts zu sehen -und auch nichts mehr zu hören - war, regte er sich ziemlich auf.
    Der Steuermann hatte ihm mit seiner idiotischen Geistergeschichte einen tiefgekühlten Stachel ins Genick gedrückt. Die Kälte kroch ihm jetzt langsam über die Wirbelsäule.
    »Nun geh schon!« drängte Hoffa ihn.
    »Nächstens erzählst du mir ’ne Komödie, verstanden?« brummte Eliot Culver und setzte sich zaghaft in Bewegung. »Verfluchte Waschküche!« ärgerte er sich. »Hätte der Nebel nicht noch eine halbe Stunde warten können?«
    Robert Hoffa nahm sicherheitshalber noch etwas Fahrt weg, obwohl sie ohnedies schon übers Wasser schlichen. Seine Hände waren so fest um das Steuerrad gekrampft, daß die Knöchel weiß durch die Haut schimmerten.
    Diese Kälte! Sie hatte etwas… Unnatürliches an sich. Hoffa konnte es nicht erklären, aber sein Instinkt sagte ihm, daß dies keine normale Kälte war.
    Bisher hatte er eher dazu tendiert, anzunehmen, daß die Geschichte vom Piraten-Phantom von A bis Z erfunden war, doch nun war er sich dessen nicht mehr so ganz sicher.
    Kein Rauch ohne Feuer, sagte er sich. Vielleicht hängt an so einer unheimlichen Geschichte irgendwo auch ein Körnchen Wahrheit.
    Culver schlich mit unsicheren Schritten durch den Nebel. Seine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt, und er hatte die Fäuste halb gehoben, um sich, im Falle eines Angriffs, sofort schützen zu können.
    Gleichzeitig versuchte er sich einzureden, daß er verrückt war, weil er glaubte, mit einem Angriff rechnen zu müssen. Das war doch aufgelegter Blödsinn.
    Es befand sich kein »Feind« auf dem Frachter, und das war nicht der erste Nebel, den Culver erlebte, aber er hatte noch nie soviel Furcht empfunden.
    Wodurch wurde sie ausgelöst? Die unheimliche Geistergeschichte allein konnte daran nicht schuld sein. Da war bestimmt noch irgend etwas anderes!
    Er erreichte den Bug. Der Nebel vor ihm wallte geisterhaft, war ständig in Bewegung, als würde der Fluß kochen.
    »Was siehst du?« rief Hoffa über das Deck.
    »Nichts«, antwortete Culver.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Scheint so«, gab der Maschinist zurück. Doch im nächsten Moment stieß er einen entsetzten Schrei aus, denn er sah morsche, graue Schiffsplanken, moosbewachsen, mit Meertang behängen. Schnecken, Krebse und Muscheln klebten daran. »Vorsicht!« brüllte Culver, und im gleichen Moment krachte es.
    ***
    Benny Stack schreckte aus

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