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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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aber auch seine Pflichterfüllung nicht vernachlässigen.
    Er räusperte sich nervös und richtete seinen Blick wieder zur Decke.
    In diesem Moment stutzte Afton.
    War war denn das?
    Sie hatte fast den ganzen Koffer ausgeräumt, und nun waren ihre Finger auf einen hühnereigroßen Kristall gestoßen. Wie kam der in ihren Koffer? Er gehörte ihr nicht. Seine Flächen waren x-mal gebrochen, fingen das Licht ein, glänzten und glitzerten, und an den Bruchstellen funkelten die Farben des Spektrums.
    Neugierig und fasziniert nahm Afton den fremden Gegenstand in die Hand. Er war kalt wie Eis. Hatte ihre Freundin ihr diesen Kristall heimlich in den Koffer gelegt? War das ein Glücksstein? Ein Talisman, der sie beschützen sollte?
    Wenn sie nächstens mit ihrer Freundin sprach, würde sie sich für dieses ungewöhnliche Geschenk bedanken.
    Sie schaute sich im Zimmer um, suchte einen Platz für den Kristall und legte ihn schließlich auf die Kommode, vor eine Reihe von gerahmten Fotografien.
    Überrascht stellte sie fest, daß die Luft merkwürdig verzerrt war.
    Anders konnte sie es nicht definieren.
    Sie fühlte sich von Schwingungen erfaßt, von Vibrationen berührt, von einer geheimnisvollen Energie umgaukelt. Ging all das von diesem Kristall aus?
    Verwirrt faßte sich das schöne Mädchen an die Schläfen. Eine nie erlebte Form von Benommenheit überkam sie, und sie bildete sich ein, Stimmen zu hören.
    Kamen sie aus dem Kristall? Befand sich ein mysteriöser Zauber darin?
    Eigenartig. Sie lernte diesen Parapsychologen kennen, und schon passierten unerklärbare Dinge. Hatte Professor Selby damit zu tun?
    Hatte er ihr den Kristall in den Koffer geschmuggelt?
    Die Möglichkeit dazu hätte er gehabt. Auf dem Flugplatz, als sie seinen Koffer genommen und er sich dafür ihren geholt hatte. Diese Stimmen waren so verzerrt, daß kein Wort zu verstehen war. Gespenstisch hörten sie sich an.
    Das Mädchen hörte verwischte Sätze, als hätte sie ein Radio vor sich, in das sie einen fernen Sender nicht klar hereinbekommen konnte.
    Am Radio gab es Knöpfe zum Drehen. Wie konnte man diesen »Empfänger« besser auf den »Sender« abstimmen? Indem man den ganzen Kristall drehte?
    Afton versuchte es, und siehe da, die Stimmen wurden klarer. Phänomenal. Was hatte sie da nur bekommen? Und von wem? Immer überzeugter tippte sie auf Lance Selby.
    Er hatte ihr viel von sich und seiner Arbeit erzählt. Vielleicht wollte er auf diese ungewöhnliche Weise erreichen, daß sie nicht an seinen Worten zweifelte.
    Afton drehte den Kristall weiter, bis sie die Worte verstehen konnte und sogar die Stimmen erkannte.
    Sie war bei ihrem Vater und Glenn Palmer im Salon, ohne tatsächlich in diesem Raum zu sein. Sie hörte, was dort gesprochen wurde, aber merkwürdigerweise kamen die Worte nicht aus dem Kristall, sondern sie schienen in ihrem Ohr zu entstehen, und das verwirrte sie.
    Hörte sie tatsächlich etwas, oder bildete sie es sich nur ein? Übermittelte ihr der Kristall das Gespräch, oder entsprang es lediglich ihrer Phantasie, weil ihr Professor Selby so viele unglaubliche Dinge erzählt hatte?
    Sie trat einen Schritt zurück.
    Die Stimmen blieben an ihrem Ohr. Sie entfernte sich einen weiteren Schritt vom Kristall.
    Die Stimmen wurden nicht schwächer.
    Selbst im Bad, unter der Dusche, wurde die Klarheit der Stimmen vom lauten Kauschen des Wassers nicht beeinträchtigt. Damit stand für Afton fest, daß sie sich das Gespräch bloß einbildete. Vielleicht deshalb, weil sie nicht wollte, daß es dazu kam.
    »Ist irgend etwas nicht in Ordnung, Glenn?« hatte Henry Gunn gefragt.
    »Nicht in Ordnung? Wie meinen Sie das, Mr. Gunn?« Die Stimme des Sekretärs klang belegt.
    »Kommen Sie, Glenn!« sagte Aftons Vater unwillig. »Sie wissen, daß Sie mir nichts vormachen können. Sie wollen mir gegenüber doch nicht etwas verheimlichen?«
    Der Sekretär wand sich. »Verheimlichen… würde ich es nicht nennen, Mr. Gunn.«
    »Wie denn?« wollte der runde Mann wissen. »Nun rücken Sie endlich heraus damit, Glenn, oder legen Sie es darauf an, mich zu ärgern?«
    »Es… ist… wegen… Ihrer Tochter«, begann der Sekretär schleppend.
    Durch Gunns Körper ging ein heftiger Ruck. »Was ist mit Afton?«
    »Ich… wollte… nicht vorgreifen, Sir«, sagte Palmer zaghaft. »Sie wollte es Ihnen selbst sagen.«
    »Was sagen?«
    »Afton bat mich zu schweigen.«
    »Von wem, verdammt noch mal, bekommen Sie Ihr Geld, Glenn?« brauste Gunn auf. »Von Afton oder von

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