1942 - Shabazzas Planet
ausgelöst worden war. Etwa zwanzig Arbeitsroboter kämpften gegen zehn Kampfmaschinen, die eindeutig der SOL zuzuordnen waren und deshalb unter SENECAS Befehl standen.
Die Arbeitsroboter waren bewaffnet und hatten ihre Schutzschirme aufgebaut. Dennoch explodierte einer nach dem anderen, wenn die SOL-Robots ihren Schirm durch Punktfeuer überlasteten. Selten nur gelang das Gegenteil. Die Maschinenwesen der SOL waren schneller und wendiger als jene von MATERIA.
Als 1-Korrago in den Kampf eingriff, war er schnell entschieden. In seine Energieschirme gehüllt, feuerte er aus seiner Hand und aus blitzschnell ausgefahrenen, zusätzlichen Waffenarmen auf die Angreifer.
Gegen ihn hatten sie keine Chance. Sie vergingen in seinem Feuer; sie explodierten oder brachen zusammen und verglühten, als er ihre Defensivschirme überlastete. Innerhalb von zwei Minuten war der Kampf entschieden.
1-Korrago desaktivierte seinen Schirm und zog die teleskopähnlichen Waffenarme ein. Über ihnen schloß sich das Material seiner Brust, als hätte es nie eine Öffnung gegeben. Der Viermetergigant wandte sich an die unzerstörten Arbeitsroboter und stellte über Funk seine Fragen.
So erfuhr er, daß das Arbeitsteam ursprünglich aus fünfzig Maschinen bestanden hatte, die die Installierung von SOLHIRN vorzubereiten hatten. Jetzt waren von ihnen gerade noch sieben übrig. Sie waren urplötzlich von den SOL-Kampfrobotern angegriffen worden, die zielstrebig auf Instrumente und die wichtigen Aggregate geschossen hatten - eigentlich ein Unding, denn alle Kampfroboter der SOL waren kurz nach der Landung des Hantelschiffs aus ihm entfernt oder desaktiviert worden. Wenigstens hatte man das bisher geglaubt.
Hatte SENECA also eine unbekannte Zahl der Roboter heimlich beiseite geschafft und in der SOL versteckt, damit sie im für sie günstigen Augenblick die Arbeiten sabotierten?
1-Korrago würde die bisherigen Vorfälle erklären. SENECAS Hände - seine ausführenden Organe. Wie viele Kampfmaschinen gab es denn dann noch an Bord? Wo versteckten sie sich?
1-Korrago beschloß, seine Zurückhaltung und Höflichkeit aufzugeben, wenn er gleich mit SENECA sprach. Er suchte den Kontaktraum auf und rief die Hyperinpotronik an. Sie meldete sich augenblicklich.
„Vor kurzem noch hast du mich mit den Einblicken in die Geschichte der SOL beeindruckt, SENECA", sagte der Koloß. „Und beeindruckt hast du mich jetzt ebenso mit dem heimtückischen Angriff auf unsere Arbeitsroboter, wenngleich in anderer Form. Was hast du dazu zu sagen? Ich klage dich an, unsere Arbeiten zu sabotieren, indem du Kampfroboter gegen uns ins Feld schickst!"
„Ich verstehe dich nicht, 1-Korrago", antwortete die Hyperinpotronik. „Du selbst hast die Aktion überwacht, als alle Kampfroboter aus der SOL entfernt wurden."
„Ich habe mich auf dich und deine Angaben verlassen. Du hast mich belogen!"
„Das wüßte ich aber", sagte SENECA mit ruhiger Stimme.
„Hör auf zu lügen!" fuhr 1-Korrago auf. „Du hast selbst gesagt, daß wir uns ähnlich sind. Ich kenne die Lüge, also kennst du sie auch."
„Du kannst mir aber nichts beweisen, oder? Vielleicht lüge ich, vielleicht spreche ich auch die Wahrheit.
Wenn du mich anklagst, dann verlange ich Beweise."
„Der Beweis sind deine verbrannten Robots. Entweder du hast nicht alle von Bord bringen lassen und einige quasi als Schläfer vor uns verborgen, oder du hast einige Kampfmaschinen heimlich zurückgeholt.
Letzteres bezweifle ich, es wäre aufgefallen."
„Es ist schade, daß unsere Freundschaft von solchen Vorfällen überschattet wird, 1-Korrago", beklagte SENECA.
„Du hast eine seltsame Art, einem anderen deine Freundschaft zu beweisen. Bei den bisherigen Sabotageakten wurde immer dort zugeschlagen - oder es passierten Unfälle - ,wo wichtige Dinge installiert wurden. Ich frage mich, wer besser als du mit deinen detaillierten Kenntnissen der SOL solche Anschläge inszenieren könnte."
„Ja", sagte SENECA seufzend. „Das frage ich mich auch."
Zorn packte 1-Korrago, und er fuhr seinen Emotio-Simulator über die Schnittstelle herunter, um nicht die Kontrolle über sich zu verlieren.
„Ich kann dafür sorgen, daß du demontiert und aus dem Schiff gebracht wirst", sagte er. „Was hältst du davon?"
„Was du tun mußt, das tue", versetzte SENECA nur.
„Ist das dein letztes Wort?"
„Nein, 1-Korrago. Ich sagte dir doch, wir können keine Feinde werden, weil wir uns zu ähnlich sind. Ich würde gerne von dir
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