1950 - Thoregon Sechs
zerstörte die Korrago dutzendweise.
Aber die ersten Robotwesen brachen durch, dann waren es mindestens hundert, jede Sekunde zwanzig mehr.
Jegliche Koordination endete.
Mondra schoß auf alles, was sie deutlich erkennen konnte. Einmal erwischte sie eine andere Frau; gerade als ihr Ziel in Fetzen flog, von Monkey unter Feuer genommen.
Der Fehlschuß blieb folgenlos. Die Thermobahn versiegte im Paratron der Agentin.
Mondra sah sich eine Sekunde lang von Monkey fixiert, mit einem vernichtenden Blick.
Das Schlimmste daran war, er hatte recht. Dem Oxtorner schien nichts zu entgehen, kein Fehler und kein Treffer.
Mondra dachte darüber nach, ihr Flugaggregat zu benutzen. Zehn Meter Höhe, ideal. Von oben konnte sie die Korrago beschießen, ohne befürchten zu müssen, daß sie einen Kameraden traf.
Sie fragte sich, warum Monkey keinen Befehl gab. Zu beschäftigt? überlegte sie. Aber dann fiel ihr auf, daß sie den Vorteil durch einen Nachteil erkaufen mußte. Von oben traf man sich nicht gegenseitig - aber die Korrago hatten ebenfalls freie Schußbahn, und im Gegensatz zu den TLD-Agenten waren sie nicht damit beschäftigt, sich per Handsteuerung in der Luft zu halten.
Mondra sah einen regelrechten Keil auf sich zukommen.
Es waren hundert Korrago, aus einem dunklen Korridor. Monkey hielt mit seinem Geschütz mitten in ihre Reihen. Die Hälfte stürzte, von allen Seiten unter Feuer genommen, Die andere Hälfte erreichte ihr Ziel.
Ein Robotwesen von seltsamer Gestalt, ein Mechaniker mit diversen offenliegenden Werkzeugarmen, stüzte sich auf Mondra.
Seine Körpermasse verbrannte in ihrem Paratron. Einige Sekunden lang fühlte sie sich lebendig begraben, dann wurde sie von einer unsichtbaren Gewalt mitgerissen.
Am Rand des Innenhofs wurde sie hochgeschleudert. Der Mechaniker, nur noch ein zuckender Rest, hauchte seine letzten Energien unter ihr aus.
Und als sie auf den Beinen landete, sah sich Mondra umzingelt. Eine nicht überschaubare Anzahl von Korrago stand um sie herum. Die Roboter schienen verblüfft - wenn es so etwas unter künstlichen Wesen gab -, daß ein Feind plötzlich hinter ihren Linien stand.
Dann zuckten ihre Strahler hoch. Mondra Diamond reagierte instinktiv.
Sie warf sich rückwärts in den dunklen Korridor, der hinter ihr offenstand, und katapultierte sich mit Triebwerksunterstützung in eine ihr unbekannte Richtung.
Per Infrarot suchte sie ihren Kurs. Zweimal erreichte sie Knotenpunkte, wo sie blindlings eine Richtung zu wählen hatte.
Nach dreißig Sekunden Flug glaubte sie, sich in relativer Sicherheit zu befinden.
Mondra weilte nun exakt dort, wo die Korrago hergekommen waren.
Nach kurzem Überlegen schaltete sie ihre Lampe ein. Sie ging davon aus, daß alle Korrago längst draußen waren.
Ihre dringendste Aufgabe bestand darin, den Rückweg zu finden.
Mondra aktivierte den Restlichtverstärker und das Vergrößerungsfeld. Sie starrte in den Gang, durch den sie gekommen war, und ihr Blick fiel auf drei Korrago-Kampfroboter.
Im ersten Moment glaubte sie noch, es könnte sich um einen Zufall handeln. Aber das war ein unsinniger Gedanke. Draußen fand die Invasion statt, und die Korrago würden nicht unnötig drei ihrer besten Killer durch die Gänge schicken.
Sie waren hinter ihr her. Kanonenhände, zum Töten gemacht. Mondra wußte instinktiv, daß die drei ihre Fährte aufgenommen hatten.
Dies war ihre Welt. In der Fabrik waren sie Mondra hoch überlegen.
Auf Century I Die SOL 4.
Eines der kleineren Rätsel, die in Perry Rhodans Umfeld entstanden sind, betrifft die Frau namens Mondra Diamond.
In jungen Jahren bestritt Mondra ihren Lebensunterhalt als Zirkusartistin auf den Randwelten der Liga Freier Terraner (LFT).
Vertraut man den Recherchen diverser Trivid-Magazine, ist „Mondra Diamond" lediglich ein Künstlername, der um die Jahre 1282/83 NGZ herum entstanden sein muß; ihr Geburtsname lautete Agalija Teekate.
Eine vollständige Vita der A. Teekate zu erstellen erweist sich dabei als nicht möglich.
Die Spur ihrer Jugend und ihrer Verwandtschaft verliert sich auf einer Kolonistenwelt namens Horrikos (siehe im Stichwortverzeichnis unter „Tragödien der Siedlungsgeschichte").
Horrikos entstand nicht durch ein terranisches Kolonistenprogramm, sondern diente zu Monos' Zeiten als Auffanglager für die Opfer eines genetischen Zuchtprogramms - das offenbar als Mißerfolg eingestellt wurde.
Nach Monos' Ende blieb die Kolonie Horrikos erhalten.
Im Jahr 1277 NGZ
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