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1958 - Der Oxtorner und sein Okrill

Titel: 1958 - Der Oxtorner und sein Okrill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eher gemütlich vor sich hin, und die OXTORNE kam wie das leibhaftige Verderben über sie. Das menschliche Auge vermochte nicht, mit dem Tempo der Ereignisse mitzuhalten. Alles wirkte irgendwie verschwommen. Die Schiffe der Algiotischen Wanderer verwandelten sich auf den Bildschirmen in riesige Metallmonster - und dann waren sie übergangslos weg. Sekunden später kehrten sie zurück. „Eine halbe Sekunde vor dem Aufprall, das war knapp", kommentierte Atlan. Seine Stimme vibrierte leicht. „Was sagt die Kursauswertung?"
    „Fehlsprung. Statt der vier Lichtjahre haben wir nur dreieinhalb zurückgelegt", lautete die Antwort des Syntronverbunds. „Korrigieren! Wir tasten uns in zwei kleineren Etappen an unser Ziel heran."
    „Achtung, wir werden verfolgt. Abstand eine halbe Lichtstunde." Ein Dutzend der Pfeilschiffe hatte die Spur aufgenommen. Andere tauchten ein Viertellichtjahr abseits ihrer Flugroute auf, wenn die Messungen der Hyperorter einigermaßen zuverlässig waren. Die Tazolen führten erneut ein Linearmanöver durch und versuchten der OXTORNE zu folgen. Das Manöver endete in einem Fiasko. Sie materialisierten drei Lichtstunden entfernt in einem Pulk. Zwei der Schiffe kollidierten miteinander und explodierten.
    Die OXTORNE setzte ihren Weg ungehindert fort und erreichte eine halbe Stunde später und im Schutz ihres Deflektorfelds das Zielgebiet. Knapp zwei Lichtstunden entfernt lag Kauhriom. Von den aus dem Korkenzieher ragenden Plattformen mit ihren achthundert bis fünfzehnhundert Metern Länge und verschiedenen Breiten war lediglich eine einzige mit einem Schiff belegt. Vermutlich diente es dem Austausch der Besatzung beim Schichtwechsel. „Garron möchte dich sehen, Denor" ,meldete der Pikosyn des SERUNS. „Er sagt, es sei dringend."
    Der Oxtorner nickte Atlan zu und eilte aus der Zentrale zur Medostation. Tarlan begleitete ihn wie sein Schatten. Wie bereits in der MERLIN lag Vincent Garron auf einem Bett unter einem Gewirr von Messapparaten und energetischen Feldern. Er rührte sich kaum und bewegte lediglich die Finger der linken Hand. Denor trat zu den Ärzten und Parapsychologen und warf einen Blick auf die Diagramme. „Alles in Ordnung", bestätigte Dr. Julio Mangana, der Chefarzt der MERLIN, den man von seiner Erscheinung her eher für einen Filmstar als für einen Arzt halten musste. Er betreute Garron ununterbrochen. „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die zunehmende Stärke der Hypersignale unkontrollierte Reaktionen hervorruft."
    „Ganz im Gegenteil!" rief Garron. Er richtete sich auf die Ellenbogen auf und strahlte den Oxtorner an. „Sieht man es mir an? Ich fühle mich pudelwohl. Ich könnte Bäume ausreißen, ach was, Planeten wegtragen."
    „Immerhin tritt in deinem körperlichen Befinden keine Verschlechterung ein", dämpfte der Chefmediker seine Euphorie. „Warten wir erst einmal ab, wie du dich fühlst, wenn wir die Station erreicht haben."
    „Noch besser." Garron setzte sich auf die Bettkante und ließ die Beine baumeln. „Ich fühle mich wie im Elysium. Die bluesschen Wonnekreaturen sind ein Dreck im Vergleich mit dem, was ich empfinde. Schade, dass Tuyula es nicht erleben darf. Es würde ihr helfen. Sie ist so lieb, so nett. Habt ihr jemals eine Blue mit einer derartigen Anhänglichkeit erlebt?"
    „Du lenkst vom Thema ab, Vince", sagte Denor Massall und beobachtete den Okrill. Tarlan reagierte noch mit Misstrauen. Es lag daran, dass der Oxtorner selbst misstrauisch war. Er konzentrierte sich auf die Neugier gegenüber Garron und darauf, dass er unbedingt herausfinden wollte, wie der Mutant sich fühlte. „Komm her zu mir, Okrill!" rief Garron und kauerte sich auf den Boden. „Ist es nicht herrlich? Diese Kraft, dieses Bad der Erfüllung? Leute, es ist unbeschreiblich. Ihr verpasst wirklich etwas. Meine kleine Tuyula, wie gern hätte ich dieses Erlebnis mit dir geteilt."
    „Teil es doch einfach mit Tarlan!"Vincent Garron schielte zu Denor herüber und verzog den Mund. „Das meinst du doch nicht ernst, oder?"
    „Doch. Natürlich." Der Oxtorner verzog keine Miene. „Sieh an. Denkt Atlan immer noch, dass ich eine Gefahr für die Expedition darstelle?" Der Oxtorner zuckte mit den Achseln. „Vielleicht rechnet er mit einem Ausfall deinerseits. Vergiss nicht, dass dich in der Hypersenke die Kräfte verließen. Du hast dich einfach überschätzt, Vince!"
    „Mag sein. Aber jetzt ist das nicht mehr möglich. Ich spüre die Kräfte in meinen Körper strömen."
    Sie

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