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1949 - Quotors letzter Kampf

Titel: 1949 - Quotors letzter Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesamtheit der Syntrons entwickelt eine höhere Intelligenz, als es dem einzelnen Syntron möglich wäre. Myles Kantor in seinen wissenschaftlichen Aufsätzen aus den Jahren 1266 bis 1278 NGZ.
    Vincent Garron hatte Mühe, sich zu beherrschen. In einer vergleichbaren Situation hatte er sich zuvor noch nicht befunden. Auch vor seinem Unfall, von dem schreckliche Narben am ganzen Körper zurückgeblieben waren und seit dem er nur noch schwarzweiß sehen konnte, hatte er oft kämpfen und sich behaupten müssen. Doch dabei war es um Probleme gegangen, wie sie beinahe jeder Heranwachsende kennen lernte. Jetzt fühlte er sich gefangen und von allen Seiten angegriffen. Dabei spielte die Tatsache, dass er die ST. AMARINA nicht so fliegen konnte, wie er wollte, sondern dass sie sich ihm geradezu verweigerte, nur eine untergeordnete Rolle. Er war davon überzeugt, sie früher oder später wieder in den Griff bekommen und frei über sie bestimmen zu können. An einer profanen Diebstahlsicherung würde er nicht scheitern!
    Da waren die Schwierigkeiten mit dem Gharrer Mhogena und mit Tuyula Azyk schon von anderem Kaliber, doch auch sie wären nicht so relevant gewesen, wenn er nicht mit der Verringerung seiner Parakräfte zu kämpfen gehabt hätte. In ihr vermutete er den Grund dafür, dass die Besatzung in der Lage war, ihm geistigen Widerstand zu leisten. Von einer Auflehnung gegen ihn konnte nicht die Rede sein, aber es schien, als könnten sie sich ihm geistig entziehen. Er überlegte, ob er vor allem dem Maahkähnlichen ausweichen sollte. Am besten konnte er dies tun, indem er zur Erde flüchtete und sich unter den Milliarden dort lebenden Menschen versteckte.
    Natürlich würde es auch dort Widerstände geben, aber Garron war sicher, dass er sie mühelos niederringen konnte. Aller Wahrscheinlichkeit nach genügte es, ein paar Menschen im Licht der Öffentlichkeit zu töten, um seine Macht zu demonstrieren und seine Wünsche durchsetzen zu können.
    Wenn er doch nur Zugang zu Tuyula Azyk finden würde, mit der er sich über eine so lange Zeit eng verbunden gefühlt hatte! Der Mutant war sicher, dass er mit ihrer Hilfe alle Schwierigkeiten mühelos überwinden konnte.
    Tuyula Azyk blickte unverwandt auf den Monitor in ihrer Kabine. Darauf konnte sie den Gang davor beobachten. Sie sah, wie Vincent Garron von der Hauptleitzentrale kam und wie er in seiner Kabine verschwand. Das Bluesmädchen wartete noch einige Sekunden, dann stahl es sich lautlos auf den Gang hinaus. Besorgt legte Tuyula sich eine Hand auf die Brust. Sie fühlte ihr Herz schlagen. Laut und kräftig. Viel zu laut. Musste Vincent Garron nicht aufmerksam werden? Sie schob ihre Füße behutsam über den Boden, glitt zur Kabine Mhogenas hinüber und schlüpfte hinein. Der Maahkähnliche richtete sich auf, als er sie sah. Dann hob er eine Hand, um sie zu begrüßen. „Leise" flüsterte sie. „Wir müssen ganz leise sein, damit er uns ja nicht hört!"
    Auf der Erde war der 22. August 1290 NGZ angebrochen. Sol Tel hatte seine Zurückhaltung vollkommen aufgegeben. Die Chefredakteurin und Hauptanteilseignerin des Senders hatte sich in den Abendnachrichten an die Öffentlichkeit gewandt. Sol Tel könne nun angesichts der ungeheuren Bedrohung, die von Vincent Garron ausging, bei den Berichten allzu schreckliche Ereignisse nicht mehr länger unter den Tisch fallen lassen. Gleich im Anschluss an die Sol Tel-News folgte eine Talkshow, die von Katie Joanne geleitet wurde, und an der ein Kriminalist, ein Para-Mediziner, eine Psychologin, eine Parapsychologin, Cartoin Kohau, der sich als Sprecher der Organisation Opfer von Garron (OG) bezeichnete, sowie Janyan Jankinnen, die Tochter des berühmten Joskar Jankinnen, teilnahmen.
    Nachdem die Moderatorin einige einführende Worte gesprochen hatte und kurz umriss, was Vincent Garron beispielsweise allein auf der Erde angerichtet hatte, teilte Janyan Jankinnen der Öffentlichkeit mit, dass ihr Vater tot. war. „Leider gibt es nicht den geringsten Zweifel mehr", berichtete sie. „Wir haben kurzfristig eine Verbindung mit dem Syntron der ST. AMARINA gehabt, und er hat uns Bilder vom Tod meines Vaters übermittelt." Sie hielt kurz inne und blickte ernst in die Optiken der Aufnahmegeräte. „Wir alle wissen, dass er sich hat hinreißen lassen, mit Vincent Garron zusammenzuarbeiten. Er hat es jetzt aber mit dem Leben gebüßt."
    Der Sender blendete nur eine sehr kurze Sequenz ein, in der Joskar Jankinnen an Bord seines Luxusraumers

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