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1951 - Das Reich der Puppen

Titel: 1951 - Das Reich der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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permanenten Hypertrop-Zapfsysteme des Hypertakt-Triebwerks untersucht. Wie erwartet ergab sich, daß die Modulation der Hyperenergien nicht zu denen terranischer Systeme kompatibel war und innerhalb so kurzer Zeit nicht angepaßt werden konnte. Dazu benötigten wir Spezialgeräte, und die fanden wir allenfalls in der Milchstraße, nicht jedoch in DaGlausch oder Salmenghest.
    Das Ganze war ein Schlag ins Wasser, wie ich ihn von Anfang an prophezeit hatte.
    Dieses Schiff ließ sich ganz offensichtlich nicht mehr in den Himmel heben. Das mußte selbst der größte Nostalgiker einsehen.
    Und auch mein bester Freund seit bald dreitausend Jahren.
     
    *
     
    „Diesmal kriege ich dich", sagte Tsualar Gross und blickte Tuck Mergenburgh mit einer Mischung aus Überraschung und Triumph an. „Den Fehler kannst du nicht mehr rückgängig machen."
    Tuck starrte verwirrt auf das Schachbrett und die Anordnung der Figuren. Die Worte des Chefsyntronikers der GOOD HOPE III brachten ihn aus der Fassung.
    „Was redest du da?" murmelte er. „Ich soll einen Fehler gemacht haben? Das kann nicht sein. Nicht beim achten Zug."
    Er ließ seine Blicke über die Figuren schweifen, prüfte ihre Positionen und rief sich gleichzeitig alle Veränderungen seit dem Eröffnungszug in Erinnerung. Sosehr er sich auch den Kopf zermarterte, er konnte keinen Fehler entdecken.
    „Du täuschst dich", fuhr er fort. „Beim nächsten Zug wirst du's sehen. Eigentlich wollte ich ihn erst als übernächsten bringen, aber vielleicht hilft es dir."
    Er nahm dm linken Läufer und führte ihn quer über das Brett. Einer von Tsus Bauern fiel der Attacke zum Opfer, und der Computerfachmann stieß einen unterdrückten Ruf aus.
    Der Läufer bedrohte übergangslos die Dame.
    „Das ... das ist ...", begann Tsu und schnappte nach Luft. „Nicht mit mir! Ich lasse mich doch nicht von dir ins Bockshorn jagen."
    „Natürlich nicht. Es war ein Fehler von mir, den Läufer jetzt schon loszuschicken. Du hast die unwiderrufliche Chance, mir Schach zu bieten."
    „Schach? Aber wieso ...?"
    Mit einem Grinsen registrierte der Cheftechniker, daß die Blicke seines Partners suchend über das Brett glitten. Mehrfach hellte sich seine Miene auf und verdüsterte sich wieder. Tsu schüttelte den Kopf.
    „Siehst du?" Tuck grinste und strich sich über das schwarze Stoppelhaar. „Es ist doch nicht so einfach, wie du denkst."
    Daß Gross die einmalige Chance nicht erkannte, die er mit seinem Springer hatte, zeugte nicht gerade von hoher Konzentration. Und das bei der hundertachtundachtzigsten Partie an Bord der GOOD HOPE III.
    Tsu zermarterte sich noch immer den Kopf, aber es fiel ihm nichts ein. Statt nach dem Springer griff er nach seinem rechten Läufer, als könne er damit Tucks Zug erwidern.
    „Kommandantin an alle", erklang es in diesem Augenblick aus einem Akustikfeld. „Dies ist ein Einsatzbefehl. In fünf Minuten beginnen wir mit dem Transport der vorhandenen Kleintransmitter."
    Tuck hob den Kopf. „Also doch", flüsterte er.
    Der „Maschinist" hatte seit ihrer Ankunft über Century Idamit gerechnet. Es bedeutete, daß die GOOD HOPE III und ihre Stammbesatzung unmittelbar in das Geschehen eingriffen.
    Tuck sprang auf und zog Tsualar Gross mit sich. Tsu wehrte sich, hatte aber gegen das Schwergewicht Mergenburgh keine Chance.
    „Wir setzen die Partie später an genau der Stelle fort", beschwichtigte ihn Tuck und schob ihn zum nächsten Wandschrank.
    Sie nahmen zwei leichte Einsatzanzüge heraus und schlüpften hinein. Eine halbe Minute später befanden sie sich auf dem Weg zum Schacht Nummer drei, der sie nach unten in die Lagerhallen brachte.
    Überall erwachte das Schiff zum Leben. Keine zwei Meter von den beiden Männern entfernt, rasten TARA-V-UH-Roboter auf der Schnellspur des Schachtes vorbei.
    „SENECA übermittelt uns soeben den Plan für die Verteilung der Geräte", informierte Fee Kellind die Besatzung. „Sobald alles an Ort und Stelle ist, legen wir los. Achtung, die Energieversorgung der SOL ist zur Zeit außer Betrieb. Ihr könnt dort keine Aggregate anschließen."
    „Wo befindet sich unser Schiff im Augenblick?" erkundigte Tuck sich beim Pikosyn.
    „Im Landeanflug auf das Industriezentrum, in dessen Nähe die SOL liegt."
    Sie erreichten die Lagerhallen, und Tuck schaltete sich in die Kommunikation der Steuersyntrons ein. Zwischen der SOL und dem 120-Meter-Kugelraumer eilten pausenlos Funksprüche hin und her. Eine gleichmäßig freundliche Stimme gab

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