1950 - Thoregon Sechs
ereignete sich jedoch ein bis heute nicht vollständig geklärter Unfall. Die Rofus-Krankheit, eine an sich harmlose Infektion mit Ursprung im Wega-System, erreichte Horrikos und bewirkte dort ein Massensterben. Nicht mehr als einige Dutzend meist sehr junge Menschen überlebten die Krankheit, darunter A. Teekate.
Im Abschlußbericht der Mediker hieß es, genetische Veränderungen - als Spätfolge der unbekannten Monos-Experimente - hätten möglicherweise die Katastrophe begünstigt.
Horrikos wurde aufgegeben. A. Teekate verließ im Alter von zwanzig Jahren ihre Heimatwelt.
Der vollständige Wechsel zum Künstlernamen Mondra Diamond scheint im Verlust der Familie und des angestammten Umfeldes begründet zu sein. A. Teekate war eine entwurzelte Waise, Mondra Diamond eine Athletin mit Zukunft.
Weder Perry Rhodan noch Mondra Diamond selbst waren je zu einer öffentlichen Stellungnahme zu bewegen.
(Aus: Hoschpians unautorisierte Chronik des 13. Jahrhunderts NGZ. Fußnotentext.) Die Lamuuni-Vögel umflatterten seinen Körper. Shabazza war davon überzeugt, daß sie seine Unruhe spüren konnten.
Auf eine noch nicht nachvollziehbare Weise war ihm die Situation entglitten. Schon jetzt war abzusehen, daß er Rhodan nicht ohne bedeutende eigene Verluste besiegen würde.
„Sieben weitere Ausfälle", meldete SOLHIRN ihm. „Die Raumforts mit den Nummern 1, 6, 12 und 117 melden sich nicht mehr.
Raumfort Nummer 66 ist soeben explodiert. Ebenfalls explodiert ist Schlachtschiff Nummer 523.
Soeben kommen weitere Nachrichten herein, Meister: Es handelt sich um..."
„Stopp!" rief Shabazza laut.
SOLHIRN unterbrach den Redefluß.
„Wie kommen die Totalverluste zustande? Durch Feindeinwirkung?"
„Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht."
„Angenommen", beharrte Shabazza, „Rhodan hätte sich einige terranische Transformkanonen beschafft. Lassen sich die Verluste dann erklären?"
„Negativ. Die Totalverluste beruhen mit 96 Prozent Wahrscheinlichkeit auf Selbstvernichtung."
„Was ist mit den Forts und den Schiffen, die sich nicht mehr melden?"
„Die Kommunikationsverluste sind nicht zweifelsfrei erklärbar. Es liegt jedoch nahe, daß hier partielle Selbstvernichtungen vorliegen."
Shabazza starrte auf das Hologramm, in dem das Century-System als Ganzes dargestellt wurde.
An entgegengesetzten, weit entfernten Punkten des Systems detonierten drei Forts beinahe zeitgleich. Was auch immer die Ursache war, terranische Geschütze kamen nicht in Frage.
Seine Streitmacht schrumpfte rasch.
„Analyse!" forderte Shabazza schnell.
„Sollen Spekulationen mit einem Wahrscheinlichkeitsgehalt unter fünf Prozent berücksichtigt werden?"
„Selbstverständlich nicht!"
SOLHIRN sprach: „Dann kommt lediglich eine Möglichkeit in Betracht. Die beobachtete Wirkung kann nur mit einem flächendeckenden Einsatz des Terminierungsbefehls erklärt werden."
„Das ist nicht..." Shabazza verstummte. Er erinnerte sich gut an den Befehl, von dem die Rede war.
Cairol der Zweite, ein Beauftragter des Torr Samaho, hatte ihm damals nicht nur 1-Korrago überlassen, den Stammvater aller Roboter, sondern auch einen Algorithmus, mit dem er im Gefahrenfall sein eigenes Werk wieder vernichten konnte.
Das einzige an Bord der SOL, was wirklich Shabazza gehörte, war sein Raumschiff SHWOBAN. Alles andere war entweder uralt, oder es war mit den Korrago vernetzt.
Von vornherein war klar gewesen, daß man den Geschöpfen eine „selbständige Komponente" implantieren mußte.
Cairol hatte damals eine gewisse Wahrscheinlichkeit errechnet, daß es unter den Korrago zu einem Roboter-Aufstand kommen würde.
Für diesen Fall existierte der Algorithmus. Der Terminierungsbefehl stellte eine Sicherheitsmaßnahme dar, nicht mehr und nicht weniger.
„Einspruch!" rief Shabazza SOLHIRN zu. „Hätte wirklich jemand den Terminierungsbefehl erteilt, wäre das alles hier innerhalb weniger Sekunden lahmgelegt gewesen."
Mit einer ausladenden Geste schloß er die SOL, die Korrago, die Schlachtschiffe und den gesamten Planeten Century I ein.
„Das ist zweifellos richtig", antwortete SOLHIRN. „Allerdings verfügt Perry Rhodan nicht über die Kommunikationsmittel, die dir zur Verfügung stehen. Er kann sich nicht an alle Korrago zugleich wenden. Rhodan erreicht lediglich jene Empfängerstellen, die über einen nach außen gerichteten Funkempfänger verfügen und ihr Gerät auf Empfang geschaltet haben. Es handelt sich dabei nur um einen Bruchteil aller
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