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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hast.«
    »Angelacht.« Lance schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. »Sie saß in der Maschine neben mir, hatte große Angst vorm Fliegen, und ich habe mich ihrer ein wenig angenommen. Wir unterhielten uns die ganze Strecke und hatten reichlich Zeit, uns anzufreunden.«
    »Hat Oda nichts dagegen?«
    »Nein«, antwortete Lance. »Sie findet dieses Mädchen ebenso sympathisch wie ich und hat deshalb gegen eine völlig harmlose Freundschaft nichts einzuwenden.«
    »Das Mädchen ist wirklich ein nettes Ding. Es hat nur einen Schönheitsfehler, und das ist sein Vater: Henry Gunn, ein Geschäftsmann von ziemlich üblem Ruf. Man sagt ihm sogar Verbindungen zum organisierten Verbrechen nach.«
    »Selbst wenn das stimmt, hat Afton Gunn damit sicher nichts zu tun.«
    »So meinte ich es auch nicht. Afton ist bestimmt so sauber wie frisch gefallener Schnee. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, daß sie Henry Gunns Tochter ist! Wenn sich ein Mann zu nahe an sie heranwagt, muß er mit großen Schwierigkeiten rechnen. Afton ist Henry Gunn heilig. Er würde sie am liebsten in einem goldenen Käfig aufbewahren. Du solltest die Finger von der Kleinen lassen, selbst wenn sie dir und Oda noch so sympathisch ist.«
    Die automatische Tür öffnete sich, und Lance schob den Kofferwagen hinaus. »Ich glaube, die Leute übertreiben ein wenig.«
    »Willst du bestreiten, daß Henry Gunn ein zwielichtiger Geschäftsmann ist? Er hat seine Finger in vielen unseriösen Unternehmen, baut mit dem Geld von Gangsterbossen Luxushotels.«
    Ich wies in die Richtung, in der mein Rover stand. Lance korrigierte den Kurs geringfügig. »Gunn hat ›Freunde‹, mit denen nicht gut Kirschen essen ist. Die tun ihm jeden Gefallen, wenn er sie darum bittet.«
    »Du übertreibst, Tony«, entgegnete Lance. »Gunn kann doch nicht jeden auf die schwarze Liste setzen, der sich mit seiner Tochter unterhalten hat.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Wir erreichten den Rover, ich schloß den Kofferraum auf, Lance stellte seinen schwarzen Lederkoffer hinein, und wir stiegen ein.
    ***
    Henry Gunn war zu beschäftigt, um seine Tochter selbst abzuholen, deshalb schickte er Glenn Palmer, seinen Sekretär, zu dem er uneingeschränktes Vertrauen hatte. Palmer hätte sich für ihn vierteilen lassen. Ihm konnte er Afton blind anvertrauen, obwohl er jung war und gut aussah. Aber er hätte es niemals gewagt, sich dem Mädchen in irgendeiner Form zu nähern. Er war seinem Chef geradezu hündisch ergeben. Zu einem solchen Mitarbeiter konnte sich Gunn gratulieren.
    Palmer übernahm den Kofferwagen des Mädchens und strebte damit dem Ausgang zu. »Wie war der Flug?« erkundigte er sich.
    »Qualvoll wie immer«, antwortete das blonde Mädchen.
    »Wer war der Mann, mit dem du dich unterhalten hast?«
    »Ein Parapsychologieprofessor.«
    »Hat er einen Namen?«
    »Logo. Lance Selby. Stell dir vor, er hat von Berufs wegen mit Spuk, Geistern und außersinnlichen Wahrnehmungen zu tun. Ein äußerst interessanter Mann. Er saß neben mir im Flugzeug, und ich hatte Gelegenheit, ihm viele Fragen zu stellen. Ich finde ihn unheimlich sympathisch. Wir haben uns während des langen Fluges angefreundet.«
    Palmer kräuselte die Nase. »Das wird deinem Vater nicht gefallen.«
    Afton hob trotzig den Kopf. »Das ist mir egal. Ich bin kein kleines Kind mehr.«
    »Aber erwachsen bist du auch noch nicht«, entgegnete Palmer. »Solange du im Haus deines Vaters wohnst…«
    »Meine Güte, was ist denn schon dabei, wenn ich einen Mann mal sympathisch und interessant finde und ihn Wiedersehen möchte.«
    Palmer blieb stehen. »Wiedersehen willst du ihn auch? Das würde ich mir an deiner Stelle aus dem Kopf schlagen, daraus wird bestimmt nichts.«
    »Wollen wir wetten, daß ich das durchsetze?«
    Palmer ging weiter. Draußen hob er Aftons Koffer in einen chromblitzenden Straßenkreuzer und ließ das Mädchen einsteigen.
    »Mein Daddy denkt, weil er Geld wie Heu hat, müssen alle, ich eingeschlossen, nach seiner Pfeife tanzen«, beschwerte sich Afton. -Palmer schmunzelte. »Bahnt sich da eine kleine Revolution an? Rechne nicht mit meiner Unterstützung.«
    »Ich weiß, du stehst auf meines Vaters Seite, egal, worum es geht. Aber diesmal lasse ich mich nicht bevormunden. Ich habe zum ersten Mal einen richtigen Freund.«
    Plamer schob den Schlüssel ins Zündschloß. »Großer Gott, du hast dich mit einem Mann ein paar Stunden unterhalten. Deshalb ist er doch noch nicht dein Freund.« Er drehte den Schlüssel, und

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