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1949 - Quotors letzter Kampf

Titel: 1949 - Quotors letzter Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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richteten sich vorsorglich auf Profests Gehirn. Dann genügte ein einziger, geistiger Impuls, um es explodieren zu lassen. Doch Profest leistete keinen Widerstand. Ohne den Mutanten zu beachten, ging er zu seinem Pilotensessel und setzte sich.
    Vincent Garron wurde unsicher, und Zweifel kamen in ihm auf.
    Er war Suggestor, Teleporter, Hyperceptor und Mikro-Frequenzer. Er vermochte Mikrowellen zu erzeugen und auf einen Punkt zu konzentrieren, um seine Fähigkeiten so als tödliche Waffe einzusetzen. Telepath war er nicht. Dennoch spürte er, dass sich um ihn herum latente Hindernisse aufbauten.
    Die Psi-Kräfte wurden nicht vom Kommandanten errichtet, und doch schien er ein winziger Teil von ihnen zu sein. Garron empfand die Erscheinung als verwirrend, und es gelang ihm nicht, die fraglos vorhandenen Gegenkräfte zu lokalisieren. Es gab eine gegen ihn gerichtete Kraft, doch sie kam nicht von Tuyula Azyk, nicht von Mhogena und nicht vom Kommandanten oder von einem der Besatzungsmitglieder. Sie war nicht zu fassen, sondern war wie feiner Sand, den man nicht mit Händen halten konnte, weil er einem zwischen den Fingern zerrann.
    Vincent Garron hätte schreien mögen. Am liebsten hätte er blindlings um sich geschlagen und einige Männer und Frauen der Besatzung getötet, doch da war etwas in ihm, was ihn daran hinderte. Schuldgefühle? Eine Stimme, die ihn ermahnte, Leben zu schonen? „Tuyula Azyk will, dass wir uns melden", sagte er. „Sie glaubt, dass Cistolo Khan eine Autorität ist, der wir uns früher oder später beugen müssen." .Endering Pro fest drehte sich langsam und zögernd um. In seinem Gesicht bewegte sich kein Muskel. Es schien starr wie eine Maske, und die Augen waren blicklos. „Autorität?" fragte er. „Irgend jemand hat mal geschrieben, dass der Glaube an die Autorität die Quelle des Gewissens ist."
    „Damit kann ich nichts anfangen", sagte Garron. „Hör auf zu moralisieren."
    „Das liegt nicht in meiner Absicht", beteuerte Profest. „Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es demnach nicht die Stimme Gottes in der Brust des Menschen ist, sondern die Stimme eines Menschen im Menschen."
    Vincent Garron presste die Lippen zusammen. Die Worte des Kommandanten hatten ihn getroffen und eine verborgene Saite in ihm zum Schwingen gebracht. Die Stimme eines Menschen! Konnte er sich ihr wirklich auf Dauer verschließen? Hatte er sie nicht schon vernommen ohne zu verinnerlichen, was sie ihm mitteilen wollte? Waren die aufkommenden Zweifel nicht bereits Anzeichen für die Stimme des Gewissens?
    Er versuchte, diese Gedanken von sich abzuschütteln. Er konnte es sich nicht leisten, sich ablenken zu lassen. Er befand sich in einer Situation, die dringend einer Lösung bedurfte, denn er war nicht Herr über die ST. AMARINA. „Der Syntron soll mir gehorchen", sagte er. „Du musst ihn entsprechend manipulieren. Wie du das machst, ist deine Sache, aber beeile dich damit."
    „Ich kann ihn nicht verändern", antwortete der Kommandant. „Ich kann ihn höchstens ausschalten, aber dann ist die ST. AMARINA nichts weiter als ein totes Stück Materie. Weder die künstliche Schwerkraft noch die Luftversorgung funktionieren dann noch." Vincent Garron blickte ihn betroffen an. Der Mutant war wissenschaftlich geschult, aber er war kein ausgewiesener Raumfahrer. Von Jachten der Art der ST. AMARINA verstand er nichts. Daher war er auf die Hilfe des Kommandanten angewiesen. „Irgend etwas müssen wir unternehmen", betonte er. „Wir können uns nicht treiben lassen. Jedenfalls nicht länger als ein paar Tage. Irgendwann müssen wir irgendwo landen."
    „Wir könnten zu einer Raumstation fliegen", schlug Endering Profest vor. „Das hat keinen Sinn. Eine Station bietet mir keine Perspektive", lehnte der Mutant ab. „Die Erde ist mein Ziel." Garron beabsichtigte nach wie vor, sich in irgendeiner der Millionenstädte zu verstecken, weil er wusste, dass er dort die besten Aussichten hatte, unentdeckt zu bleiben. „Du wirst Cistolo Khan auffordern, den Weg zur Erde freizugeben", befahl er. „Du wirst mit dem LFT-Kommissar verhandeln." Damit verließ er die Zentrale und zog sich in eine Hypersenke zurück.
    Kaum war Garron in seiner Kabine verschwunden, als auch schon Tuyula Azyk in den Raum schlüpfte, in dem Mhogena gefangengehalten wurde.
    Sie ging zu ihm hin und setzte sich neben ihn - eine zierliche, kindliche Gestalt neben einem Koloss. Doch die Gataserin fürchtete sich nicht vor dem Gharrer. Im Gegenteil. In seiner

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