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1946 - Der Fünfte Bote

Titel: 1946 - Der Fünfte Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine kleine, zierliche Frau mit gutmütigen Augen. Laut Bildunterschrift war sie 87 Jahre alt und früher Missionarin auf einer Pionierwelt gewesen. Nachdem sie dort an einem unbekannten Virus erkrankt ein ganzes Jahr lang auf Tahun behandelt worden war, arbeitete sie nun, nach ihrer Rückkehr zur Erde, für die karitative Organisation „Gib mir Menschen". „Ich fordere zum wiederholten Male: mehr Menschlichkeit in die Politik!" sagte sie.
    Mit einem garstigen „Blödsinn!" überging Bangon ihre Bemerkung. „Das ist doch völlig irrelevant", fuhr er dann fort. „Mehr Macht dem Militär, und alle Probleme lassen sich viel einfacher lösen." Dancor erhob sich ein Stück aus seinem Sessel und klopfte dem Flottenadmiral a.D. jovial auf die Schulter. „Getretener Quark wird breit nicht stark" sagte er. Als Bangons Gesicht rot anlief er aus seinem Sessel aufsprang und Lydia Marco eindringlich „Menschlichkeit meine Freunde! Mehr Menschlichkeit!" sagte, hörte Atlan hinter sich ein Räuspern. Er drehte sich um und erblickte zwar nicht den LFT-Kommissar, aber immerhin Noviel Residor, den neuen TLD-Chef, und Thorssen Grunnwall, seinen Medienreferenten.
    Beide kannte er noch nicht persönlich. „Efrem Dancor gefällt mir", sagte er mit einem Nicken zum Trivid, nachdem er sich vorgestellt hatte. „Leider hat dieser bunte Vogel nicht die geringste Chance, die Wahl zu gewinnen. Sonst würden interessante Zeiten über die LFT hereinbrechen."
    „Das will er wohl auch gar nicht", erläuterte Thorssen Grunnwall. „Wir gehen davon aus, dass er aus bloßem Jux kandidiert, gewissermaßen, um die Wahlschlacht ad absurdum zu führen. Paola Daschmagan und Solder Brant weigern sich beharrlich, gemeinsam mit ihm aufzutreten. Er macht aus jeder Diskussion eine Show, zieht seine Konkurrenten nur ins Lächerliche."
    „Keiner der drei hat eine reelle Chance", warf Noviel Residor ein. „Bangon ist ein Trittbrettfahrer Solder Brants und wird auf sechs Prozent Stimmenanteil hochgerechnet, Dancor auf lediglich drei. Und Lydia Marco gilt bei der Bevölkerung wegen ihrer karitativen Einstellung zwar fast als Heilige, wird aber höchstens neun Prozent bekommen."
    „Die Medien sind ja geradezu voll von der Berichterstattung über den Wahlkampf", sagte Atlan. „Wenn sie nicht gerade von Neuigkeiten über entflohene Super-Mutanten und tote Plophoser beherrscht werden." Residor kniff die Augen zusammen. Er wusste genau, worauf der unsterbliche Arkonide anspielte. „Die Berichte über das Ableben des Plophosers Pukh Hallus sind stark übertrieben", sagte er. „Der Mann wollte ein militärisches Sperrgebiet stürmen und wurde von einem Kampfroboter daran gehindert. Außerdem hat der TARA ihn lediglich angeschossen, und er befindet sich auf dem Weg der Besserung."
    „Immerhin hat dieser Vorfall euch bewogen, die auf Terra eingeführten Sicherheitsvorkehrungen zu überdenken."
    „Der Todesmutant Vincent Garron ist und bleibt eine akute Bedrohung für die Bevölkerung. Allerdings haben wir eingesehen, dass einem Teleporter und Suggestor mit Überwachungen an Transmitterstationen oder Raumhäfen nur schwer beizukommen ist, und diese Aktivitäten auf ein Minimum zurückgefahren.
    Doch um zu verhindern, dass er die Erde verlässt, riegeln wir Terra weiterhin so gut ab, wie es in unserer Kraft steht. Kein Raumschiff startet, ohne zuvor genau durchsucht worden zu sein."
    Der TLD-Chef lächelte zynisch. „Schiffe offizieller Repräsentanten anderer Völker oder auch von Camelot natürlich ausgenommen." Die Tür öffnete sich, und Cistolo Khan betrat den Warteraum der Xenoklinik. Er musste wohl die Schärfe in Noviel Residors Stimme gehört haben, denn er schaute die Anwesenden stirnrunzelnd an. „Worum geht es?" fragte er. „Um Medien", reagierte Atlan beschwichtigend. „Aber dieses Problem werden wir hier und heute nicht lösen. Mich interessiert vielmehr brennend, woher die ungewöhnliche Ähnlichkeit der Gharrer mit den Maahks rührt."
    „Uns auch", bestätigte Cistolo Khan. „Genau wie Botschafter Grekl. Das kann kein Zufall sein, da muss es eine Verbindung geben."
    „Und warum", sagte Atlan und lächelte entwaffnend, „hat noch keiner. von euch Überschlauen Mhogena einfach danach gefragt?". Genau das tat der Arkonide, als sie kurz darauf vor dem Energieschirm der Isolierstation standen.
     
    10.
     
    Kaleidoskop der Zugereisten V:
    Licht ins Dunkel der Nacht.
    Im 50. Jahrtausend neuer Zeit - vor etwa dreißig Jahren
     
    Die THOREGON

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