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1946 - Der Fünfte Bote

Titel: 1946 - Der Fünfte Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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5 war ein Wunderwerk der Technik, ein Schiff, wie Chearth es noch nie gesehen hatte. Jeder Bote von Thoregon verfügt über sein eigenes Schiff, dachte Mhogena mit unbändigem Stolz, und dies ist mein Schiff. Er hatte es von seinem soeben verstorbenen Vorgänger übernommen, und es mochte alt sein, doch es war immer wieder auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden, und kein anderes Schiff in dieser Galaxis konnte sich mit ihm messen. Doch er ahnte, dass mit diesem Schiff auch die Einsamkeit Einzug in sein Leben gehalten hatte. Die Einsamkeit des Boten.
    Nur eine Syntronik würde ihm auf seinen Reisen Gesellschaft leisten. Sie übernahm sämtliche Aufgaben, die normalerweise einer Besatzung zufielen.
    Nur sie konnte mit ihm die Wunder des Kosmos schauen, zu denen die THOREGON 5 ihn bringen würde. „Syntronik", sagte er und fragte sich, ob er ihr einen Eigennamen verleihen sollte. „Zeige mir ein Hologramm von Chearth und der Nachbargalaxien." Ein Hologramm erschien vor ihm, doch es zeigte keinen Sternenhimmel, keine Sterneninseln inmitten intergalaktischer Leere, sondern die Zentrale eines Raumschiffs. Sie kam Mhogena eng vor, klein und altmodisch. Überall machte er schwere Schäden aus: zerborstene Bildschirme, brennende Konsolen, zersprungene Instrumente.
    Und die Zentrale dieses altmodischen Schiffes, das unmittelbar vor der Vernichtung zu stehen schien, war voller Gharrer... Nein, korrigierte Mhogena sich. Keine Gharrer, sondern Wesen, die ihnen sehr ähnlich sahen. Aber einige Unterschiede machte er schon aus ... kleinere Körper, breitere Schultern, etwas anders gefärbte Schuppen. Und plötzlich befand der neue Fünfte Bote sich in dieser Zentrale, inmitten des Chaos, ein unsichtbarer Beobachter, der die schwache Hoffnung auf Überleben, die überwältigende Verzweiflung und die Hingabe an das Schicksal spürte, als wären es seine eigenen Gefühle...
    „Zwei Raumschiffe der Bestien haben den Schutz der - für uns - oberen Sonne verlassen und nehmen Kurs auf unseren Konvoi", meldete Grek-7. Er meldete es viel zu spät. Aber ein Vorwurf war ihm nicht zu machen, überlegte Grekl. Es war fast schon ein Wunder, dass der Ortungschef die beiden Angreifer inmitten der entfesselten energetischen Gewalten, die überall um sie herum tobten, überhaupt bemerkt hatte. Hier, im blendend hellen Zentrum des Kugelsternhaufens, dem sie noch nicht einmal einen Namen gegeben hatten, standen die Sterne so dicht beieinander, dass ein gründliches Orten kaum möglich war, von einem vernünftigen Manövrieren ganz zu schweigen.
    Nur ihr Ziel konnte Grekl deutlich ausmachen, so auffällig war es trotz des allgegenwärtigen infernalischen Chaos. Es gleißte wie ein Leuchtfanal vor dem Konvoi, ein exaktes Dreieck aus gelben Sonnen, deren Abstand voneinander jeweils vier Milliarden Kilometer betrug. Auf den Heckbildschirmen der KULLOCH war vorübergehend nur ein waberndes rotes Leuchten auszumachen, durch das Überschlagblitze zuckten. Dann erreichte das Energiegewitter einen Höhepunkt - was nur bedeuten konnte dass ein Schiff des Konvois zerstört worden war - und ließ abrupt nach.
    Grek-1 erkannte wieder einzelne Schiffe. Es waren die ehemals sechzehn und jetzt noch vierzehn Walzenraumer, die den Konvoi nach hinten absicherten. Sie speisten die mehrfach gestaffelten Schutzschirme mit sämtlicher Bordenergie, die nicht vom Lebenserhaltungssystem und den Triebwerken beansprucht wurden.
    Und die vier Schiffe der Schwarzen Bestien, kugelförmige Konstruktionen von jeweils 120 Metern Durchmesser, am unteren Pol abgeflacht. Grekl glaubte, einen kalten Luftzug auf seinen Schuppen zu spüren, als er sie so deutlich Sah. Er dachte an ihre Bewaffnung. Impulskanonen, Thermokanonen, unglaubliche Geschütze, für die sie keine Bezeichnung wussten, sogar Intervallkanonen. Was die Methoden der Vernichtung betraf, so schien der Phantasie der schwarzen Riesen keine Grenzen gesetzt zu sein. Seit drei Tagen jagte der kleine Verband der Kugelraumer sie, spielte geradezu mit ihnen. Die Bestien unterbanden jeden ihrer Versuche, in den Hyperraum zu gehen und sich ihnen zu entziehen, was angesichts der so dicht stehenden Sterne nicht. besonders schwierig war. Ihr Verhalten ließ sich nicht vorhersagen. Mal beharkten sie minutenlang eine Flanke des Konvois mit Dauerfeuer, bis schließlich der Schutzschirm des zumeist kleinsten, schwächsten Schiffs der Abteilung zusammenbrach. Dann wieder rasten sie heran, nahmen ein Schiff unter Punktbeschuss

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