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1955 - Kampf um Thagarum

Titel: 1955 - Kampf um Thagarum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entlang flogen sie weiter. Mehrfach überquerten sie offenes Gelände. In Sichtweite rückten Roboterformationen aus der Galaxis Albion in Richtung der Kampfzone vor. Es waren zweitausend Stück auf einen Streich und von unterschiedlicher Bauart, aber ohne Ausnahme nach humanoiden Vorbildern konstruiert. Manche dieser Roboter schienen nicht mehr vollständig zu funktionieren. Immer wieder blieben einzelne Maschinen mit Funktionsfehlern stehen oder stürzten und standen nicht mehr auf.
    Auf dem Gesicht des Terraners erschien ein Zug der Entschlossenheit. Beinahe grimmig nahm er zur Kenntnis, daß den Gharrern eine böse Niederlage drohte, wenn die Roboter sie von hinten angriffen.
    Wynes lotste seine Gruppe genau in der Mitte zwischen zwei Geschützstationen hinter die feindlichen Linien. Waagrecht am Boden entlang schwebend, unterliefen sie das trytronische Luft-Boden-Radar der Verteidiger.
    Jeder zufällige Besucher auf Thagarum wäre angesichts der Situation auf falsche Gedanken gekommen.
    Rein äußerlich sah alles danach aus, als würden fremde Invasoren eine planetare Station angreifen. In Wirklichkeit verhielt es sich umgekehrt, und nur wer die Ereignisse im Orbit mit einbezog, verstand, was gespielt wurde.
    „Links drüben", flüsterte der Stellvertretende Feuerleitchef der MERLIN. „Stellt irgend etwas mit den Geschützen an. Ich kann von meiner Position aus armdicke Kabel erkennen. Vermutlich sind es Energieleitungen. Sollten diese Steckkontakte besitzen, zieht sie heraus und stöpselt sie beliebig in andere Buchsen. Ansonsten schneidet sie mit dem Mikrolaser durch! Das alles natürlich nur, wenn die Geschütze nicht in Betrieb, sind. Anschließend treffen wir uns zwei Kilometer nördlich von hier bei dem Felsen, der aussieht wie der Kopf eines Nonggo. Viel Glück."
    Sie lagen dicht nebeneinander und konnten sich trotz der Deflektorfelder sehen. Wynes machte im Handschuh eine Faust und streckte den Daumen nach oben. Die Kameraden wiederholten die Geste.
    Sekunden später waren sie scheinbar verschwunden, und Patrick machte sich auf den Weg zu seinem Ziel.
    Ihr Vorhaben war nicht ungefährlich. Alle Logistik, die Versorgung der Truppen und der Geschütze, lief in dem Bereich ab, durch den sie sich bewegten. Die Gefahr, durch Zufall mit einem Fahrzeug oder einem Lebewesen zu kollidieren, war bei dem Betrieb ziemlich groß.
    Wynes entschied sich, die Entdeckungsgefahr weiter zu minimieren und bis auf den Deflektor und den Mikrogravitator alle Systeme abzuschalten. Zu Fuß schaffte es mit mehreren Umwegen, in die Nähe „seines" Geschützes zu gelangen. Er legte sich auf die Lauer und wartete, bis die Tazolen es dreimal abgefeuert hatten.
    Als sie anfingen nachzuladen, war der Terraner bereits unterwegs. Er erreichte den Sockel des Energiegeschützes und kroch unter die Leitungen.
    Sein Herz hüpfte vor Erleichterung. Es handelte sich tatsächlich um Steckkontakte. Sie saßen allerdings verdammt fest, und der SERUN mußte mit einem winzigen Traktorstrahl nachhelfen. So schnell seine kurzen Arme es vermochten, tauschte Wynes die beiden Kabel aus und drückte die Stecker in die Buchsen.
    Jetzt galt es, so schnell wie möglich vom Platz zu kommen.
    Die ersten hundert Meter schaffte er in fünfzehn Sekunden. Dann strengte ihn die Rennerei bereits zu sehr an. Als athletisch gebauter Mensch konnte er für ein paar Augenblicke riesige Kräfte entfalten. In Sachen Leichtathletik allerdings war er nicht ausdauernd. Und das nicht erst seit ihrem Eintreffen in Chearth.
    Zweihundert Meter und vierzig Sekunden brachten ihn aus dem unmittelbaren Bereich der Zulieferströme. Der SERUN aktivierte den Antigrav und das Flugaggregat. Mit zunehmender Beschleunigung jagte der Anzug nach Norden.
    Hinter ihm begann eine Reihe von Detonationen. Im Abstand von wenigen Sekunden zündete ein halbes Dutzend Geschütze und vernichtete sich selbst. Die Geschosse explodierten noch in den Läufen, und die Magnetspulen der Beschleuniger schossen wie Spiralfedern aus allen möglichen Öffnungen. Mit ihren tausend Grad Temperatur versengten und schmolzen sie alles, womit sie in Berührung kamen. Kaskaden sprühender Energien fächerten in die Luft und führten dazu, daß sich Gharrer und Maahks irritiert zurückzogen.
    Bei den Verteidigern kehrte Ruhe ein. Der SERUN des Stellvertretenden Feuerleitchefs der MERLIN verschaffte sich einen Überblick. Das Ergebnis erschütterte ihn. Bei aller Sympathie für die Gharrer und bei allen kosmischen

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