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1956 - Das Haus der Nisaaru

Titel: 1956 - Das Haus der Nisaaru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Liebe Tuyula, nichts von dem, was du denkst, kann je verwerflich sein. Du bist sehr jung, du besitzt noch nicht die Boshaftigkeit des Alters, und du hast einen guten und aufrichtigen Charakter. Und falls du etwas über mich gedacht haben solltest lautet die Antwort ebenfalls nein. Schließlich habe ich niemanden umgebracht. So einfach ist das." Darla zeigte kurz ein arrogantes, trotzdem keineswegs unsympathisches Grinsen und arbeitete dann weiter an ihrem Bericht.
    „Mhogena, es ist gut, dass du zurückkommst", begrüßte der Kommandant der ANDEIS den Fünften Boten. „Was ist nun schon wieder?" fragte der Gharrer auf fast menschliche Weise. „Wir bekommen Probleme, wenn wir hier noch länger verweilen", antwortete Hermon von Ariga. „Eine uns unbekannte Strahlung des Planetarischen Nebels verursacht Störungen, die zunehmen, je länger wir bleiben. Die Selbstdiagnose ergab keinerlei mechanische Defekte. Der Syntron konnte bisher keine Analyse geben, doch es hat bereits einige Ausfälle gegeben - in der Hyperkomanlage, in den Antriebsbereichen eines der beiden ortoäquatorialen Aggregatbänder, und in der Versorgungseinheit. Die Ausfälle waren zwar nur sehr kurz, aber das heißt nicht, dass es nicht zum Ernstfall kommen wird."
    Mhogena zwinkerte verstört. „Beim Funk auch? Das könnte Probleme mit den Accolen geben ..."
    „Eben darum sollten wir uns eine andere Position suchen."
    „Das ist leider unmöglich. Wenn wir uns nicht genau an die Prozedur halten ..."
    „Wenn wir uns daran halten, werden wir auch keinen Erfolg erzielen, weil der Hyperkom ganz ausfallen kann. Da wir keinen Fehler entdecken können, gibt es auch nichts zu reparieren. Wir müssen aus dem Bereich der Strahlung!"
    Als sollten seine Worte unterstrichen werden, ging plötzlich das Licht in der Zentrale aus. „Notaggregat aktiviert", meldete der Syntron nach wenigen Sekunden, und das Licht ging an. Gleich darauf flackerte es erneut, und der Syntron berichtete: „Energieversorgung wieder auf normalem Level."
    „Das gefällt mir nicht", brummte Suren von den Kontrollen her. „Ich setze das Schiff nicht bewusst einer unbekannten Gefahr aus, wenn es nicht absolut notwendig ist." Mhogena stand starr. Er schien unschlüssig, was er tun sollte. „Wie sieht es mit den Antrieben aus?" erkundigte sich Hermon. „Einen Hyperflug würde ich jetzt nicht riskieren", antwortete Suren. „Zuerst sollten wir uns mit Impulsgeschwindigkeit von dem Nebel entfernen."
    „Wie steht es mit Garron? Ist er unruhig?" stellte Hermon die nächste Frage an Mhogena. „Ja", gab der Gharrer zu. „Er hält diesen Ort für schlecht, was auch immer das aus seiner Sicht bedeuten mag."
    „Hermon, die Ortung ist ausgefallen", rief Rhoa. „Der Funk ist ziemlich gestört. Er ..." Sie unterbrach sich, als plötzlich merkwürdige Lichteffekte über die Monitoren zuckten. „Was ist das?" fragte Hermon. „Keine Ahnung", gab die Arkonidin mit verbissenem Gesichtsausdruck zurück. Weitere unerklärliche Effekte tauchten nicht auf, alles blieb wie bisher. „Wir können es einfach nicht riskieren!" insistierte Mhogena, als Hermon sich im Pilotensitz niederließ. „Als Kommandant habe ich die Pflicht, für die Sicherheit der Mannschaft zu sorgen. Deshalb werden wir auf Impulsantrieb gehen."
    „Der Funk kann ohnehin nichts empfangen", fügte Suren hinzu. „Bitte", flehte Mhogena. „Wenigstens noch eine Stunde!"Hermon von Ariga drehte den Sitz zu ihm herum. „Eine ganze Stunde? Bis dahin ist wahrscheinlich das Schiff manövrierunfähig, wenn die Störungen weiter zunehmen!"
    „Wir müssen es riskieren! Sonst nehmen sie an, dass wir aufgegeben haben, und alles ist vorbei!"
    „Nein. Fünfzehn Minuten, keine Sekunde länger. Die Accolen können uns genauso gut in der Nähe finden."
    „Es geht nicht um die Nähe, sondern ..." Mhogena sprach den Satz nicht zu Ende. „Gut. Ich verstehe es natürlich. Sollte sich bis dahin nichts getan haben, werde ich einen anderen Weg finden."
    Die vereinbarte Viertelstunde verging quälend langsam. Während dieser fünfzehn Minuten kam es. weiterhin zu sporadischen Ausfällen einiger Geräte. Der Funk war weiterhin gestört, aber nicht wie die Ortung komplett ausgefallen. Danach hieß es „Däumchendrehen". Mhogena sprach während der ganzen Zeit kein Wort; in sich gekehrt saß er da, die Augen halb geschlossen. Als die Zeit um war, hatte sich nichts getan. Kein Accole war zu hören. Hermon von Ariga richtete sich auf und wollte gerade

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