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1957 - Angriffsziel Pilzdom

Titel: 1957 - Angriffsziel Pilzdom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Transmitterkasten transportierten die fünf kleinen Menschen auf einer offenen Antigravplattform, die an ihrer Vorderseite mit den nötigen Steuereinrichtungen und fünf Sicherheitssitzen ausgestattet war. Luftwirbel packten das Fluggerät und rissen es mit schier unwiderstehlicher Gewalt nach oben. Für einen Moment schien es, als müsse es mit voller Wucht gegen eine überhängende Felsnase schlagen, doch Domino Ross bekam es rechtzeitig in den Griff, stemmte sich mit ihm gegen den Wind und führte es durch einen Felsspalt weiter auf den Nordpol zu.
    Biniya Kaynor, Alguin Atork, Varano Maskapor und Soglan Schweathan blickten auf das vor ihnen liegende Schlachtfeld. Sie hatten allerdings keine direkte Sicht auf das Geschehen, da die aufgewühlte Atmosphäre aus Wasserstoff, Ammoniak und Schmutz mit einem geringen Methananteil einen dichten und undurchdringlich erscheinenden Nebel bildete. Vielmehr blendete der Syntron ihres Schutzanzugs die von den Helmkameras erfassten Bilder auf die Sichtscheiben ein. Der Syntron setzte die Bilder aus verschiedenen Elementen zusammen, die sich aus optischen Eindrücken, Radar, Infrarot- und Ultraschallwahrnehmung ergaben.
    Domino Ross richtete seine Aufmerksamkeit auf eine andere Szene. Sie erschien ihm weitaus interessanter und bedrohlicher als das Schlachtfeld.
    Etwa fünfzig Meter von ihnen entfernt arbeiteten drei Saggarer an einem Energiegeschütz. Es war ihnen gelungen, in den Rücken der Verbündeten zu kommen. Das Verhalten der Echsenwesen - die die Siganesen bisher nur in Aufnahmen gesehen hatten -ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie vorhatten, das Feuer auf eine Stellung der Gharrer zu eröffnen. Diese schützte sich zum Pilz dom hin mit einem bogenförmigen Energieschirm, war zu den Saggarern hin aber ungedeckt.
    Die Echsenwesen waren etwa 1,30 Meter groß. Die Sauerstoffatmer hatten lange Schwänze und trugen dunkelrote Schutzanzüge mit großen Helmen, von denen dicke Schläuche zu Sauerstoffbehältern auf ihrem Rücken führten. Bevor einer der anderen sich äußern konnte, löste Domino Ross seine Sicherheitsgurte und schwebte an der Felswand entlang. Mehr noch als zuvor spürte er den scharfen Wind, der ihn mit ungeheurer Wucht packte, so dass er das Gefühl hatte, durch seinen Individualschirm hindurch von pausenlosen Faustschlägen getroffen zu werden. Luftwirbel drohten ihn an die Felswand zu schleudern, so dass er buchstäblich alle Hände voll zu tun hatte, um in Zusammenarbeit mit seinem Syntron Kurs zu halten.
    Zentimeter für Zentimeter arbeitete er sich an die Saggarer heran, die schnell und scheinbar hektisch am Geschütz arbeiteten, um es für den Einsatz vorzubereiten. Der Siganese kannte sich mit der Technik dieser. Waffe nicht aus, konnte daher auch nicht beurteilen, wie weit die Arbeit fortgeschritten war. Er versuchte, sich zu beeilen. Schon den ersten Schuss wollte er unbedingt verhindern. Er konnte sich ausrechnen, dass es mehr als hundert tote Gharrer geben würde, wenn es den Echsenwesen gelang, aus dieser Position auf die unvorbereiteten Verbündeten zu feuern. Obwohl es nicht zu ihrem Auftrag gehörte, erschien es ihm lebenswichtig, die Echsenwesen anzugreifen und ihre Absicht zu durchkreuzen.
    Er versuchte, seine Deckung zu verlassen und auf kürzestem Wege zu den Saggarern zu kommen. Es gelang ihm nicht. Ein Luftstrom packte ihn und riss ihn steil in die Höhe, wirbelte ihn dabei wie einen Spielball herum und zwang ihn zur Flucht in eine kleine Höhle. Von hier aus ließ sich Domino Ross absinken, wobei er sich dicht an der Felswand hielt. Dann arbeitete er sich in einer Bodenrinne vor, die etwa fünf Zentimeter tief war, bis er die Geschützstellung erreichte. Die Echsenwesen hatten ihre Arbeit offensichtlich beendet. Sie reckten die Arme in die Höhe. Nun konnte es nur noch Sekunden dauern, bis sie das Feuer eröffneten.
    Domino Ross ignorierte alle Gefahren und ließ sich todesmutig von einer Luftströmung nach oben tragen. Dann warf er sich mit Hilfe seines Gravo-Paks auf den Rücken eines Saggarers. Mit seinem Desintegratorstrahler durchtrennte er den Sauerstoffschlauch, der vom Helm zum Tank auf dem Rücken führte. Das Echsenwesen reagierte augenblicklich. In höchster Not warf es sich herum und versuchte, den Schlauch mit den Händen zu erreichen. Domino Ross schnellte sich von ihm weg und zu dem zweiten Saggarer hinüber. Während er noch von einer Bö erfasst wurde, feuerte er auf den Atemschlauch, und es gelang ihm, auch

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