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1930 - Das Geheimnis der Na'Call

Titel: 1930 - Das Geheimnis der Na'Call Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Planeten, die - verglichen mit dem Rest Farrangus - im Winter ein gemäßigtes Klima aufzuweisen hatte.
    In diesem Fall hieß das. wie die Ortung bewies, daß die Oberflächentemperatur bei milden 15 Grad minus lag, und auch der Wind war vergleichsweise schwach mit einer Geschwindigkeit von knapp über einhundert Stundenkilometern. An den Polkappen lagen die Temperaturen bei minus neunzig Grad, und der Orkan kam auf etwa 500 Stundenkilometer.
    „Ein sehr gemütliches Fleckchen Erde!" konstatierte Julian Tifflor grimmig.
    Icho Tolot, dem solche Umweltverhältnisse nicht das geringste anhaben konnten, gab die halutische Version eines gedämpften Kicherns von sich. Gucky schaute verdrießlich drein; derartige Frostwelten waren nicht nach seinem Geschmack. Seine Heimat Tramp hatte einen eher wüstenhaften Charakter gehabt, und daher war es folgerichtig gewesen, daß die überlebenden Mausbiber nach der Zerstörung Tramps ihre neue Heimat auf dem Mars gefunden hatten - der allerdings meist auch ziemlich kalt gewesen war.
    Außer den drei Galaktikern waren noch ein Dutzend Koraw an Bord, vor allem Acca-Kohar, der an Bord der OKKURA für die Ortung und Fernanalyse zuständig war. Sein Beruf war, Informationen zu beschaffen und weiterzugeben, und inzwischen hatte sich herausgestellt, daß er auch privat nichts lieber tat, als dieser Beschäftigung nachzugehen.
    Acca-Kohar war ein großer Schwätzer vor dem Herrn, wenn man es boshaft ausdrücken wollte, oder aber ein begnadeter Alleinunterhalter, um der Sache eine positive Wendung zu geben. In jedem Fall hatte der Koraw die Begabung, unter nahezu allen Lebensumständen sehr schnell Kontakt zu anderen Lebewesen aufnehmen zu können; darin kam ihm kein anderer an Bord der OKKURA gleich.
    Der Raumhafen von Paniku-Sele war beheizt und daher eisfrei; das Beiboot wurde eingewiesen und konnte landen. Wenig später schoß ein Gleiter heran, robotgesteuert und groß genug, um alle Passagiere des Beibootes aufnehmen zu können. Der Gleiter brachte die Besatzung zum Kontrollgebäude.
    „Zweck des Besuches?" wollte der Shuuke wissen, der als Einwanderungsbehörde fungierte und an seinem Job sichtlich nicht sehr interessiert war. Drei Ginkoos im gleichen Raum zeigten den gleichen vorbildlichen Arbeitseifer.
    „Handel!" antwortete Acca-Kohar kurz und knapp, in einem Tonfall.
    als betrachte er es als eine Ehre für den Shuuken, daß er ihm überhaupt antwortete.
    Der Shuuke starrte ihn durch seine Gesichtsmaske mißtrauisch an.
    „Einfuhr oder Ausfuhr?" wollte er mißmutig wissen. „Wollt ihr verbotene Güter nach Farrangu bringen?"
    „Selbstverständlich nicht", gab Acca-Kohar eilig zurück. „Wir wollen lediglich kostbare Steine und Erze ankaufen. Auch in größeren Mengen, wenn es welche zu kaufen gibt. Wie sieht es damit aus?"
    Der Shuuke beäugte angelegentlich den Haluter Icho Tolot. Bei Tolot war es ebenso wie bei Gucky - es gab höchstwahrscheinlich in ganz Puydor keine zwei weiteren Lebewesen, die diesen beiden geähnelt hätten. Dennoch erregten sie zumeist keinerlei Aufsehen; auf den bewohnten Planeten Puydors war man seit langem gewohnt, äußerst exotisch aussehende Lebewesen anzutreffen.
    „Ihr könnt passieren!" sagte der Shuuke schließlich, ohne Kran-Hokas Frage zu beantworten; mehr Aufwand mit diesen Besuchern zu treiben, hielt er wohl für unter seiner Würde und der des Amtes.
    „Und haltet euch eisern an die bekannten Regeln, sonst gibt es Ärger!"
    Was damit gemeint war, wurde sehr bald deutlich, nachdem die Galaktiker und die Koraw das Gebäude verlassen hatten.
    Die erste dieser Farrangu-Regeln lautete: Wenn möglich, halte dich niemals im Freien auf!
    Paniku-Sele war vermutlich die häßlichste Stadt, die Julian Tifflor jemals gesehen hatte. Das lag wahrscheinlich daran, daß sich selbst im planetaren Sommer niemand auf die Straßen traute, um das Äußere der Gebäude zu bewundern. Vermutlich goß es dann pausenlos, und so war Paniku-Sele nach dem Grundsatz konzipiert worden, daß sich wahre Schönheit erst im Inneren zeigt.
    Die wenigen Gebäude, die er zu sehen bekam, waren klobig, massiv, ohne jeden Schmuck und Zierat, einfach in die Landschaft hineingeklotzt, wie man gerade Lust gehabt hatte. Fenster gab es nicht, es existierte außerhalb der Häuser auch nichts, was es wert gewesen wäre, betrachtet zu werden. Die Landschaft war karg und schmucklos, einförmig und nur schwach bewachsen. Farrangu war zwar nicht gerade eine lebensfeindliche Welt, aber

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