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1955 - Kampf um Thagarum

Titel: 1955 - Kampf um Thagarum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesprochen."
    „Er macht nicht auf. Und der Servo meldet sich auch nicht."
    Mangana eilte mit großen Schritten zum nächsten Interkom und rief die Zentrale.
    „Hat jemand Garron gesehen? Nein? Na gut. Schickt jemanden her, der die Tür seiner Kabine öffnet.
    Der Servo ist defekt. Und Garron scheint verschwunden zu sein."
    Sie schickten einen Hochleistungsroboter vom Typ Daniel, weil der sich gerade in der Nähe aufhielt.
    Diese Roboter sahen Menschen zum Verwechseln ähnlich. Ihr Gesicht bestand aus einer Biomol-Maske mit einer zwar steifen, aber immerhin intakten Mimik.
    „Wo sitzt das Problem?" erkundigte sich der Roboter.
    Tuyula berichtete von ihrem Erlebnis. Der Daniel-Roboter faßte sie an der Hand und schwebte mit ihr davon. An der Kabine angelangt, holte er ein filigranes Besteck aus der Tasche, tastete dann die Wand ab.
    „Keine Energie", stellte er fest. „Jemand hat von innen die Zuleitung unterbrochen und die Kabine anschließend verlassen. Natürlich ist das ein Widerspruch, denn die Kabine ist fest verschlossen. Er läßt sich aber dadurch lösen, daß der Insasse des Etablissements die Fähigkeit der Teleportation und der Hyperlokation besitzt."
    „Derwas?" rief Tuyula. „Was ist eine Hyperlokation?"
    „Es besagt nur, was du bereits weißt", beruhigte sie der Daniel-Roboter und zog eine halbwegs freundliche Grimasse. „Garron kann dreidimensionale Bezugspunkte im Hyperraum schaffen, also das, was er auch Hypersenken nennt."
    Der Roboter deutete mit dem ausgestreckten Arm auf die Wand neben der Tür. Aus der Spitze des mittleren Fingers fuhr ein dünner Metallstab und begann sich rasend schnell zu drehen. Die Spitze bohrte sich in Sekundenschnelle in das Metall der Wand. Augenblicke später klackte es irgendwo leise, und die Tür fuhr auf.
    „Sieh nach, ob er drinnen ist!" forderte der Roboter sie auf. „Ich warte hier."
    ‘ Tyula eilte hinein. Sie schaute hinter die Möbel und in die Hygienezelle, und schließlich sah sie im Kühlschrank nach.
    „Nichts!"rief sie empört. „Er hat sich in Luft aufgelöst."
    „Aus der Ortungszentrale erhalte ich die Meldung, daß sie dort keine Hypersenke orten können", sagte der Roboter von draußen. „Da nirgends ein Schutzanzug fehlt und er auch keinen Transmitter benutzt hat, muß er sich noch in der MERLIN aufhalten."
    „Vielleicht ist er in ein anderes Modul oder nach Thagarum teleportiert."
    „Kaum. Das Zentralmodul ist nach wie vor in einen Paratronschirm gehüllt. Garron kann das Schiff nicht verlassen."
    „Unterschätze ihn nicht! Vince kann ziemlich viel, sogar mehr, seit er geheilt ist."
    Die Antwort des Roboters erschütterte sie zutiefst.
    „Bist du sicher, daß er geheilt ist?"
    Tuyula konnte nicht antworten. Etwas schnürte den Hals unter ihrem Mund zusammen. Sie konnte zwar sprechen, aber irgendwie schien die Blutzufuhr in den Kopf gestört. Sie lehnte sich hastig an die Wand.
    „Du kannst gehen", zirpte sie schrill. „Ich brauche dich nicht mehr."
    Sie kehrte in die Kabine zurück. Der Roboter folgte ihr, stellte fest, daß Vincent Garron die Energiezufuhr mittels einer Magnetspule unterbrochen hatte, und entfernte den Gegenstand. Die Beleuchtung flackerte kurz, dann erstrahlte die Kabine in der gewohnten Helligkeit.
    „Ich bleibe hier, bis er kommt", seufzte das Bluesmädchen und setzte sich in einen Sessel.
    Der Roboter ging und schloß leise die Tür.
    Tuyula wartete etliche Stunden. Sie versuchte es mehrfach über den Servo, aber der konnte ihr auch keine Auskunft geben. Entmutigt sank sie in sich zusammen und zirpte leise in ihrer Muttersprache vor sich hin.
    Irgendwann wurde sie müde und verpaßte dadurch das Eintreffen ihres großen Freundes.
    Plötzlich stand er vor ihr und sah sie von oben herab an.
    Tuyula Azyk sprang auf und wich zurück bis zur Wand.
    „Vincent!" schrie sie. „Was ist mit dir? Was hast du? Vince!"
    Über Garrons Gesicht liefen winzige rote Rinnsale. Die unzähligen Narben aus seiner Vergangenheit hatten angefangen zu bluten.
     
    4.
     
    „Wir kommen vorwärts, aber nur langsam!" stellte Ronald Tekener trocken fest. „Der Widerstand der algiotischen Roboter ist härter, als wir erwartet haben."
    Der Smiler blickte in die Runde.
    Direkt neben der Zentrale des Moduls MERLIN, der eigentlichen Zentraleinheit der GILGAMESCH, gab es eine große, runde Versammlungshalle mit einem Durchmesser von 50 Metern und einer Höhe von 15 Metern. In dem Raum stand ein Tisch mit einem Durchmesser von zwanzig

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