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1938 - Die Farben des Bösen

Titel: 1938 - Die Farben des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die normalerweise geschlitzten Pupillen waren weit geöffnet. Ein Beobachter von außen hätte selbst in dieser Schwärze noch ein schwaches Schillern der großen Katzenaugen ausgemacht.
    Ein menschlicher Beobachter hätte die zarte Stimme nicht hören können. Blues kommunizierten untereinander im Ultraschallbereich, waren allerdings in der Lage, auf niederen Frequenzen zusprechen, die für das Gehör der meisten humanoiden Intelligenzen der Milchstraße zu empfangen waren.
    Es gab nichts zu hören, nichts zu sehen.
    Das hast du auch verdient, flüsterte die braune Kreatur des Ungehorsams aus der rechten Seite der Schwärze ihr zu. Totale Isolation zwingt dich dazu, deinen Ungehorsam zu überdenken und zu bereuen.
    „Aber ich bereue ja!" heulte Tuyula verzweifelt. „Ich will ja alles wiedergutmachen!"
    Kleines Mädchen, wisperte die braune Kreatur des Ungehorsams höhnisch auf der linken Seite des Kopfes in die Gehörlamellen. Du meinst, das geht so einfach?Zusagen, daß es dir leid tut, und alles ist vorbei?
    O nein, so einfach geht das nicht. Das mußt du schon etwas aufrichtiger. meinen. Hör meine Stimme, wie mächtig sie ist. Könnte sie das sein, wenn deine Schuld sich inzwischen verringert hätte?
    „Aber ...", schrie Tuyula auf, kam jedoch nicht weiter.
    Die Stimme der Kreatur brach wie eine Naturgewalt über sie herein. Aber, aber, jammerte der Wrager, und zyalanix war er fix im Fentur der schwarzen Kreatur, und aus war’s! kreischte sie voller Bosheit einen KinderAbzählreim.
    Tzyula schwieg voller Entsetzen. Aber wenn ich doch gar nicht weiß, was ich angestellt habe, wagte sie einen verzweifelten Gedanken, aber nur ganz tief in sich. Wie kann ich mich entschuldigen, wenn ich es doch wirklich nicht weiß ...
    „Bitte, Mama", wimmerte sie. „Bitte, Mama, sei doch wieder gut mit mir ..."
    Sie war damals so klein gewesen. Noch jung an Jahren und ungewöhnlich klein an Gestalt, was sich auch nicht so schnell ändern sollte. Später, als sie dann zwölf geworden war und fast schon an der Schwelle zum Erwachsenwerden stand, war sie immer noch nicht größer als einszweiundfünfzig galaktischer Standard.
    Aber da war sie schon lange nicht mehr auf Nyveloe ...
    Aber das war ja später. Jetzt war sie noch viel kleiner, und Mama war böse auf sie. Myar war eine resolute, starke Frau, und Ryzus war natürlich ein kräftiger Vater. Er war selten zu Hause, arbeitete immer.
    Tuyula war das einzige Mädchen, und ihre Brüder hänselten sie oft, weil sie nicht so kräftig war wie sie und oft heulte, wenn sie nur mal leicht geschubst wurde. Außerdem waren sie alle künstlerisch begabt und verdienten sogar in diesem zarten Alter schon etwas für die Familie dazu.
    Aus dem Trivideo wußte Tuyula, daß nicht alle Welten so arm waren wie Nyveloe, am Rand des gatasischen Imperiums. Tuyula besaß eine schnelle Auffassungsgabe, aber das machte keinen in ihrer Familie satt. Sie hätte lieber etwas arbeiten sollen. Aber sie war schwächlich und am liebsten allein. Sie wich allen Anforderungen aus, beschäftigte sich am liebsten mit Lesen und Lernen.
    Daher war Myar oft böse auf sie und sperrte sie dann ein, in ein enges, dunkles Loch. Tuyula hatte jedesmal schreckliche Angst darin und mußte manchmal vor Ablauf der Strafe erlöst werden, weil sie so sehr schrie.
    Warum nur konnte sie sich nicht erinnern, was sie angestellt hatte? Wenn sie es nur wüßte! Dann würde ihre Strafe bald vorbei sein, und sie durfte hinaus.
    Obwohl es diesmal anders war. Nicht so eng wie sonst, und irgendwie ... noch schwärzer. Ein Abgrund oder so. Wahrscheinlich hockte sie auf einer winzigen Insel, und wenn sie sich zuviel bewegte, stürzte sie ab ... direkt in den Rachen der schwarzen Kreatur des Todes ...
    Du vergißt, wer du bist, kleines Mädchen! höhnte die Stimme der braunen Kreatur des Ungehorsams von neuem. Du stellst Ansprüche, aber du bist ein Nichts, ein Niemand, wertlos wie der graue Staub von Sülüs, bedeutungslos wie eine Seifenblase, die im Wind verpufft.
    „Das ist nicht wahr", flüsterte Tuyula. „Ario Vabigo hat mir etwas anderes gesagt."
    Pah, eine fremde Lügnerin!
    In Tuyula erwachte der Widerstand. „Sie ist eine linguidische Friedensstifterin und sehr weise, und sie hat gesagt, daß ich etwas Besonderes bin ..."
    Aha, damit kommen wir der Sache schon näher! Und dann? Jetzt denk mal nach, du unterentwickelte lysterische Kröte! Was hat Mama getan?
    Tuyula begann wieder zu zittern. „Sie hat mich gezwungen, zu

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