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1935 - Der Gesang der Stille

Titel: 1935 - Der Gesang der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unzugängliches Gebiet, in dem sich unbekannte Vorgänge abspielten, deren Auswirkungen dennoch die ganze Doppelgalaxis in Mitleidenschaft zogen.
    In dem Kubus erschienen Linien, überlagerten sich in rascher Folge, alle von Lokyrd ausgehend und sich dem Kessel aus den verschiedensten Richtungen nähernd.
    Und kurz davor jeweils endend. „Sie bauen Raumschiffe, die den Kessel erforschen sollen", flüsterte Skill Morgenstern. „Alle zwanzig bis fünfzig Jahre startet ein neues Raumschiff, um in den Kessel zu fliegen. Jedesmal wird es zerstört, ehe es in ihn eindringt. Und sie versuchen es immer und immer wieder seit über fünfhundert Jahren."
    Bull nickte düster. „Darum geht es hier also. Um den Zugang zum Kessel."
    „Glaubst du immer noch, daß die Bilder in dem alten Tempel nichts zu bedeuten haben?"
    „Keine Ahnung", brummte der alte Terraner, der in seinem Leben schon unzählige Rätsel wie dieses gesehen haben mußte. „Da fragst du mich wirklich zuviel."
     
    *
     
    Bull fiel etwas ein. „Wie erhalten sie ihre Daten? Sie müssen doch irgendwie erfahren, was aus den Schiffen geworden ist, und über Hyperfunk wird das hier ja wohl kaum funktionieren!"
    „Ah ja", nickte Skill. „Stimmt."
    Der junge Kybernetiker formulierte neue Befehle, und das Bild im Kubus veränderte sich. Jede einzelne Flugbahn schien plötzlich von einem Gespinst hauchdünner Fäden umflochten zu sein. „Jedes Schiff wird von einem Schwarm automatischer Beobachtungssonden begleitet, die nach dem Ende der Mission mit allen Aufzeichnungen nach Lokyrd zurückkehren."
    Bull rieb sich nachdenklich den Nasenrücken. Man durfte nicht den Fehler machen, die Korrago für simple Roboter zu halten. Sie waren mehr als das.
    Roboter wären nicht imstande gewesen, die Daten solcher Kesselflüge selbständig auszuwerten und darauf aufbauend neue Raumschiffstypen zu entwickeln. Die Korrago von Lokyrd dagegen waren intelligent genug dazu.
    Selbst das Vorgehen des Suchtrupps bewies das. Sie hatten wahrscheinlich noch nie mit Unsichtbaren zu tun gehabt sonst hätten sie zunächst Infrarotdetektoren eingesetzt ,aber sie hatten aus ihren Beobachtungen den Schluß gezogen, daß ein oder mehrere Unsichtbare in den Herzdom eingedrungen sein mußten, und eine simple, aber wirksame Taktik entwickelt.
    Skill betrachtete den Kommunikator mit dem versonnenen Blick, der Bull mehr und mehr unheimlich wurde, und drehte das Gerät schließlich herum, um eine Art Typenschild auf der Rückseite eingehend zu studieren. „Das Ding hat nur ein Syntronelement der Klasse Null", meinte er. „Aber es zapft diese Positronik an, als ob es das Einfachste der Welt wäre."
    „Ich fühle mich mit ein bißchen technologischem Vorsprung ganz gut", versetzte Bull. „Wenn unsere Situation sonst schon nicht sehr rosig ist."
    Skill sah hoch. „Ich dachte an die Syntroniken in meinem Kopf. Das sind Elemente der Klasse Sieben.
    Wenn wir die mit dem Datennetz der Korrago verbinden würden, könnte ich den gesamten Stützpunkt kontrollieren."
    „Toll!", knurrte Bull. „Und wie sollen wir das machen? Dir den Schädel aufmeißeln? Blödsinn! Wir müssen einen anderen Weg finden." Er musterte die Zylinder. „Was passiert, wenn wir die zerstören?"
    „Es gibt mindestens drei weitere Zentralpositroniken."
    Bull zerdrückte einen Fluch zwischen den Zähnen, der zu alt war, als daß Skill Morgenstern ihn als solchen erkannt hätte. „Dann läuft es mal wieder auf die Idiotenlösung hinaus."
    „Idiotenlösung?" echote Skill.
    Bull warf ihm einen freudlosen Blick zu. „Gewalt", begründete er.
    Sie würden sich den Weg zurück freischießen müssen, darauf lief es hinaus. Und ob ihnen das gelingen würde, stand in den Sternen. Die Korrago waren gefährliche Kämpfer, wie die Ereignisse auf Kre'Pain gezeigt hatten. Bull sah sich um, hinaus über den riesigen KorragoStützpunkt, der vom Inneren des Herzdoms aus wirkte wie eine verzauberte Stadt. Lediglich die Gleiter, die sich in immer größerer Zahl ringsumher versammelten, wollten nicht so recht zu dem idyllischen Bild passen.
    Sein Blick fiel wieder auf den Turm, der schlank und kühn aus der Mitte einiger niedriger Gebäude auf der anderen Seite der Schienen in die Höhe ragte und den er schon von ihrem Landeplatz aus bewundert hatte. „Was hat es eigentlich mit diesem Gebilde da auf sich?" wollte er wissen.
    Skill brauchte nur einen Moment, um der Positronik die entsprechende Information zu entlocken. „Bemerkenswert", meinte

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