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1937 - Stimmen aus dem Hyperraum

Titel: 1937 - Stimmen aus dem Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Strahl verließen.
    Die Verwunderung des Feuerleitoffiziers war verständlich. Schüsse dieser verhältnismäßig schwachen Intensität stellten nicht die geringste Bedrohung für einen Patratronschirm dar. Ihre Energie wurde wahrscheinlich so schnell über einen Kontinuum-Strukturriß in den Hyperraum abgeleitet, daß selbst die besten Meßgeräte nicht imstande waren, den winzigen Zeitraum zu bestimmen, den dieser Vorgang beanspruchte.
    Wie Grunnwall es erwartet hatte, zeigte der Beschuß kaum Wirkung auf den Schirm.
    Allerdings änderte das kleine Raum= schiff den Kurs. Es entfernte sich in einer langgezogenen Kurve von Lamberta und bremste dabei mit mäßigen Werten ab. Schließlich stellte es die Fahrt ganz ein und schien bewegungslos im Raum zu schweben.
    „Die Entfernung der Space-Jet von Lamberta beträgt genau drei Millionen Kilometer", meldete der Ortungschef. „Geschwindigkeit null. Energetische Aktivitäten an Bord."
    Natürlich, überlegte Grunnwall. Ohne energetische Aktivitäten würden die Schutzschirme zusammenbrechen.
    „Wir schicken Roboter rein", sagte Residor. „Zehn TARAS. Lebewesen halten sich von der Space-Jet fern. Ich möchte jetzt kein Risiko mehr eingehen. Alle anderen TARAS schwärmen aus und beziehen kreisförmig Position um das Raumschiff. Kreisumfang vierhunderttausend Kilometer."
    Grunnwall riß die Augen auf und sah seinen Vorgesetzten an. Diese vierhunderttausend Kilometer entsprachen in etwa der Entfernung zwischen Erde und Mond ... und der maximalen Distanz, die Vincent Garron mit einer Teleportation zurücklegen konnte.
    „Aber ...", begann er, hielt dann jedoch wieder inne. „Ich verstehe nicht ..."
    „Wir haben ihn", sagte Noviel Residor. Der TLD-Chef lächelte zwar nicht, doch zum erstenmal glaubte der Medienspezialist, eine Regung in der Stimme seines Vorgesetzten wahrnehmen zu können, wenn auch nur den Hauch eines Gefühls.
    Eine gewisse Zufriedenheit schwang in Residors Tonfall mit.
     
    *
     
    „Das war eine Falle", sagte Grunnwall. „Ein von langer Hand vorbereiteter Schachzug."
    „Natürlich";bestätigte Residor. „Was hast du denn erwartet? Daß ich Vincent Garron von einem Asteroiden zum nächsten jage? Damit er jedesmal teleportiert, wenn ich in seine Nähe komme? Damit er unschuldige Menschen, mit denen er zufällig oder absichtlich in Berührung kommt, suggestiv beeinflußt oder sogar tötet? Das wäre nicht besonders ... elegant gewesen."
    „Aber wie .:.?"
    „Ich habe diese Space-Jet unmittelbar nach Garrons Flucht umrüsten lassen. Jilhem Voss hat die Aktion geleitet. Es befindet sich niemand an Bord. Die Stimme des angeblichen Eigners, die du gehört hast, war die des Bordsyntrons."
    Der Mann ohne Gefühle hat genug Phantasie, dachte der Medienspezialist, um sich eine so ausgeflippte Gestalt auszudenken?
    „Ich habe in sämtlichen Räumen des Kleinraumschiffs und auf der Hülle Überwachungsgeräte installieren lassen", erklärte Residor. „Mit dreifacher Redundanz. Außerdem wurden ein Paratron- und ein Anti-ESPER-Schirm installiert. Leider reichte die Zeit nicht mehr für die Einrichtung diesbezüglicher Redundanzsysteme aus." Er schnaubte. „Wobei wir ohnehin nicht wissen, ob es nicht Rückkopplungen zwischen einem Paratronschirm und einem Mutanten wie Garron gibt. Immerhin arbeitet der Kerl mit fünfdimensionalen Kräften."
    Auf den Bildschirmen war zu sehen, wie die TARAS sowohl die TOADY als auch die Lamberta-Station verließen und mit hohen Beschleunigungswerten in den Weltraum rasten. Die überschweren Kampfroboter waren universell einsetzbar, unter Wasser wie auf dem Land, in der Atmosphäre wie im Weltraum.
    „Als ich erfuhr, daß Garrons nächstes Ziel Lamberta war, habe ich die SOAVE zu dieser Position beordert", sagte der TLD-Chef. „So lautet übrigens der richtige Name des Schiffes, TONRIM und Hat Lete sind nur die Kodebezeichnungen für diese Operation. Über Funk erhielt die Bordsyntronik dann den Einsatzbefehl."
    Nun konnte Grunnwall sich zusammenreimen, wie die Sache gelaufen war. „Und der Syntron hatte die Anweisung, sofort die Schutzschirme und den Anti-ESPER-Schirm zu aktivieren, sobald er feststellte, daß sich plötzlich Lebewesen an Bord befanden."
    Residor nickte. „Genau. Damit haben wir erreicht, daß der Todesmutant seine Psi-Fähigkeiten nicht mehr einsetzen kann. Selbst wenn es ihm gelingen sollte, den Anti-ESPER-Schirm zu zerstören, kann er die SOAVE nicht verlassen. Die Schutzschirme verhindern, daß er

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