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1951 - Das Reich der Puppen

Titel: 1951 - Das Reich der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sekunde länger aufs Spiel zu setzen."
    Natürlich wußte er das genausogut wie ich. Seine Antwort überraschte mich trotzdem. „Es geht nicht um uns." Und leiser fügte er hinzu: „Es geht um Galaxien und ihre Trilliarden Bewohner. Um einen Teil des Universums oder um das ganze."
    „Thoregon!" seufzte ich und legte die rechte Hand gegen das linke Schulterblatt, wo ich den Aktivatorchip wußte. „Es ist wie ein Fluch. Seit wir die Aktivatoren tragen, leben wir in einem ewigen Kampf."
    Perry sah mich ganz merkwürdig an. „Haben wir uns darüber nicht bereits vor zweitausend Jahren unterhalten?" fragte er.
    „Nicht nur damals. Immer wieder. Bestimmt ist seither kein einziges Jahr vergangen, wo wir es uns nicht vor Augen hielten."
    Damals ... Lag das nicht bereits Ewigkeiten zurück?
    Perry ergriff meine Hand und drückte sie.
    „Wir stehen das durch", bekräftigte er. „Thoregon ist zu wichtig. Wir dürfen nicht zu seinem Untergang beitragen."
    „Das werden wir nicht", wollte ich sagen. Ein Krachen und Knirschen ließ mich stocken.
    „Kein Grund zur Besorgnis", meldete SENECA. „Die Bodenkruste unter der SOL verfestigt sich durch den hohen Druck des Schiffes. Mit einem weiteren Absinken ist vorläufig nicht zu rechnen."
    Als wenn uns das beruhigt hätte ... Im Gegenteil.
    Die Meldungen aus den Flanschbereichen zwischen den SOL-Zellen und dem Mittelteil machten uns auf eine weitere Gefahr aufmerksam. Die gigantischen Kupplungselemente - zur Zeit ohne ihre energetischen Verankerungen - drohten zu brechen. Servo-Roboter hatten erste Haarrisse in der Ynkelonium-Terkonit-Legierung festgestellt.
    „Es ist höchste Zeit, daß ein Teil der Speichersysteme den Betrieb aufnimmt und die SOL mit Energie beschickt", sagte ich.
    Perry dämpfte meine Ungeduld. Noch war die GOOD HOPE III nicht aus dem Orbit zurück. Sie hing in achthundert Kilometern Entfernung über der Oberfläche und pumpte sich mit Energie aus dem Hyperraum voll.
     
    6.
     
    29. Juli 1290 NGZ, 18h15 Standardzeit
     
    Der Alarm schrillte. Monkey hielt inne.
    „Soeben haben Servo-Roboter im Mittelteil zwei Tote entdeckt", verkündete SENECA.
    „Die Unbekannten haben das Team überfallen und fürchterlich zugerichtet. Die beiden Männer waren nicht einmal mehr in der Lage, Alarm zu geben."
    Die Biopositronik nannte die Stelle. Das war Luftlinie sechshundert Meter von Monkeys derzeitiger Position entfernt. Und sie lag noch im Bereich des oberen Flansches, mit denen Shabazzas Helfer in MATERIA den SOL-Mittelteil auf das Doppelte seiner ursprünglichen Länge gebracht hatten.
    Der Oxtorner spurtete los. Bis ans Ziel benötigte er einschließlich der Umwege über Schächte und durch Korridore sechs Minuten. Vier Kampfroboter sicherten den Ort.
    Monkey ließen sie unaufgefordert durch.
    Das ehemalige Mitglied der Abteilung Null war vieles gewohnt. Das meiste ließ ihn kalt.
    In diesem Fall jedoch verspürte er ein Prickeln auf der Kopfhaut.
    Hastig schaltete er die Bildaufnahme von Farbe auf Schwarzweiß. Es machte den Anblick erträglicher und ermöglichte es dem Oxtorner, sachlich und ohne Gefühlsbeeinträchtigung näher zu treten und die Überreste der beiden Terraner in Augenschein zu nehmen.
    Wände, Decke und Boden waren verschmiert Was fehlte, waren kleine Abdrücke von Sohlen oder Füßen. „Es nützt nichts, wenn man zu zweit oder zu dritt ist", zog Monkey die Schlußfolgerung. „Sie kriegen uns trotzdem. Überprüft die Reste der Kombiarmbänder! Vielleicht läßt sich ermitteln, ob die Opfer zum Zeitpunkt des Überfalls ihre Schirme eingeschaltet hatten oder nicht:" Er bückte sich und tastete mit einem Finger den Boden ab. Etwas blieb an seinem Handschuh kleben, und er nahm es auf und übergab es einem der Roboter. Der Servo ließ es im Innern seines Tonnenrumpfs verschwinden und säuberte Monkeys Handschuh.
    Augenblicke später lag das gereinigte Beweisstück vor. Der Agent nahm es zwischen zwei Fingerspitzen und schaltete seine Optiken zurück auf Farbe. Es handelte sich um einen Stoffetzen in Grün und Gelb. Wie es aussah, stammte er nicht von den beiden Toten.
    „Schafft die Überreste weg!" trug er den Robotern auf. „Bestattet sie draußen im Freien neben ihrem Kollegen!"
    Am Ende des Korridors tauchte Rhodan auf. Der Oxtorner ging ihm entgegen.
    „Ich weiß nicht, was ich denken soll", sagte er und reichte dem Terraner den Stoffetzen. „Das sieht nicht nach einem Korrago aus. Die Angreifer tauchen unerwartet auf, sind uns

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