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1945 - Krisenfall Robinson

Titel: 1945 - Krisenfall Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dscherro eventuell abdrehte. Aber nichts dergleichen geschah. Sie ließ sich noch einmal die seltsamen Geräusche von eben vorspielen. De Moleon machte sich klar, dass Hossos keineswegs Furcht oder Ärger zum Ausdruck gebracht hatte.
    Nein, der Taka hatte einen Lachanfall erlitten.
    Die 55 Boliden, welche die Burg GOUSHARAN hinterlassen hatte, kreisten antriebslos im Orbit um den Planeten Thorrim. In de Moleons Schlachtplan stellten sie ein wichtiges Element dar. „Haben wir noch Leute an Bord dieser Schiffe?" fragte sie. „Keine. Alle haben sich in Sicherheit gebracht." Für den Augenblick zufrieden, starrte sie auf das System-Halo. Die TLD-Syntronik stellte die Kurse sämtlicher Flugobjekte als Vektordiagramme dar, die in Reichweite der Orter kreuzten. Ein zweites Hologramm zeigte die rechnerische Konstellation aller Objekte in neunzig Minuten - zum Zeitpunkt des Eintreffens der Dscherro-Burg.
    Die TUROFECS würde Thorrim gegen Mitternacht Ortszeit erreichen. Exakt zu diesem Zeitpunkt würde sich der Planet sich so gedreht haben, dass Alashan in Reichweite der Geschütze lag. „Syntron!" kommandierte sie. „Funkverbindung zu den fünfundfünfzig Beuteschiffen herstellen. Die installierten Fernsteuerungen müssen aktiviert werden." Vor ihren Augen leuchtete das scheibenförmige Symbol der TLD-Syntronik auf. „Erledigt!" meldete der Computer. „Können die Triebwerke der Boliden angesprochen werden?"
    „Positiv. Allerdings sind nur geringe Beschleunigungswerte abrufbar." De Moleon sagte: „Wir werden diese Werte benutzen. Sämtliche Einheiten der Boliden-Flotte werden über dem Standort zusammengezogen, den Alashan in neunzig Minuten einnehmen wird. Staffelung: zwischen drei und fünfzehn Lichtminuten vom Planeten entfernt."
    „Befehl wird übermittelt", bestätigte die Syntronik.
    De Moleon sah zu, wie die 55 Beuteschiffe sich scheinbar im Zeitlupentempo in Bewegung setzten. Es war derselbe Trick, den Taka Hossos schon kannte. Die Schiffe machten einen gefechtsbereiten Eindruck, aber sie waren es nicht. Beim ersten Mal hatte die Gegenseite sich noch bluffen lassen.
    Diesmal würde die List nicht funktionieren - jedenfalls nicht ohne eine gewisse Modifikation. „Schutzschirme fernsteuertechnisch aktivieren!" ordnete sie an. Die 55 Reflexe der Beuteschiffe umgaben sich mit kaum sichtbaren, koronaförmigen Schleiern. „Zustand der Bewaffnung?"
    „Unverändert", meldete die TLD-Syntronik. „Zu 98 Prozent nicht feuerbereit. Der Status verbessert sich nicht." 98 Prozent nicht feuerbereit - das hieß, dass sie immerhin über zwei Prozent der Geschütze verfügen konnten. De Moleon wusste, dass sich Burg TUROFECS damit nicht gefährden ließ. Aber das war auch nicht ihre Absicht.
    Gia de Moleons Blick fiel auf eine Gruppe von etwa hundert Punkten, die sich in Bewegung setzte. Es handelte sich um die Handelsschiffe der Thorrimer. Was sie da sah, war nichts anderes als ein Fluchtmanöver. Wenn es wirklich zum Zusammenprall kam, wollten die Thorrimer so weit entfernt sein wie nur möglich. Sie hatten niemals gelernt, sich im Verbund gegen einen stärkeren Gegner zu wehren. Die TLD-Chefin konnte den Ureinwohnern des Planeten keinen Vorwurf machen. So und nicht anders sah die Mentalität der Thorrimer aus.
    Die 55 Beuteschiffe erreichten ihre Positionen. Weit hinter ihnen kreuzten die dreizehn Einheiten des Robinson-Geschwaders. De Moleon hoffte, dass Hossos die Plattformen aufgrund ihrer geringen Größe nicht als gefährlich zur Kenntnis nehmen würde. „Was ist mit den Abfangjägern?" fragte sie laut. „312 bemannte Einheiten!" kam prompt die Meldung zurück. Ungehalten starrte sie den Mann an, der für die Meldung verantwortlich war. „Warum erhalte ich diese Auskunft erst auf Anfrage?"
    „Ich dachte nicht, dass ... nun, ich ..." Gia de Moleon winkte schroff ab. Sie ordnete an: „Die Jäger bleiben noch am Boden. Einsatz erst auf mein Kommando. Gib das an alle Piloten weiter: Niemand startet, bevor mein Okay eintrifft! Ist das klar?"
    Die TLD-Chefin hoffte, dass es ihr gelingen würde, Hossos zu überraschen. Militärisch gesehen war Alashan unterlegen, und zwar himmelweit. Sie musste dafür sorgen, dass der Taka seine Lage nicht erkannte. Hossos brauchte seine .Trümpfe nur von Beginn an optimal anzubringen, dann hatte er gewonnen. Gia de Moleon hielt sich das Bild des prustenden, primatenhaften Hornträgers vor Augen, und sie glaubte fest daran, dass Hossos eine Weile mit ihr spielen wollte. Leute wie der

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