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1942 - Shabazzas Planet

Titel: 1942 - Shabazzas Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beider SOL-Kugelzellen, ebenso die des Mittelteils und sämtlicher Beiboote, sind entfernt worden und werden durch ein widerstandsfähigeres, goldfarbiges Material ersetzt. Cairol der Zweite nannte es Carit. Es soll angeblich mit mikroskopisch kleinen Beimengungen des Ultimaten Stoffes versetzt sein.
    Der Überlichtantrieb und die Reaktoren werden für die drei Mutterschiffsteile und alle Beiboote ersetzt. Der SOLMittelteil wird durch Seitenflansche an beiden Seiten um jeweils 750 Meter verlängert, so daß sich eine neue Gesamtlänge der SOL von acht Kilometern ergibt.
    Überdies ist geplant, den Bordcomputer SENECA durch einen neuen Computer zu ersetzen. Noch ist SENECA an seinem Platz, und ich unterhalte mich oft über eine externe Schnittstelle mit ihm. SENECA ist weise und hat unvorstellbar viele Daten während der Reisen der SOL gespeichert. Ihn auszutauschen, erscheint mir zumindest fraglich, aber nicht ich treffe die Entscheidungen. Und außerdem hat SENECA den gleichen Widerstand gegen die bevorstehende kosmische Mission geleistet wie die Solaner.
    Leider weiß ich immer noch nicht, worin diese Mission besteht. SENECA schweigt sich darüber aus. Ich hätte Yago Huryel zu einem früheren Zeitpunkt danach fragen sollen, lange bevor es zur Rebellion und zum Vertrauensbruch kam.
    Ich bin leider nicht vollkommen.
    Ich brauche eine große Aufgabe, dafür wurde ich erschaffen. Je länger ich darauf warten muß, desto größer werden die Zweifel.
    Die SOL steht als gigantisches Gerippe im Werfthangar. Der Anblick bereitet mir Unbehagen. Mein EmotioSimulator läßt mir dieses Schiff als eine Art lebendiges Wesen erscheinen, das man nicht so respektlos behandeln darf.
    Jetzt denke ich schon fast wie die Solaner!
    Es wird Zeit, daß ich mit jemandem rede. Und da kommt nur SENECA in Frage. Ich hoffe, daß es noch eine geraume Zeit dauert, bis er ausgebaut oder stillgelegt wird.
    Kann er, nach eigener Aussage eine gigantische Biopositronik, fühlen und denken wie ich?
    Ich werde ihn danach fragen müssen.
     
    *
     
    1-Korrago war auf dem Weg zu seiner externen Schnittstelle, um Kontakt mit SENECA aufzunehmen, als ihn die Nachricht erreichte. Bei einem Unfall war eine ganze Gruppe von Konstruktor-Robots vernichtet worden.
    Ein oben an die SOL gelegtes Antigravgerüst war eingestürzt, und sämtliche darauf arbeitenden, nicht flugfähigen Roboter waren mehrere Kilometer in die Tiefe gestürzt und zerschellt. Die flugfähigen hatten sich schnell auf andere Gerüste retten können, soweit sie überhaupt solche benötigten.
    Die Ursache. für den Unfall ließ sich nicht ermitteln. Aber es konnte weder an Fehlern am Material liegen noch an Fehlern der dort arbeitenden Roboter. Es handelte sich durchwegs um zwar stupide Maschinen, die nur für einen einzigen Zweck gebaut worden waren. Diesen Zweck beherrschten sie allerdings vollkommen.
    Die Antigrau- und Formenergieprojektoren arbeiteten laut einer raschen Überprüfung ebenfalls fehlerfrei.
    „Was hältst du von dem ‘Vorfall, SENECA?" fragte 1-Korrago, nachdem ein neues Gerüst an Ort und Stelle projiziert worden war. „Hältst du einen Sabotageakt für möglich?"
    „Das wüßte ich aber!" lautete die Antwort der Positronik. „Nein, 1-Korrago. Ich kann mir als Ursache nur ein kurzzeitiges Versagen der Projektoren vorstellen."
    „Damit ist mir nicht geholfen", gab 1-Korrago zu. „Oder könnte es sein, daß du wie die Solaner gegen mich spielst?"
    „Davon wußte ich aber", antwortete SENECA wieder. „Ich sehe in dir keinen Gegner, sondern einen Gleichwertigen - solange du nicht im Auftrag des Torr Samaho gegen mich aktiv wirst."
    „Wer ist Torr Samaho?" fragte der Roboter. „Weißt du etwas über ihn?"
    „Nein", lautete die Antwort. „Nicht wirklich."
    1-Korrago hatte den Eindruck, daß SENECA log. Er fuhr seine Emotio-Schnittstelle herab und wurde sachlicher und unbeteiligter, als er fragte: „Wenn du in der Lage gewesen wärst, die Solaner bei ihrem Versuch, die SOS, zurückzuerobern, zu unterstützen, hättest du es getan?"
    „Ja, 1-Korrago", sagte SENECA.
    „Du weißt, daß uns das zu Feinden machen könnte?"
    „Aber ich weiß auch, daß es dies nicht tun wird, 1-Korrago. Dazu sind wir uns zu ähnlich."
    „Zeige mir etwas von den Stationen eurer Reise durch das Universum!" verlangte der Roboter. „Ich will dich noch besser verstehen können."
    „Und die Solaner? Dazu ist es zu spät."
    „Ich rede jetzt nicht von ihnen. Ich rede von uns."
    „Na

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