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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nun aufforderte ...
    Den Dritten im Bunde der aussichtslosen Bewerber, Efrem Dancor, befragten die Medien mittels einer Schnellschaltung ins heimische Wohnzimmer nach seinen Absichten.
    Er blieb dabei, daß er bis zum bitteren Ende seiner drei Prozent durchhalten wollte. Er hatte bekanntlich nur aus Jux kandidiert, um die Wahlschlacht ad absurdum zu führen.
    Seine Wählerschaft setzte sich größtenteils aus jenen Menschen zusammen, die von Politik überhaupt nichts wissen wollten und sich darüber lustig machten.
    Die zweite Meldung besagte, daß sich die Stadtverwaltungen mehrerer Großstädte nach etlichen Beschwerden aus der Bevölkerung entschlossen hatten, die Voice-Roboter frühzeitig aus dem Verkehr zu ziehen.
    Die dritte Meldung schlug ein wie eine Bombe. Er wird sprechen!
    Solder Brant kündigte für den Abend des sechzehnten August eine Rede an.
    Diesmal meldeten sich die Erste Terranerin und Pontainer gleichzeitig. Cistolo befand sich gerade mit einem Hochgeschwindigkeitsgleiter auf dem Weg nach Australien.
    „Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als in die Offensive zu gehen", sagte Paola Daschmagan. „Stell dir vor, wir hätten ihm die Hälfte unserer gesetzlich kontingierten Sendezeit überlassen! Nicht auszudenken, so was."
    „Ich bin noch immer anderer Ansicht", wehrte er sich. „Das letzte Wort wird erst heute abend gesprochen. Paola, wann hast du den nächsten Auftritt?"
    „In einer halben Stunde."
    „Versuch bitte, Dancors Wähler auf deine Seite zu ziehen! Mit dem strengen Regiment eines Solder Brant können sie sich garantiert weniger identifizieren als mit deiner Art der Menschenführung."
    „Ich werde es versuchen."
    „Du schaffst das."
    Wenn es ihr gelang, ein oder zwei Prozent von Dancor auf sich zu ziehen, standen die Chancen nicht schlecht. Den Prognosen nach führte sie dann mit vier oder fünf Prozent Vorsprung vor Brant.
    „Solder, du mußt dir etwas einfallen lassen, falls du überhaupt etwas auf diese Prognosen gibst", murmelte Cistolo Khan und vertiefte sich in die Unterlagen, die das Wahlkampfbüro ihm zur Verfügung gestellt hatte.
    Australien war schon immer der Kontinent der Eigenständler gewesen. Am liebsten hätte man dort die Autonomie innerhalb der LFT ausgerufen.
    Cistolo würde es schwer haben, die Menschen dort von der Politik der Ersten Terranerin zu überzeugen.
     
    10.
     
    ST. AMARINA
    13. August 1290 NGZ
     
    „Nun komm schon, Kleines!" Roswitha Angelonge zog Tuyula mit sich. Die Bordärztin machte ein mürrisches Gesicht, aber ihre Stimme klang sanft und nachsichtig. „Keiner von uns beiden kann es ändern. Wenn du krank bist und, das deine Fähigkeiten beeinträchtigt, dann kriegen wir das wieder hin. Wir beide gemeinsam."
    Sie schob Tuyula in die Medoabteilung. Zwei Roboter mit Plastikgesichtern erwarteten sie und bemühten sich, das flexible Material zu formen. Die zuvor ernsten Gesichter zerflossen für ein paar Augenblicke und blickten dann extrem freundlich.
    „Gebt euch keine Mühe!" zirpte das Bluesmädchen. „Ich bin sowieso gleich wieder draußen."
    „Tuyula Azyk!" Rose stemmte die Fäuste in die Hüften. „Dies ist ein Ordnungsruf. Ich habe einen Auftrag, und den werde ich erfüllen."
    „Ich weigere mich. Du stehst unter Vincents Einfluß und ekelst mich an."
    Die Terranerin beachtete es nicht. Sie packte die Zwölfjährige und schob sie in einen der Behandlungsräume. Tuyulas schlitzförmige Pupillen weiteten sich und wurden rund. Sie hatte einen sterilen Untersuchungsraum erwartet.
    Statt dessen leuchtete ihr ein Pflanzenmeer entgegen. Zwischen dem üppigen Grün gruppierten sich Sessel und ein Tisch und luden zum Verweilen ein. Vereinzelt wies das Glitzern von Metall auf das Vorhandensein von Untersuchungsgeräten hin.
    „Du möchtest bestimmt etwas trinken, Kleines."
    „Wasser, viel Wasser. Und nenn mich nicht immer Kleines. Ich will das nicht."
    Ein Servo brachte das Verlangte, und Tuyula leerte den Literkrug fast in einem Zug.
    „Sehr aufschlußreich." Die Ärztin setzte sich zu ihr. „Vincent sagte etwas von Fieber.
    Dein Durst bestätigt das."
    Rose zog eine dünne Scheibe mit mehreren Tastenfeldern aus ihrer Brusttasche und berührte ein Sensorfeld. Mitten über dem Tisch entstand ein Hologramm. Es zeigte das Abbild des Bluesmädchens. Ein rotes Feld wanderte von oben nach unten und symbolisierte den Scan-Vorgang.
    „Ich will das nicht. Schalte das ab!" stieß Tuyula hervor. Sie bedauerte, daß sich ihre Fähigkeit nur auf

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