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1946 - Der Fünfte Bote

Titel: 1946 - Der Fünfte Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sprach nun auch nicht mehr zu ihm, sondern schlug seltsame Gesänge an, die Vincent Garron völlig fremd und unwirklich vorkamen. Verdammt, was war nur los mit ihm? „Quotor!" schrie er. „Tuyula! Warum sprecht ihr nicht mehr mit mir?"
    „Weil du ihn getötet hast", sagte eine leise Stimme kaum verständlich aus dem hinteren Teil des Raums. Vincent Garron wirbelte herum und lief auf das Bluesmädchen zu. „Tuyula", rief er, „meine Kleine, mein Schatz ... du bist wieder da!" .„Ich war nie weg von dir, Vincent" ,sagte die zwölfjährige Blue. „Ich habe nachgedacht."
    Die innere Unruhe trieb Vincent Garron wieder dazu, rastlos vor dem Mädchen vom Planeten Nyveloe auf und ab zu schreiten. Er sah in ihre geschlitzten, katzenartig schillernden vorderen Augen im diskusförmigen, kreisrunden Kopf. „Und worüber hast du nachgedacht, meine Kleine?" fragte er. „Du hast ihn getötet, Vincent. Du hast diesen Mann getötet und in die Hyperraumsenke gelegt, in die du mich dann gesperrt hast!". „Es war ein Unfall, Tuyula" ,beteuerte Garron. „Ich wollte ihn nicht töten, aber es ließ sich nicht vermeiden. Außerdem war dieser Mann böse. Er gehörte dem Terranischen Liga - Dienst an, derselben Organisation, die dich gekauft hat. Sklavenhändlerhaben dich an den TLD verschachert, und der Liga-Dienst hat deinen Eltern eine großzügige Abfindung gezahlt, damit er dich nicht an sie zurückgeben musste. Das ist doch nicht integer, oder?"
    „Hast du den Mann in Farbe gesehen, Vincent?" fragte Tuyula. „In Farbe!" schrie Garron. „Schwarzweiß! Was kümmert dich das denn? Würde es dich wirklich interessieren, hättest du mich nicht so lange mit Schweigen gestraft."
    „Du solltest dich stellen, Vincent", sagte das Bluesmädchen. „Dann wird man dir helfen. Ich werde dir auch helfen." Garron fuhr zu dem Bluesmädchen herum. „Das kommt nicht in Frage!" rief er wütend. „Hör endlich auf damit!" Sie fuhr zusammen, und er sah, dass ihre kräftigen Hände mit den jeweils vier Hauptfingern und drei Daumen heftig zitterten. „Schon gut, meine Kleine, schon gut", sagte er beruhigend. „Verzeih mir! Aber dieser Mhogena macht mich so nervös. Der Fünfte Bote, von dem ich dir erzählt habe. Erinnerst du dich?"
    Sie nickte. „Was ist denn mit ihm?" fragte sie. Garron riss die Arme hoch. „Wenn ich das wüsste!" rief er. „Er ist ... warte, ich versuche es noch einmal. Vielleicht finde ich jetzt mehr heraus und kann es dir erklären." Er streckte seine Fühler aus, setzte zu einem weiteren parapsychischen Annäherungsversuch an. Mhogena war nicht weit von ihm entfernt, nur einige hundert Meter Luftlinie. Suggestiv beeinflussen konnte er ihn natürlich nicht, dazu war Blickkontakt nötig, und er hatte es auch gar nicht vor, Nein, er wollte ihn nur ... wahrnehmen, ergründen. Er machte Mhogena sofort aus, eine starke Präsenz im Äther des Paranormalen. Und wieder stellte sich dieses unheimliche Gefühl ein. Vincent Garron nahm etwas völlig ...
    Verdrehtes wahr, einen Hauch von Wahnsinn, hier durchdrungen von überraschender Klarheit, dort absolut unverständlich. Eine latente, aber tödliche Gefahr, die jederzeit zuschlagen konnte, eine Bedrohung, die sich, einfach nicht im Zaum halten ließ.
    Der Todesmutant zog sich so schnell zurück, wie er nur konnte. „Das war das letzte Mal!" schrie er Tuyula an. „Ich will mit ihm nichts mehr zu schaffen haben! Dräng mich nicht mehr dazu, mich mit ihm einzulassen!"
    „Aber ... ich habe dich doch gar nicht gedrängt", sagte das Bluesmädchen verschüchtert. „Du hast doch von dir aus Kontakt mit ihm aufgenommen!" Garron stöhnte gepeinigt auf. „Schon gut, meine Kleine!" stöhnte er verzweifelt. „Ist schon gut, verzeih mir!" Mit einer fahrigen Bewegung hob er eine Hand an den Kopf. Als er seine Stirn berührte, bemerkte er, dass sie schweißnass war. „Was ist nur los mit mir?" flüsterte er so leise, dass Tuyula ihn nicht verstehen konnte. „Was ist nur los? Quotor, warum meldest du dich nicht? Ich brauche deinen Rat!"
    Aber Garrons Dämon aus dem Hyperraum schwieg weiterhin.
    Grek-33 blieb abrupt mitten auf dem Gang stehen und drehte sich zum LFTKommissar um. Cistolo Khan vermochte das Mienenspiel der Maahks noch immer nicht zu deuten, obwohl er in den letzten fünf Tagen praktisch alle paar Stunden mit ihnen gesprochen hatte. Nun aber stellte sich bei ihm der Eindruck ein, dass der Mediker ihn musterte, als habe er gerade sein Eigelege zertrampelt. „Die Frage,

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