1957 - Angriffsziel Pilzdom
hoher Geschwindigkeit auf den Planeten zu, tangierte seine Atmosphäre und wurde wie ein Stein, der flach auf das Wasser geworfen wurde, davon abgestoßen. Jetzt eröffnete sogar eines der großen Knotenschiffe das Feuer. Für Bruchteile von Sekunden schien die Jet sich mitten in einer glühenden Sonne zu befinden. Überlastete Instrumente gaben ihren Geist auf, und der Syntron meldete immer mehr Schäden an irgendwelchen Aggregaten. Aber das Manöver glückte: Atlan flüchtete mit hoher Beschleunigung in den Hyperraum.
Das Kommandounternehmen war anders verlaufen, als er es sich vorgestellt hatte. Die spätere Auswertung der Ortungsdaten musste zeigen, ob überhaupt ein brauchbares Ergebnis herausgekommen war. Vorläufig sah es so aus, als sei es ein totaler Fehlschlag gewesen. Khona stöhnte laut. Der Gharrer hatte die Hände über den Helm gelegt und die Augen geschlossen. Es schien, als könne er noch immer nicht begreifen, dass sie die Angriffe überlebt hatten. Bhgathan und der dritte Gharrer saßen still und regungslos in ihren Sesseln. Nichts an ihrem Äußeren verriet, wie es in ihnen aussah.
Keine Sorge! kommentierte der Logiksektor. Sie erholen sich bald wieder. Atlan blickte auf die Anzeigen in den Holos und auf den Monitoren. Sie gaben Anlass zur Sorge. Der Syntron machte deutlich, dass die Jet beträchtliche Schäden davongetragen hatte. Buchstäblich in letzter Sekunde waren sie den Algioten entkommen. Einen weiteren direkten Treffer hätte die Jet aller Voraussicht nach nicht überstanden. Nicht nur der Metagrav war angeschlagen und lief unregelmäßig, sondern auch die Steuersysteme waren stark beschädigt und funktionierten nicht mehr in ausreichendem Maße.
Unter diesen Umständen war an eine kontrollierte Rückkehr nach Thagarum nicht zu denken. Die Algiotischen Wanderer werden uns folgen, stellte der Extrasinn mit unerbittlicher Konsequenz fest. Sie können sich ausrechnen, wie es um uns steht, und sie werden uns den Gnadenschuss geben. Im Prinzip müssen sie nur die nähere stellare Umgebung durchsuchen.
3.
„Feuer!" befahl Phratsched. Dass er einer der führenden Offiziere der Gharrer war, konnte jeder an den breiten gelben Streifen erkennen, mit denen der Anzug auf Brust und Rücken versehen war. Damit unterschied er sich deutlich von den Maahks, die schwarze Kampfanzüge mit roten Beinen trugen. Damit begann der Sturm auf den Pilzdom. Die Geschütze der Maahks, der Gharrer und der Wlatschiden begannen mit dem Beschuss der Schutzkuppel, die von den Algiotischen Wanderern errichtet worden war. Die Heere der Gharrer und der Maahks hatten den Nordpol erreicht. Sie hatten in den zurückliegenden Tagen alle Widrigkeiten der Natur überwunden. Die Strapazen waren vergessen. Jetzt wollte jeder der Kämpfer den Lohn der Anstrengungen: den Sieg über die Algioten. Die Temperaturen am Nordpol waren extrem tief. In der Folge waren die Gasmassen der Atmosphäre weniger milchig und viel transparenter als sonst.
Ammoniak-Eis türmte sich in hohen Schollen auf und bot überall eine trügerische Deckung. Doch schon bei den ersten Schüssen erwärmte sich die Luft, weil die freiwerdenden Energien zum größten Teil von der Energiekuppel über dem Pilz dom abprallten. In der Folge schmolzen die Eismassen, bildeten zunächst riesige Ammoniaklachen und verwandelten sich bei weiterem Ansteigen der Temperaturen in Gas. Die Kommandierenden der Verbündeten waren davon ausgegangen, dass ihnen ein rascher Durchbruch gelingen würde. In der ersten Phase des Kampfes behielten sie Recht. Es gelang ihnen, die Algioten zu überraschen, doch die Hoffnung den Schutzschirm der Besatzer aufbrechen zu können, erfüllte sich nicht. Die Schutzschirme der Algioten wankten, aber sie fielen nicht. Und dann feuerten die Algioten zurück. Sie versuchten, die Angreifer möglichst weit zurückzuwerfen, und fügten ihnen schon in den ersten Stunden des Kampfes erhebliche Verluste zu.
Sie setzten die gefürchteten Tryxoker ein. Inzwischen hatte man aus Funksprüchen der Algioten viel über die Zusammensetzung und Bewaffnung der Fremden erfahren. Zusätzlich analysierten die Syntrons der Galaktiker seit ihrer Ankunft in Chearth ununterbrochen alle Beobachtungen und Messungen, die man bisher ermitteln konnte. Somit waren die grundlegenden Prinzipien mittlerweile bekannt, auf denen die Technologie Algions fußte. Mit den Tryxokern konnten Schutzschirme überwunden werden, die auf dem Halbraumprinzip beruhten. Das war bei
Weitere Kostenlose Bücher