1958 - Der Oxtorner und sein Okrill
Gürtellampe funktionierte noch. In ihrem Lichtstrahl sah er Tarlan. Der Okrill lag auf dem Körper des Mannes. Mit einem einzigen Biss hatte er dessen Hirnschale zermalmt.
Oxtorner waren hart im Nehmen. Aber diesmal fiel es Denor sichtlich schwer. „Komm her zu mir, mein Freund!" ächzte er. „Du hast mir schon wieder das Leben gerettet. Soll ich dir was sagen? Jemand wie ich hat einen Beschützer dringend nötig." Tarlan kam zu ihm und ließ sich streicheln.
Die lange Zunge reinigte das Maul, während der Okrill seinen Schützling nicht aus den Augen ließ. Denor war froh, mit dem Leben davongekommen zu sein. Da störte ihn nicht einmal der Blutgeruch aus dem Rachen des Tieres.
Wie lange sie so nebeneinander saßen, vermochte der Oxtorner hinterher nicht zu sagen. Irgendwann schaltete er das Funkgerät ein und meldete sich. „Holt uns an der Jagdhütte ab und bringt einen Gleiter mit! Ich bin fix und fertig. Mir ist nicht nach Laufen zumute."
„Was ist los, Massall?" Das war Armin Assitar persönlich. „Den Doppelgänger Flannahans hat sein wohlverdientes Schicksal ereilt." So schnell würden die Galactic Guardians keinen Versuch mehr starten, hinter die Geheimnisse Camelots zu kommen.
6.
Von der Medostation aus bekam Denor Massall die Vorgänge am Rande mit. Der Vesta-Kreuzer verkürzte die Distanz auf eineinviertel Lichtstunden und bremste ab. Die Orter meldeten Aktivitäten aus der Station. Sie lagen eindeutig im Bereich des Hyperspektrums. Nach der Vertreibung von Thagarum versuchten die Algioten, den Vorgang mit Hilfe des Pulsgebers auf Kauhriom zu beschleunigen. In der Nähe Kauhrioms maßen die empfindlichen Sensoren der OXTORNE Reste eines Wasserstoff-Methan-Gemischs. Die Algiotischen Wanderer hatten die Original-Atmosphäre der Gharrer ins All abgelassen und die Station mit einem für sie verträglichen Sauerstoffgemisch geflutet. Zumindest galt dies wohl für alle jene Bereiche der Schaltstation, in denen eine direkte Einflussnahme auf die Vorgänge im Sonnentresor möglich war. „Noch eine Viertelstunde bis zur vollständigen Einsatzbereitschaft der Besatzung", meldete der zuständige Syntron. Der Oxtorner bestätigte und schloss seinen SERUN. Er warf einen prüfenden Blick auf Vincent Garron. Der Mutant lag im leichten Kampfanzug auf seinem Bett. Er seufzte ein paar Mal und fing an zu jammern. „Was hast du?" fragte Denor. „Kann ich dir helfen?" Selbst der Okrill schien übergangslos Schmerzen zu empfinden. Er jaulte leise und kroch rückwärts vom Bett weg. Denor verständigte die Zentrale. „Garron hat Probleme. Wir versuchen, dass wir das in den Griff kriegen", gab er durch. Atlan bestätigte kurz und sachlich, ohne sich weiter zu äußern.
Es ist deine Angelegenheit, Denor, sagte sich der Oxtorner. Ziehe alle deine Register. Der Vorstoß muss klappen. Das Schicksal einer ganzen Galaxis hängt davon ab. Mangana trat ein und beugte sich über den Liegenden. „Vincent Garron, kannst du mich hören?" Der Mutant antwortete nicht. Bleich und mit blutleeren Lippen lag er da. Der aufgedunsene Kopf ähnelte dem einer Wasserleiche. Sein Puls ging heftig, und der Atem beschleunigte sich mit jedem Zug. Die Diagramme zeigten einen deutlichen Abfall der parapsychischen Leistungsfähigkeit an. „Wir können nichts tun", sagte der Chefmediker. „Garron leidet unter einem psychosomatischen Schock. Sein Zustand ist nicht bedenklich, aber er gefährdet die Mission."
„Wie sieht es mit einer medikamentösen Unterstützung aus?"„Kritisch. Ich kann nicht vorhersagen, wie es sich auf seine Fähigkeiten auswirkt."
„Dann ist es wohl das beste, wenn wir uns vorübergehend vom Sonnentresor entfernen."„Nein!" ächzte der Supermutant. „Alles, nur das nicht." Der Oxtorner trat an das Bett. „Was dann?"
„Nichts. Alles läuft genau wie geplant."„Du bist nicht mehr bei Kräften, wenn ich das richtig verstehe."
„Nicht schlimm. Sie lassen nur ganz langsam nach. Sie zehren mich auf. Wenn ihr euch beeilt ..." Vincent Garron ließ den Satz offen und weckte damit in Denor schlimmste Befürchtungen. „Ich kann das nicht verantworten", sagte er entschieden. „Ich werde Atlan empfehlen, die Mission abzubrechen." Vincent Garron sprang auf. Er schwankte und klammerte sich am Bettfest.. „Das wirst du nicht tun", keuchte er. „Du machst alles kaputt. Ich lasse das nicht zu." Atlan als Kommandant des Schiffes sowie Leiter der Mission nahm Denor Massall und Mangana die Entscheidung ab. „Unser
Weitere Kostenlose Bücher