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1954 - Flugziel Chearth

Titel: 1954 - Flugziel Chearth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwammen weiterhin im übergeordneten Energiefluss, wobei die Fixierung zum Normalraum mit einer drei- und einer vierdimensionalen Koordinate jederzeit Bestand hatte - andernfalls wären die Senken samt ihrem jeweiligen Inhalt für immer in Raum und Zeit verschollen.
    Neue Bilder stiegen aus Atlans Unterbewusstsein auf. Der Deltaraum der Baolin-Nda, von dem ihm Perry Rhodan erzählt hatte, war ebenfalls eine im Hyperraum angesiedelte Blase; das Waffenarsenal der Zeitpolizei war im fünfdimensionalen Kontinuum verborgen gewesen; auch der Supermutant Boyt Margor hatte sich im Hyperraum versteckt ... Mit einer unwilligen Kopfbewegung schüttelte er die Erinnerungen ab, die in diesem Moment nur Ballast waren. „Tek!" rief er. „Irma?" Allmählich ebbte der Lärm ab. Die Geräusche des Hyperraums werden leiser, weil die Senke sie mit zunehmender Stabilisierung abschirmt, wisperte der Extrasinn. Zweifellos sind sie es, die Garron als seinen Dämon Quotor interpretiert und die ihn um den Verstand bringen. Tuyula schilderte die Senken anders. Vergiss nicht, dass Garron diese hier aus dem Koma heraus erschaffen hat. Ihre Stabilität lässt wohl zu wünschen übrig. Nein, Barbar, frag dich besser nicht, was geschieht, sobald sie sich auflöst.
    Atlan trug nicht einmal ein Feuerzeug bei sich, dessen Flamme wenigstens etwas Helligkeit verbreitet hätte. Schon nach wenigen Schritten stieß er auf Widerstand, an dem er sich langsam weitertastete. .Er wusste aus Tuyulas und Vincents Erzählungen, dass die Luftversorgung durch Strukturlücken erfolgte. Falls es ihm gelang, einen solchen Übergang zum Normalraum aufzuspüren...
    Schlag dir das aus dem Kopf. Du kannst nicht einfach hindurchgehen. Ich habe keine Lust, tatenlos abzu warten, bis etwas geschieht, antwortete der Arkonide. Nur ein gelegentliches raues Knistern hing noch in der Luft. Das Gefühl, dass die Blase sich veränderte, dass sie fast schon pulsierte wie ein lebender Organismus, sich zusammenzog und wieder ausdehnte und dabei unaufhörlich ihre Größe variierte, wurde deutlicher. Atlan glaubte, die Bewegung spüren zu können, sobald er die Hände längere Zeit auf die Wand presste.
    Als der zähe Widerstand unter seinen zupackenden Fingern nachgab, warf sich Atlan instinktiv vorwärts. Aber die Hoffnung, zurück an Bord der MERLIN zu gelangen, zerplatzte wie eine Seifenblase. Ein Schlag in die Magengrube trieb ihm die Luft aus den Lungen. Einen zweiten Hieb blockte er zwar mit den Unterarmen ab, doch ließ ein Tritt in die Kniekehlen ihn zu Boden gehen. Blitzschnell rollte Atlan sich zur Seite ab und stieß seinerseits zu. Der Gegner stürzte halb über ihn. „Touché", brachte der Arkonide heiser hervor. „Atlan?"
    „Musstest du so hart zuschlagen, Tek?"
    „Verdammt, ich hatte Garron erwartet. Aber ich krieg' ihn, verlass dich drauf. Der Kerl hat mich vorhin völlig unvorbereitet erwischt ..."
    „Neun Stunden ist das her."
    „Bist du sicher?" Tekeners Überraschung war deutlich zu hören. „Keine Angst, Dao-Lin wartet noch auf dich."
    „Darauf hätte ich gewettet."
    „Aber wo ist Irma?"
    „Wer?"
    „Irma LaMash? Garron hat sie ebenfalls versetzt."„Keine Ahnung. Frag mich lieber, wie wir zurückkommen, Atlan!"
    „Genau das weiß ich noch nicht."
    „Ja fasse ich es denn?" maulte Tekener. „Was sagt dein Extrasinn? - Es muss doch einen geben, der uns aus diesem Kohlensack rausholt."
    „Garron, wer sonst? Tuyula und Mhogena kümmern sich darum."„... hoffentlich auch eine Handvoll Mediziner, die mehr davon verstehen."
    „Schlechte Laune, Tek?"
    „Ach was", knurrte der Smiler. „Ich amüsiere mich prächtig. Weil ich diesen Vincent gewaltig in den Hintern treten werde, sobald ich wieder an ihn rankomme. - Hast du etwas zu trinken dabei? Neun Stunden ohne Flüssigkeit, das macht durstig." Atlan hatte Tekener reden lassen. „Und jetzt?" fügte er hinzu, als der Smiler schwieg. „Jetzt sollten wir versuchen zu improvisieren. Was anderes bleibt uns wohl nicht übrig ..."
    Vater, dachte sie. Du könntest mein Vater sein. Ich weiß, dass du nicht so böse bist, wie die Menschen behaupten. Du hattest einfach keine andere Wahl. Ich hatte auch nie eine Wahl und kein wirkliches Zuhause. Ein Stöhnen entrang sich ihren Stimmbändern. Tuyula Azyk krümmte den Hals nach vorne und ließ den Kopf sinken. Aber diesmal konnte die schnelle Bewegung den Kopfschmerz nicht mehr vertreiben. Stöhnend riss sie die Hände hoch und vergrub ihre Finger im Kopfrand.

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