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1953 - Kampf um Zophengorn

Titel: 1953 - Kampf um Zophengorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jedenfalls."
    „Das ist lieb von dir, Tess. Ich bin schon jetzt ganz aufgeregt."
    „Du?"
    „Ja, ich. Wer sagt. daß Goldner keine Nerven haben? Sie haben sie und nicht zu knapp."
    „Sollen wir dich bis heute mittag allein lassen?" fragte Benjameen „Damit ihr euch faul herumdrücken könnt, während ich meinem Auftritt entgegenfiebere? Nein, ihr bleibt hier und hört euch meine Rede an, die ich mir während der Nacht ausgedacht und ins Diktiergerät gesprochen habe. Und dann sagt ihr mir, ob sie gut oder schlecht ist."
    Tess seufzte und setzte sich wieder. „Alles, was du willst. Eismer ..."
     
    *
     
    Zophengorn: Der Auftritt Die längst legendäre Halle von Bandaß befand sich etwa in der Mitte des Empiriums. Sie besaß einen ovalen Grundriß mit vierzig Metern Breite und sechzig Metern Länge. Sieben übereinanderliegende Balkonstockwerke begrenzten die Halle, die alle für Besucher der diversen Zeremonien offenstanden. In der Mitte erhob sich das drei Meter hohe Rednerpodest, von aufwärts führenden, sehr schmalen Stufen umgeben.
    Lange vor Eismer Störmengord betraten Benjameen und Tess die Halle, um sich einen guten Platz zu sichern. Neben sich hielten sie einen Sitz frei. Norman und die beiden Swoons hatten sie zurückgelassen. Als dann der Goldner eintrat, war die Halle fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Offenbar hatte Fouwan dafür gesorgt, daß die Nachricht verbreitet wurde, daß es hier und jetzt um eine wichtige Enthüllung ging. Rechts und links vom Podest saßen in langen, hintereinander ansteigenden Reihen die Direktoren sowie die Mitglieder des Manual-Komitees.
    Das allgemeine Stimmengewirr verebbte. Alle Blicke richteten sich auf den kleinen Mann im schwarzen Mantel, der noch einmal kräftig einatmete und dann die schmalen Stufen zum Rednerpult hinaufstieg.
    Eismer Störmengord hatte den Umschlag bei sich, den er Direktor acht überlassen hatte. Vom Rednerpult aus konnte man Dokumente auf eine große Bildfläche projizieren.
    Er entdeckte Tess und Benjameen, die ihm aufmunternd zulächelten. Bei den Direktoren saß Fouwan und nickte dem kleinen Mann kaum merklich zu.
    Eismer Störmengord räusperte sich und begann mit seiner Rede. Er berichtete erstmals öffentlich von Shabazza und dessen Betrug an der Bebenforscher-Gilde.
    „Er hat sich hier eingeschlichen, als wahrscheinlich noch keiner von euch geboren war", sagte er. „Er sorgte dafür, daß unsere Arbeit erstarrte und sich nie so entwickeln konnte, wie sie es hätte tun können. Euer Direktor zehn war ein Verbrecher. Er zementierte das herrschende System, das jeden neuen, effizienten Ansatz erstickte. Ihr wollt Beweise sehen? Hier habt ihr sie."
    Er begann damit, seine Dokumente auf die Bildwand projizieren zu lassen. Datenträger wurden eingelesen und ebenfalls dargestellt. Dreidimensionale Aufnahmen von Korrago-Stützpunkten kreisten im Raum. Durch die Reihen der Direktoren und des Manual-Komitees ging Unruhe. Raunen wurde laut.
    Und mitten unter den Zuhörern saßen Tess Qumisha und Benjameen von Jacinta.
    Tess flüsterte ihm zu: „Eismers Worte schlagen ein wie eine Bombe. Noch sind die Direktoren still, aber gleich werden sie durcheinanderschreien und ihrem Entsetzen Luft machen. Die ganze Halle wird zum Tollhaus werden. Ich spüre es. Gib mir deine Hand' Ich versuche, mich auf die Direktoren zu konzentrieren!"
    Benjameen tat es. Tess schloß die Augen, während Eismer Störmengord weitersprach Der Goldner redete sich in Rage und riß sein Publikum mit. Für Tess war es so gut wie unmöglich, die Gedanken einzelner Wesen aus diesem gedanklichen und gefühlsmäßigen Aufruhr herauszufiltern. Was ihr gelang, war, eine Grundstimmung bei den Direktoren und Mitgliedern des Manual-Komitees festzustellen.
    „Sie sind empört, Ben. Sie können es nicht fassen. Sie wollen nicht glauben. so an der Nase herumgeführt worden zu sein, aber sie müssen es. Sie wissen jetzt. warum Direktor zehn verschwunden ist."
    „Wie ist ihre Stimmung Eismer gegenüber?"
    „Überwiegend positiv. Das heißt, es gibt eine Quelle, die stark gegen ihn ist. Ich kann sie noch nicht genau lokalisieren."
    „Versuch's weiter", bat Benjameen und drückte ihre Hand.
    Die Telepathin nickte. Eine steile Falte erschien auf ihrer Stirn, als sie sich erneut konzentrierte.
    Eismer Störmengord hatte inzwischen all sein Datenmaterial vorgelegt.
    „Bevor die Arbeit in Zophengorn weitergeht, müssen wir uns für eine Nach folge für Direktor zehn oder aber eine neue

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