1937 - Stimmen aus dem Hyperraum
echote der braunhaarige Mann mit einem höhnischen Lachen, in dem auch ein gehöriges Maß an Wut und Verzweiflung lag. „Was bildet ihr euch ein? Vor gut einem halben Jahr haben die Dscherro mich in Terrania auf das Dach eines Wolkenkratzers gestellt, ihre Waffen auf mich gerichtet und mich als Geisel mißbraucht, um Paolo Daschmagan Zugeständnisse abzuringen! Und jetzt ... jetzt richten meine eigene Leute Waffen auf mich und nennen das Routineüberprüfung!"
„Weitergehen", wiederholte der Sicherheitsbeamte und trat einen Schritt auf den Überprüften zu, wobei er sorgsam darauf achtete, nicht in die Schußbahn der Kampfroboter zu geraten. Er warf einen zweiten Blick auf den ID-Chip des Mannes. „Du heißt Varkasch Gallurp?"
„Das steht doch da!" erwiderte der Braunhaarige. „Kannst du nicht lesen? Dann laß es dir von deinen Robotern bestätigen. Warum hast du ausgerechnet mich herausgewinkt?"
Der Sicherheitsbeamte seufzte laut. Es war offensichtlich, daß er solche Diskussionen an diesem Tag nicht zum erstenmal führte.
„Bitte sei vernünftig und begleite mich", sagte er. „Die Überprüfungen finden auch zu deinem Schutz statt. Wie du weißt, fahnden wir nach einem Super mutanten namens Vincent Garron. Und du hast eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm."
Zwei andere Passanten sahen sich an und traten vor.
„Eine gewisse Ähnlichkeit!" sagte der eine. „Und nur deshalb willst du diesen Mann festnehmen?"
„Ich nehme ihn nicht fest", erklärte der Sicherheitsbeamte geduldig. „Ich überprüfe nur seine Identität.
Er hat dieselben Initialen wie der gesuchte Mutant. Es kommt sehr oft vor, daß Personen, die eine falsche Identität annehmen, ihre Initialen behalten."
„Das wird ein Nachspiel haben!" rief der andere. „Wir wenden uns an die Medien! Was bildet diese Regierung sich ein?" Er trat einen Schritt vor.
„Bitte bleibt zurück!" sagte der Sicherheitsbeamte. „Diese Überprüfung dient eurem eigenen Schutz!"
„Ich denke gar nicht daran!" schrie der Passant zornig und trat noch einen Schritt vor.
Der überschwere Kampfroboter erfaßte ihn, seiner Programmierung folgend, mit den Paralysatoren.
Der Passant blieb abrupt stehen und starrte den Sicherheitsbeamten entgeistert an.
„Ihr werdet doch nicht auf Menschen schießen?" sagte er.
8.
Cora „Viel habe ich nicht", sagte Jilhem Voss. Er stand ihnen nun leibhaftig gegenüber, nicht als Hologramm.
Sie befanden sich in einem Konferenzraum der TLD-Basis LARRY RANDALL.
„Immerhin habe ich mit NATHANS Hilfe den Ablauf der Ereignisse mit einer Wahrscheinlichkeit von zweiundachtzig Prozent rekonstruieren können", fuhr der Syntronikspezialist fort. „Dieser Wert ist verhältnismäßig hoch, aber keineswegs zufriedenstellend. Zumindest nicht für mich."
„Ich höre", sagte Noviel Residor. „Bitte geh in die Details!"
Thorssen Grunnwall nickte leicht.- Er hatte seine Hausaufgaben gemacht wenn auch erneut zu spät - und konnte die Detailverliebtheit des TLD-Chefs nun besser einschätzen. Oder genauer gesagt sein überaus exaktes Vorgehen. Wenn Residor einen Plan ausarbeitete, dann bis in die kleinste Kleinigkeit.
So war Tonrun der Name des zweiten Trox, von dem die Menschheit erfahren hatte, und die HAT LETE war der Name des verwaisten arkonidischen Robotkreuzers, in dem der Trox Vicheline damals, im Jahr 2112, ums Leben gekommen war.
Warum, fragte Grunnwall sich nun, hatte Residor ausgerechnet diese Begriffe als Kodebezeichnungen für seine Operation gewählt? Offenbar maß er dem Umstand, daß Peer Wallasch, der Kommandant der Station auf Patientia, einen Trox gesehen haben’ wollte, der darüber hinaus seinen Namen mit Vicheline angegeben hatte, eine größere Bedeutung zu, als der Medienexperte es tat.
Voss räusperte sich und gewann damit ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
„Vincent Garron ist tatsächlich mit dem Bluesmädchen auf die SOAVE teleportiert, wie Noviel es vorausgesehen hat. Es blieb ihm auch gar nichts anderes übrig. Kein weiteres Schiff befand sich in seiner Reichweite. Die Befehlshaber der anderen Raumer, die den zur Sperrzone erklärten Sektor verließen, waren eingeweiht und sollten die Falle lediglich glaubhafter erscheinen lassen. Von dem Augenblick an, in dem die beiden in der SOAVE auftauchten, hat die Bordsyntronik alle beobachteten Daten kopiert und an den Minisyntron weitergegeben. Der wiederum hat die Daten erneut kopiert und zu in den Schiffswänden versteckten Speicherplatten
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