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194 - Der schlafende Teufel

194 - Der schlafende Teufel

Titel: 194 - Der schlafende Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gelungen, Noel zu befreien, und nun befand er sich bei uns und - hoffentlich - auf dem Weg der Besserung.
    Mr. Silver hatte mit seiner Heilmagie versucht, Noel zu kräftigen, und Roxane hatte ihm geheimnisvolle, selbst gebraute Säfte eingeflößt, aber an Noel Bannisters Zustand tiefer Erschöpfung hatte sich vorläufig noch nichts geändert. Wir mußten froh sein, daß er lebte.
    Vicky und ich suchten den Salon auf, wo sich Roxane und Mr. Silver befanden. Da wir lieben Besuch erwarteten, hatte ich Boram gebeten, sich nach nebenan zu begeben. Nicht, weil der weiße Vampir nicht »herzeigbar« war oder wir uns für ihn schämten, sondern weil wir Jubilees Freund nicht allzusehr schocken wollten. Er sollte angeblich ein nüchtern denkender Mensch sein - ohne daß darunter die Liebe litt.
    Auch die weiße Hexe und der Ex-Dämon wollten wissen, wie es Noel ging, denn Vicky hatte die Betreuung an sich gerissen, und wir anderen wurden von ihr höchstens mal zu irgendeiner Problemlösung hinzugezogen. Dagegen war nichts einzuwenden, denn Vicky machte ihre Sache sehr gut. Noel befand sich bei ihr in den besten Händen.
    Und ich konnte ungehindert meinen Job tun, wenn was anlag, was im Moment zum Glück nicht der Fall war.
    Ich schob mir ein Lakritzenbonbon zwischen die Zähne, als es läutete.
    15.00 Uhr.
    Jubilee war pünktlich.
    ***
    Tanner wurde von Kräften durchströmt, die ihm fremd waren, denen er sich aber ungemein verbunden fühlte. Es waren Kräfte, die sich seine Wurzeln aus der Hölle holten. Sie machten ihn stark und unberechenbar. Er war von einem gefährlichen Vernichtungs willen beseelt.
    Aus purer Lust am Zerstören rammte er mit dem Taxi in der Tiefgarage des Hauses, in dem er wohnte, zwei Fahrzeuge. Das Klirren und Scheppern war Musik in seinen Ohren.
    Er fuhr mit dem Lift zur sechsten Etage hoch. In seinen Augen glitzerte es böse, als er die Wohnungstür aufschloß.
    Vivian war keine besonders ordentliche Frau, und wenn er nicht zu Hause war, ließ sie sich noch mehr gehen. Ihre Kleidungsstücke waren über sämtliche Räume verstreut.
    Einiges raffte Vivian jetzt schnell zusammen, damit es nicht ganz so schlimm aussah. »Du bist schon zu Hause?«
    »Wie du siehst«, antwortete George Tanner kühl.
    »Wieso?«
    »Wayne hat mich entlassen.«
    Vivian - eine herbe Schönheit mit rotem Haar und Millionen Sommersprossen - starrte ihren Mann entgeistert an. »Aber… aber warum denn? Was hast du dir zuschulden kommen lassen?«
    Tanner lachte. »Hast du Angst, nun nicht mehr auf der faulen Haut liegen zu können?«
    Vivian wurde blaß. »Wie war das? Was sagst du da?«
    »Du hast lange genug auf meine Kosten gelebt, damit ist jetzt Schluß!« knurrte Tanner. Er wollte seine Frau beleidigen und erniedrigen, das machte ihm ungeheuren Spaß.
    »Verlangst du etwa von mir, daß ich nun dich finanziell unterstütze, weil du zu dämlich bist, deinen Job zu behalten?«
    »Nein«, erwiderte Tanner gelassen. »Ich habe einen besseren Vorschlag.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    Tanner begab sich zum Wohnzimmerschrank und öffnete ihn. »Wir trennen uns.«
    Vivian glaubte - schon wieder, nicht richtig zu hören. Ihr fehlten die Worte.
    »Ich muß frei sein, kann dich nicht mehr gebrauchen, habe keine Verwendung mehr für dich!« stellte Tanner hart fest.
    »Ich denke nicht daran, mich von dir scheiden zu lassen!« fauchte Vivian.
    »Wer fragt dich?« gab Tanner frostig zurück und wandte sich seiner Frau zu. Er hielt eine Pistole in der Hand.
    ***
    »Hallo!« sagte ich freundlich, um es den beiden so leicht wie möglich zu machen. Ich sah, wie nervös der junge Mann war, und auch Jubilee hatte sich nicht völlig in der Gewalt.
    »Hallo, Tony«, sagte sie mit belegter Stimme. »Darf ich dir…«
    »Kommt erst mal rein«, forderte ich unseren Prä-Welt-Floh und den jungen Mann auf.
    In der Halle stellte sie mir dann Kenny Bates vor. Ich drückte ihm die Hand und sagte, es freue mich, daß es endlich geklappt hätte, ihn kennenzulernen.
    »Ja«, erwiderte er unsicher, »es freut mich auch, Mr. Ballard.«
    »Tony«, korrigierte ich ihn.
    Mir gefiel sein offener Blick. Er machte auf mich den Eindruck eines Mannes, der nichts zu verbergen hat und dem man vertrauen kann, ohne das Risiko einer Enttäuschung einzugehen.
    Jubilee hatte gut gewählt.
    Im Salon lernte er den Rest der »Familie« kennen. Jubilee umarmte und küßte Vicky und Roxane und reichte Kenny von einem zum anderen. Es war unschwer zu erkennen, daß der junge

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